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Chibi-Robo! Let's Go, Photo!...

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Chibi-Robo! Let's Go, Photo! (eShop)

Nintendo hat ein sehr weitreichendes Repertoire an Eigenmarken. Dazu zählt auch der kleine Hilfsroboter Chibi-Robo. Seit der Ära des Nintendo Gamecube putzt er sich durch Wohnungen oder lässt einen Park auf dem Nintendo DS wieder erblühen. In Europa konnte man bisher nur auf dem Spielwürfel den putzigen Roboter erleben. Im 3DS-eShop findet nun Chibi-Robo mit „Chibi-Robo! Let’s Go, Photo!“ ein neues Zuhause. Wir haben die Kamera sowie die Putzutensilien eingepackt und wollen euch verraten, ob es die richtige Entscheidung war, den Titel endlich auch bei uns zu veröffentlichen.


Von zeitreisenden Robotern und Nostalgieramsch

Die Geschichte ist in einer fernen Zukunft angesiedelt. Zu dieser Zeit will ein Museums-Kurator eine Ausstellung mit sogenanntem Nostalgieramsch aufstellen. Diesen versucht er mithilfe von Chibi-Robo aufzutreiben. Dessen Aufgabe ist es, in die Vergangenheit zu reisen und mit dem Gegenstand in die Zukunft zurückzukehren.

Mehr muss man zur Geschichte eigentlich auch nicht sagen. Das Ziel ist klar gesetzt, doch wirklich tiefgründig wird es zu keinem Zeitpunkt. Wer also ein Spiel nur für seine Story spielt, der wird von „Chibi-Robo! Let’s Go, Photo!“ enttäuscht sein. Eine Sprachausgabe gibt es auch dieses Mal nicht: Alle Figuren sprechen in einem sehr mechanischem Kauderwelsch. Trotzdem kann die Charakterzeichnung überzeugen, was vor allem an den sehr lebendigen Animationen liegt.

Nostalgische Alltags-Gegenstände

Also übernimmt der Spieler nun die Rolle von Chibi-Robo. Um seine Aufgabe zu erfüllen, legt der kleine Roboter in den Laptop einen Silhouettenfilm ein, mit dem er in die Vergangenheit reisen kann, um den abgebildeten Gegenstand zu fotografieren. Dieser wird durch eine Schraffierung repräsentiert, die man dann in der eigenen Umgebung mit den äußeren Kameras fotografieren muss. Wenn man den Gegenstand zu einer Genauigkeit von 60 Prozent oder mehr trifft, dann kann man in die Vergangenheit reisen und das Objekt zurück in die Zukunft befördern. Insgesamt hat man pro Film neun Versuche zur Verfügung.

Eigentlich ist das Foto-System wirklich gut gemacht, jedoch sind einige Schattierungen für den deutschen Raum nicht optimiert. Zum Beispiel sehen Steckdosen in Amerika ganz anders aus und auch Milchkartons haben in Übersee andere Maße als bei uns. Dadurch ist es teilweise nicht möglich, eine Genauigkeit von 60 Prozent zu erreichen, da das Spiel wirklich penibel die gleiche Form verlangt. Am Ende wird man gezwungen, die Schattierung nachzuzeichnen, da man ansonsten den Silhouettenfilm verbraucht. Dadurch geht ein wenig der Spaß verloren, die gesuchten Gegenstände zu fotografieren.

Ein Roboter, viele Aufgaben

Um weitere Gegenstände zu finden, muss man mit Happy Points weitere Filme kaufen. Dafür gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten. Die erste sind unterschiedliche Jobs, in denen man eine kleine Aufgabe für mal mehr mal weniger verrückte Charaktere erfüllen muss. Zum Beispiel unterzieht sich Chibi-Robo bei Drake Redcrest, ein Superheld wie er im Buche steht, einem Gerechtigkeits-Training. In diesem schießt er mit dem Chibi-Buster auf Luftballons und Scheiben. In diesem schießt man mit dem Chibi-Buster auf Luftballons und Scheiben. In anderen Aufgaben muss der kleine Roboter putzen, Zutaten für Köche aus dem Kühlschrank holen oder mit den kleinen Chibi-Tots ein Versteckspiel spielen. Am Ende winken je nach Leistung Happy Points, die man dann für Silhouettenfilme ausgibt.

