Mamoru Oshiis jüngstes Werk basiert auf dem gleichnamigen Roman aus dem Jahr 2001. Die Handlung spielt in einer alternativen Gegenwart. In dieser herrscht endlich der absolute Frieden. Um diesen dauerhaft zu gewährleisten, führen die zwei Rüstungskonzerne „Rostock“ und „Lautern“ einen Luftkrieg, der auch auf die Medien übergreift und live berichterstattet wird. Der Zweck besteht darin, die Bevölkerung von ihren Alltagsproblemen abzulenken und sie so ruhig zu stellen. Dazu heuern die Rüstungsfirmen die sogenannten „Kildren“ an. Dabei handelt es sich um eine genmanipulierte Menschenspezies, die nicht altert und somit niemals erwachsen wird. Dadurch sind die „Kildren“ dazu bestimmt im Luftkampf umzukommen. Zu diesen gehört auch das Fliegertalent Yuichi, welcher fortan für die Firma „Rostock“ sein Leben aufs Spiel setzt. Doch der sich wiederholende Alltag zwischen dem Abwarten in der Station und dem nächsten Luftgefecht, kann ihn nicht dauerhaft zufriedenstellen, sodass er sich zu seiner Kommandeurin Suito immer mehr hingezogen fühlt. Diese hütet aber ein strenges Geheimnis, dass Yuichi, trotz aller Warnungen, lüften will.
Wer jetzt ausschließlich brachiale Action erwartet, liegt falsch. Zwar bietet „The Sky Crawlers“ einige wunderschön animierte Gefechtszenen mit halsbrecherischen Luft-Kunststücken, doch liegt der Hauptschwerpunkt des Films viel mehr auf dem Boden. Hier finden die wichtigen Dialoge zwischen den Charakteren statt, die sogar teilweise philosophische Fragen aufwerfen. So stellt Yuichi sich die Frage, weshalb man überhaupt erwachsen werden sollte, wenn man schließlich schon am nächsten Tag während eines Gefechts sterben könnte. Zunächst sind zwar die Hauptaussagen und Schwerpunkte des Films nicht offensichtlich, jedoch entfaltet sich die tragische Geschichte immer mehr und wird so auch dem Zuschauer erkenntlich. Passend dazu vermitteln die grauen und sepia Farben eine bedrückende Atmosphäre, einzig der azurblaue Himmel sticht aus dem Gesamtbild heraus. Untermalt wird das Actiondrama von atmosphärisch passenden Musikstücken, die den Gesamteindruck auf den Zuschauer zusätzlich stärken.
„The Sky Crawlers“erscheint hierzulande auf DVD und Bluray im schicken Steelbook bei Universum Anime. Neben den 122 Minuten Hauptfilm gibt es zudem 82 Minuten Bonusmaterial, zu welchem auch ein Interview mit Regisseur Mamoru Oshii gehört. Zum Kauf erscheinen wird der Film am 12. November.
Fazit
Fans von Oshii werden auch um dieses Werk nicht herumkommen. „The Sky Crawlers“ bietet neben packenden Actionszenen eine fesselende, tragische Story und hat somit genügend Tiefgang. Auch grafisch überzeugt der Film. Vor allem bei den Flugszenen und Explosionen merkt man das Vergnügen des Filmemachers. Wen also die komplexe Geschichte und langatmige Kameraeinstellungen nicht abschrecken, wird hier mit einem erstklassigen Film bedient. Vor allem Fans des Spiels sollten sich den Film zu Gemüte führen, um einen besseren Einblick in die Gegebenheiten und Hintergründe von „The Sky Crawlers: Innocent Aces“ zu gewinnen.
Bisher gibt es einen Kommentar
Meiner Meinung nach ist genau richtig Das beschriebene Setting eignet sich viel eher für viele philosophische "was wäre wenn"s (allumfassender Frieden, Unsterblichkeit)
Auf jeden Fall genau nach meinem Geschmack, den Film werde ich mir auf jeden Fall ansehen