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Mario & Luigi: Paper Jam Bros.

Mario & Luigi: Paper Jam Bros.

Mario hat in seiner langen Karriere als Videospielheld schon so einiges erlebt: Olympische Spiele, Kart-Rennen und allerlei Abenteuer im Kampf gegen Bowser, um seine geliebte Prinzessin Peach zu befreien. Bei „Mario & Luigi: Paper Jam Bros.“ treffen nun aber erstmals der dreidimensionale Mario aus der „Mario & Luigi“-Reihe und der zweidimensionale Mario aus „Paper Mario“ aufeinander. Aufgrund der Ähnlichkeiten in Kampfsystem, Humor und Spielwelt scheint dieses Crossover nur logisch zu sein. Ob die Idee dabei auch gut umgesetzt wurde oder ob sich die Klempner gegenseitig im Weg stehen, lest ihr im folgenden Test.

Zwei Welten prallen aufeinander

Das Abenteuer beginnt mit Marios Bruder Luigi, der seinem Ruf als Tollpatsch direkt wieder alle Ehre macht. In einem Lagerraum im Pilz-Palast stößt er aus Versehen ein geheimnisvolles Buch aus dem Regal auf den Boden. Als sich dieses daraufhin öffnet, entweichen alle möglichen zweidimensionalen Charaktere aus der Welt von „Paper Mario“. Das sorgt natürlich für allerhand Wirbel im dreidimensionalen Pilz-Königreich. Wirklich schlimm wird die ganze Sache allerdings erst, als sich kurz darauf offenbart, dass es nun auch zwei Bowser in der dreidimensionalen Welt gibt und diese kurzerhand beide Peach-Prinzessinnen entführen. Also macht sich das Klempner-Duo aus Mario und Luigi auf, um mit seinem neuen Mitstreiter Papier-Mario erneut zur Prinzessinnen-Rettung zu eilen.

Während sich die drei Hauptakteure nun also durch das Pilz-Königreich schlagen und springen, begegnen sie allerlei bekannten Charakteren aus dem „Mario“-Universum. Die Dialoge sind dabei abermals hervorragend und sprühen vor Kreativität und Humor. Vor allem in den Gesprächen der Hauptcharaktere und ihrer Papier-Pendants ergeben sich immer wieder tolle Wortspiele, die zum Schmunzeln verleiten. Trotzdem bleibt die Geschichte an sich ziemlich unspektakulär und bis auf wenige Höhepunkte recht blass, vor allem im Vergleich zum Vorgänger, der mit mehr Überraschungen und spannenden Momenten aufwarten konnte.

Verbesserte Tutorials und viele neue Fähigkeiten

Wie für die „Mario & Luigi“-Spiele üblich, steuert der Spieler alle Hauptakteure gleichzeitig durch die thematisch wieder einmal schön gestalteten Spielwelten. Dabei ist jedem Klempner eine eigene Aktionstaste zugeordnet, die A-Taste für Mario, B für Luigi und nun eben erstmals Y für Papier-Mario. Im Laufe des Spiels erlernen die Helden dann noch eine Menge weiterer nützlicher Fähigkeiten, wie etwa einen menschlichen Turm im Stile von „The Legend of Zelda: Tri Force Heroes“ zu bilden, um auf diese Weise weit entfernte Schalter zu aktivieren. Dadurch, dass Papier-Mario wortwörtlich flach wie Papier ist, ist es ihm möglich, durch enge Spalte in der Wand zu schlüpfen oder sich zu einem Papierflieger zusammenzufalten. All diese Fähigkeiten fügen sich dabei sehr gut in den Spielablauf ein und müssen auch im Laufe des Spiels immer wieder verwendet werden, um voranzuschreiten. Zwischendurch darf der Spieler auch des Öfteren in kurzweiligen Missionen Toads vor Bowsers Schergen retten. Die Missionen machen dabei viel Spaß, können mit der Zeit aber auch etwas eintönig werden, vor allem, da man an manchen Stellen im Spiel gezwungen ist, mehrere dieser Rettungsaktionen am Stück zu absolvieren, um mit der Hauptstory fortzufahren.

