Die „Etrian Odyssey“-Reihe hat mit einigen Ablegern auf dem Nintendo 3DS respektable Erfolge erzielt. Entsprechend ist es nicht allzu verwunderlich, dass mit „Etrian Odyssey 2 Untold: The Fafnir Knight“ und „Etrian Odyssey 5“ bereits zwei weitere Titel unterwegs sind. Zuvor wagt die Serie jedoch ein kleines Experiment; das Ergebnis ist „Etrian Mystery Dungeon“. Mit diesem Spin-off verzichten die Entwickler erstmals auf die kennzeichnenden Dungeon-Crawler-Abschnitte und verpacken die Dungeons stattdessen in die 2.5D-Welt der „Mystery Dungeon“-Titel. Inwieweit sich die Reihe auch in diesem Genre beweisen kann, lest ihr in unserem Testbericht.
Im Namen der Gilde
Nach dem Versuch, mit den „Untold“-Remakes vorgeschriebene Geschichten zu erzählen, verzichtet man erstmals wieder auf eine festgelegte Erzählung, wie man es auch sonst von der Reihe gewohnt ist. Als männlicher oder weiblicher Landsknecht wird man zu Beginn in der Stadt Aslarga begrüßt und zunächst das Gameplay der „Mystery Dungeon“-Reihe anhand eines kleinen Einstiegsdungeons gelehrt.
Danach darf man auch schon die eigene Gilde gründen, über die man offiziell Missionen annehmen kann. Das Rekrutieren von Mitgliedern verschiedener Klassen, das Erwerben von Ausrüstungsgegenständen und das Verwalten von Missionen erfolgt wie gewohnt in der zentralen Stadt Aslarga. Diese kann man nun auch über zahlreiche Projekte erweitern, sodass man sich unbedingt mit den Bewohnern unterhalten sollte, um jede Neuigkeit zu erfahren.
Im Dungeon
Das Gameplay ist identisch zu dem aus anderen Spielen diesen Genres. Mit bis zu vier Charakteren geht man in einen Dungeon, unter denen eine Person zum Anführer ernannt wird. Allerdings kann man diese Wahl jederzeit auch ändern, was gelegentlich sogar erforderlich ist, um einen bestimmten Charakter vor Angriffen zu beschützen.
Ansonsten bewegt man eben die eine Kämpferin beziehungsweise den einen Kämpfer über die Felder, wobei mit jedem Schritt sich auch die Gegner in der Umgebung bewegen. In der Regel wird man erst in einen Kampf verwickelt, wenn der eigene Charakter und ein Gegner aufeinanderstoßen. Ausnahmen sind jedoch beispielsweise durch Schützen gegeben.
Überlebe!
Die Gegner, die zufällig durch einen Dungeon irren, stellen an sich selten eine Gefahr dar, weil sie mit einem gewöhnlichen Angriff oder einem der erweiterbaren Skills in wenigen Sekunden besiegt sind. Was das Spiel herausfordernder macht, sind eher die Umstände im Dungeon.
Nach der ersten Mission liegen überall versteckte Fallen, die Schaden hinzufügen, vergiften oder einschläfern können. Zudem ist der Anführer der Gruppe nicht unermüdlich und bekommt gelegentlich Hunger. Unter schlimmsten Bedingungen ist man also erheblich geschwächt, sodass selbst ein Lakai die vorzeitige Niederlage bedeuten kann.
Technik
Der grafische Stil und die Charakterdesigns des Spiels bleiben den bisherigen Serienablegern treu und sind im Grunde identisch. Was fehlt, sind die wunderbar üppigen Labyrinthe der Dungeon-Crawler-Teile. Stattdessen irrt man nun durch 2.5D-Gebiete, die nett anzusehen sind, aber in der Grafik kaum beeindrucken können.
Die Stärke der „Etrian Odyssey“-Reihe liegt jedoch auch in ihrer Musik, und Stammkomponist Yuzo Koshiro lässt wie gewohnt keinen Anlass für negative Kritik aufkommen. Die Stücke reichen von harmonisch bis rockig und sind inzwischen Wahrzeichen der Serie. Bei „Etrian Mystery Dungeon“ ist es nicht anders, woran mit zehn Stücken auch Takeshi Yanagawa beteiligt ist.
Das Spiel bietet derweil keine deutschen Texte und ist nur auf Englisch verfügbar. Da man viel erklärt bekommt und Missionen nur in Textformat vermittelt werden, sind entsprechende Kenntnisse der Sprache auch notwendig.
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