Die Jobs sind in sich sehr abwechslungsreich, jedoch gibt es zu wenige, um den Spieler wirklich lange am Ball zu halten. Zwar haben sie verschiedene Schwierigkeitsgrade, aber spätestens nach dem zweiten Mal hat man alles gesehen.

Putzfrau Chibi-Robo meldet sich zu Diensten!

Die andere Möglichkeit, sich Happy Points zu verdienen, sind die frei begehbaren Gebiete, die man freischaltet, wenn man die Aufträge abschließt. In diesen sind überall Dreck, Staub und Flecken verteilt, die mit einem Staubsauger und einer Zahnbürste beseitigt werden müssen. Am Ende bekommt man basierend auf seiner Leistung Happy Points spendiert. Für diejenigen, die noch nie ein „Chibi-Robo!“ gespielt haben, müssen wir noch eine Sache erwähnen. Der Hilfsroboter läuft auf Strom und jede einzelne Aktion verbraucht jenen. Chibi-Robo kann sich selbst an einer Steckdose aufladen, die es aber nur in der Hub-Welt gibt. Also muss der Spieler genau überlegen, ob er nun noch den Fleck wegmacht und damit riskiert, alle Punkte zu verlieren, da Chibi-Robo ohne Strom in Ohnmacht fällt. Im Laufe des Spiels kann man die Anzahl an Watts erhöhen, da dies auch notwendig ist, um spätere Stufen der Aufträge überhaupt meistern zu können.

Technik

Grafisch kann der Titel nicht ganz überzeugen, obwohl die Animationen und Charaktermodelle wirklich liebevoll gestaltet sind und viel zur Atmosphäre beitragen. Die restlichen Umgebungen sind eher karg und, wie gewohnt, trüben viele Treppenstufen das Gesamtbild. Zudem läuft das Spielgeschehen nur selten wirklich flüssig, oft kann man die Animationsstufen klar abzählen. Da wäre bei mehr Optimierungen sicherlich eine bessere Performance drin gewesen. Der 3D-Effekt ist die meiste Zeit eher ein nettes Beiwerk und fördert dem Spielspaß in keinster Weise. Der Soundtrack besticht mit einigen guten Tracks, die vor allem während der Jobs immer eine passende Atmosphäre schaffen. Ansonsten ist er weder groß im Vordergrund noch nervt er.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Chibi-Robo! Let’s Go, Photo!” ist ein typischer Titel aus seiner Reihe. Er spielt sich wie eh und je, weshalb jeder Fan des kleinen Roboters ohne Bedenken zugreifen kann. Beim Fotografieren bleibt die Problematik, dass einige Gestände in Deutschland einfach anders aussehen und das Spiel sehr penibel auf die Form der Schattierung achtet. Schnell wird der Titel etwas abwechslungsarm, jedoch war es die richtige Entscheidung von Nintendo, nach so vielen Jahren endlich mal wieder ein „Chibi-Robo!“-Spiel in Europa zu veröffentlichen, da der Charakter und seine ganze Welt um ihn herum den Preis schon wert sind. Auch Leute ohne Putzfimmel sollten einen Blick auf den Titel werfen, für den es auch eine Demo im eShop gibt.

Bisher gibt es drei Kommentare

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  • Avatar von Carsten
    Carsten 03.07.2014, 19:39
    Ich habe jetzt das erste Mal davon gehört und muss sagen: Es haut mich nicht wirklich vom Hocker! Da die Gegenstände in Europe schwerer zu fotografieren sind, macht es einem das Spiel nicht wirklich schmackhaft.

    Ich bleibe dabei und sage: Wann kommt endlich Fantasy Life?
  • Avatar von Deschain92
    Deschain92 02.07.2014, 19:23
    Die Demo hat mich persönlich einigermaßen verstört. Die Animation des Mannes, der die Ausstellung leitet, ist dermaßen gruselig, dass mir dieser (kleine) Umstand irgendwie das gesamte Spiel madig gemacht hat. Von "lebendig" kann da gar nicht die Rede sein, wenn sich die Finger bewegen, als wären keine Knochen darin...
  • Avatar von Deschain92
    Deschain92 02.07.2014, 19:17
    Die Demo hat mich persönlich einigermaßen verstört. Die Animation des Mannes ist dermaßen gruselig, dass mir dieser (kleine) Umstand irgendwie das ganze Spiel madig gemacht hat.