Schön zu sehen ist, dass sich Nintendo intensiv mit den Tutorials auseinandergesetzt hat, die vor allem im letzten Serienableger sehr langatmig ausfielen und denen die Spieler selbst nach 15 Stunden Spielzeit nicht ganz entkommen konnten. Natürlich kommt auch „Mario & Luigi: Paper Jam Bros.“ nicht ganz ohne Tutorials aus. Im Gegensatz zum Vorgänger lassen sich diese jedoch in den meisten Fällen ganz einfach mit einem Tastendruck wegklicken und bei Bedarf später im Notizbuch noch einmal nachlesen.

Drei Klempner sind stärker als zwei

Die spannenden Kämpfe laufen in „Mario & Luigi: Paper Jam Bros.“ indes serientypisch rundenbasiert ab. In den jeweiligen Gegnerrunden können die drei Helden dabei allerdings durch gut getimtes Drücken einer Taste zusätzlichen Schaden anrichten. Das Kampfsystem wirkt durch die schiere Masse an möglichen Aktionen sehr dynamisch und umfangreich, kommt durch das Kastenmenü aber trotzdem sehr aufgeräumt daher. Neben den bereits bekannten Optionen wie Items, Sprung oder Paar-Attacken sind dieses Mal erstmals auch Trio-Attacken auswählbar. Dabei greifen Papier-Mario, Mario und Luigi den Gegner mit vereinten Kräften an, um massiven Schaden auszuteilen.

Ebenfalls neu sind die sogenannten Kampfkarten, die das bisherige Orden-System ersetzen. Durch den Einsatz von Sternenpunkten, die sich durch erfolgreiche Angriffe verdienen lassen, kann der Spieler auf dem Touchscreen Karten aktivieren, die den Kampf mitunter stark beeinflussen können. Beispielsweise können Schadenspunkte an alle Gegner verteilt oder aber ein bestimmter Statuswert der Protagonisten für die Dauer des Kampfes erhöht werden. Durch den Kauf neuer Karten ist es möglich, sich selbst ein individuell angepasstes Set zu erstellen. Das Kartensystem funktioniert hervorragend und verleiht dem sowieso schon umfangreichen Kampfsystem eine zusätzliche taktische Tiefe. Besitzer von amiibo-Figuren können durch deren Verwendung zudem spezielle Charakter-Karten einsetzen, die jedoch im Kern die gleiche Funktion wie die gewöhnlichen Kampfkarten erfüllen.

Träge Karton-Giganten

Neben normalen Kämpfen gerät der Spieler im Laufe des Spieles auch immer wieder in sogenannte Koloss-Kämpfe. In diesen treten Mario, Luigi und Papier-Mario auf einem Papp-Giganten in einer räumlich begrenzten Arena gegen feindliche Karton-Riesen an. Dabei lassen sich die Gegner rammen, um sie aus dem Gleichgewicht zu bringen und anschließend mit einer Sprungattacke auszuschalten. Da alle Aktionen auf Kosten der eigenen Energieleiste gehen, kann diese mithilfe eines Rhythmus-Minispieles wieder aufgeladen werden. Leider steuern sich die Kolosse ziemlich träge und die Anzahl der Aktionen fällt im Vergleich zu den normalen Kämpfen doch deutlich geringer aus. Dass das nicht so schwer ins Gewicht fällt, liegt vor allem daran, dass die Koloss-Kämpfe nicht besonders oft stattfinden und die drei Helden immerhin für jeden dieser Kämpfe ein neues Papp-Modell zur Seite gestellt bekommen, die sich jeweils ein wenig anders spielen lassen.

Technik

Optisch ähnelt „Mario & Luigi: Paper Jam Bros.“ sehr seinem 3DS-Vorgänger, was wohl nicht zuletzt daran liegt, dass beide Titel vom japanischen Videospielentwickler AlphaDream stammen. Durch die Aufnahme verschiedener Papierelemente aus der „Paper Mario“-Reihe wirken die Landschaften bis auf wenige Ausnahmen sehr abwechslungsreich. Insgesamt funktioniert der Mix aus den dreidimensionalen und zweidimensionalen Elementen einfach gut und sieht dabei noch sehr schick aus. Musikalisch erwarten den Spieler dieses Mal erneut tolle Stücke aus der Feder von Yoko Shimomura, die extrem zur tollen Stimmung beitragen. Auch der ein oder andere Ohrwurm ist wieder mit dabei.

Was die Nutzung der 3D-Möglichkeiten des Nintendo 3DS angeht, gehört „Mario & Luigi: Paper Jam Bros.“ definitiv zu den Vorzeige-Titeln. Durch den 3D-Effekt wird den Charakteren und deren Umgebung nämlich eine sehenswerte Tiefe verliehen und auch in den Kämpfen erleichtert der 3D-Effekt bisweilen sehr das Zielen.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Mario & Luigi Paper Jam Bros.“ ist ein tolles Crossover, das geschickt die Vorzüge der beiden Rollenspiel-Serien kombiniert und vor allem durch den erstklassigen Humor, sein dynamisches Kampfsystem und die tollen Charaktere überzeugt. Mich persönlich freut es auch, dass man die langatmigen Tutorials nun nicht mehr zwangsläufig über sich ergehen lassen muss. Lediglich die etwas trägen Koloss-Kämpfe und die diesmal nicht ganz so überzeugende Story verhindern eine noch höhere Wertung. Fans der beiden Reihen werden aber wohl genau das finden, was sie erwarten, und auch Neueinsteiger in die Rollenspiel-Welt des Klempners werden sicher viel Spaß mit „Mario & Luigi: Paper Jam Bros.“ haben.

Bisher gibt es zehn Kommentare

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  • Avatar von TheMcMaster1999
    TheMcMaster1999 10.12.2015, 18:37
    Werde ich mir definitiv kaufen, ich bin nämlich ein Fan der beiden der Franchises und dieses Crossover war ja (leider :/) eines der wenigen Highlights dieser E3. Ich denke, ich werde einen großen Spaß mit dem Game haben. ^^
  • Avatar von G-Brothers
    G-Brothers 30.11.2015, 20:36
    Zitat Zitat von Sepp91 Beitrag anzeigen
    Und auch hier scheint die Story nicht unbedingt das Argument zu sein (zumindest lese ich das so).
    In so einem Gameplay basierten RPG und einem bunten Setting braucht es auch nicht unbedingt eine grossartige Story.
    Das mit deinem Motivationsverlust kann ich nachvollziehen. Dachte mir gegen Ende auch "jetzt könnte das Spiel langsam mal aufhören." x3
  • Avatar von Greg
    Greg 30.11.2015, 18:39
    Ich konnte bisher weder mit Paper Mario, noch mit Mario & Luigi was anfangen, leider. Ich werd mal in ein Letsplay reinschauen, vielleicht ist es ja doch was für mich.
  • Avatar von Sepp
    Sepp 30.11.2015, 12:37
    Bin eher unsicher... Bei Dream Team hab ich kurz vor Schluss so dermaßen die Motivation verloren. Und auch hier scheint die Story nicht unbedingt das Argument zu sein (zumindest lese ich das so).
  • Avatar von Inazumafan33
    Inazumafan33 30.11.2015, 12:28
    Zitat Zitat von SasukeTheRipper Beitrag anzeigen
    Wie sieht es etwa mit der Spielzeit aus?
    So ca. 25 Stunden, mit der Erfüllung aller Nebenmissonen, Sammeln aller Kampfkarten etc. kann sich das aber auch noch ein wenig verlängern.
  • Avatar von Garo
    Garo 30.11.2015, 12:24
    Hoffentlich wird es nicht so lahm und dröge wie Dream Team Bros. Werd's mir zu Weihnachten wünschen.
  • Avatar von matzesu
    matzesu 30.11.2015, 11:51
    Ich muss da aber erst mal den Vorgänger Dreamteam Bros weiterspielen, vieleicht ist dann das hier ja günstiger wenn ich das fertig hab oder ich hab zumindest wieder geld..
  • Avatar von tiki22
    tiki22 30.11.2015, 11:33
    Sehr schön Werde ich mir definitiv holen.
  • Avatar von HeyDay
    HeyDay 30.11.2015, 11:05
    Ich schätze so um die 35 Stunden.
  • Avatar von SasukeTheRipper
    SasukeTheRipper 30.11.2015, 10:12
    Wie sieht es etwa mit der Spielzeit aus?