Aller Anfang …
… könnte einfacher nicht sein. Der über 500 Seiten starke und dennoch aufgrund der Größe handliche Wälzer startet mit den absoluten Grundlagen. Euch stellt im Spiel schon die Nutzung der Schaufel vor mittelschwere Probleme? Für Abhilfe ist gesorgt! Auch die Aufgaben eines Bürgermeisters werden ausführlich beleuchtet. Die Verordnungen werden erklärt inklusive Auswirkungen auf die Bewohner und die Öffnungszeiten der Geschäfte. Darüber hinaus gibt es eine komplette Liste aller Objekte, mit denen man das Stadtbild verschönert. Hier werden die Bedingungen für nicht von Beginn verfügbare Erweiterungen genannt, teilweise jedoch etwas vage. Dass man „eine Menge Sternis“ investieren muss ist nicht die Info, die man erwartet.
Wer trotz der Menge Sternis für die Bauprojekte noch Kohle über hat, wird sich über die ausführliche Beschreibung aller Shops freuen. Auch die Insel inklusive Erklärungen zu allen Minispielen wird ausführlich beleuchtet.
Frühling, Sommer, Herbst und Winter
Einen Kalender bietet das Buch ebenfalls. Hier sind alle Feiertage sowie die Geburtstage der Bewohner verzeichnet. Man kann also rechtzeitig nach einem Geschenk für den Lieblings-Ameisenbär Ausschau halten oder sich auf das nächste Fest vorbereiten. Auch eine Übersicht über die fangbaren Lebewesen wird hier geboten. Diese ist überaus nützlich, da man so jeden Monat sicher gehen kann, dass einem nichts entwischt ist.
Kommen ein Elefant und eine Ziege in ein Café
Sortiert nach Tierart, findet man hier jeden möglichen, potentiellen Bewohner eurer kleinen Stadt. Hier ist nicht nur die coole Gruß-Floskel verzeichnet, sondern auch Lieblingskaffee, Sternzeichen, Geburtsdatum, Lebenstraum und der Lieblingssong von K.K. Slider sind aufgeführt. Etwas schade: ein Bild der Person hätte die Zuordnung deutlich einfacher gemacht, und auch die Persönlichkeit muss man erst mal selbst im Spiel entdecken.
Neues Blatt
Die Sprache stellt ein größeres Problem dar als im durchschnittlichen Videospiel. Grund hierfür ist die Unzahl an Eigennamen, seien es die die Insekten und Fische, die Möbel oder die Einwohner. Während man bei den Sammeltieren noch gut nachschlagen kann, wird es bei den anderen Bereichen schon schwerer. Bei den Möbeln ist nicht immer eine Eins-zu-eins-Übersetzung möglich, aber es wird dennoch meist schnell klar, was eigentlich gemeint ist. Problematisch wird es jedoch bei den Einheimischen. Hier sind die Namen in der deutschen Sprachfassung teils geändert und so muss man die ganze Tabelle erst einmal per Ausschlußverfahren durchforsten, um die richtige Person zu finden. Zum Glück sind diese nach Tierart sortiert, was die Suche schon einmal merklich erleichtert. Kurz und knapp kann man sagen: solange man nicht gerade im englischsprachigen Ausland sowohl ein Biologiestudium als auch eine Ausbildung zum Innenraumausstatter erfolgreich beendet hat, wird man um eine Übersetzungshilfe nicht herum kommen.
Optik & Übersichtlichkeit
In diesem Spieleberater wird nicht gesucht, hier wird gefunden. Ein vernünftig strukturiertes Inhaltsverzeichnis, das auch zu Unterthemen die Seiten nennt, ist leider keine Selbstverständlichkeit, wird aber perfekt geboten. Dazu gibt es wie so häufig die farbliche Kapitelmarkierung am Seitenrand, so dass auch der flinke Blätterdaumen immer an der richtigen Stelle anhält. Zu guter Letzt wartet am Ende noch der ausführliche Index, der zu jedem Stichwort die passende Seitenzahl liefert.
Die optische Aufmachung ist durchaus hübsch. Zwar sind bis auf einige Charaktere keine Artworks vorhanden, dafür ist alles übersichtlich gestaltet. Die Monatsübersichten sehen wirklich aus wie ein Kalender mit Geburts- und Feiertagseinträgen; die Tabellen enthalten alle wichtigen Infos augenfreundlich aufbereitet; und Einrichtungsgegenstände, Klamotten, Fische & Co. sind übersichtlich in kleinen Rahmen mit Foto und fast allen nötigen Details verzeichnet – einzig der Verkaufspreis fehlt bei allen Gegenständen. Hier steht nur der tatsächliche Wert, und der Verkaufspreis muss anhand der Info „meist ein Viertel des Wertes“ selbst errechnet werden.
Die Screenshots haben eine ausreichende Größe und ordentliche Qualität, und Tipps sowie Hinweise werden optisch vom Rest getrennt immer an der passenden Stelle präsentiert.
Wer gerne in seinen Spieleberatern rummalt, kann jeden gefundenen Gegenstand sowie jedes gefangene Tierchen abhaken. Außerordentlich löblich: es gibt für alles genau vier Checkboxen – genau so viele, wie das Spiel Spieler erlaubt. Etwaige Mitspieler können das Buch also auch benutzen, ohne dem Besitzer in die Quere zu kommen – man sollte nur vorher abklären, ob man wirklich bunte Markierungen in seinem Buch haben will!
Wer noch mehr Infos braucht, der wird sich über den beinhalteten Code für den eGuide freuen. Mit diesem kann man sich online registrieren und erhält so Zugang zu einer Datenbank, um zum Beispiel nach Gegenständen zu suchen. Das Buch enthält die Infos zwar auch, aber wenn man mal zu faul zum Blättern ist, muss eben der PC weiterhelfen.
Fazit:
Der Spieleberater ist ein zweischneidiges Schwert. Natürlich nimmt er den Faktor des Entdeckens aus dem Spiel – und das ist es doch, was „Animal Crossing” ausmacht, oder? Perfektionisten dagegen, die jeden Fisch angeln und unbedingt alle Möbel einer bestimmten Serie in ihrer Wohnung stehen habeen wollen ohne jahrelang zu suchen, dürfen ohne Bedenken zugreifen. Natürlich immer unter der Bedingung, dass die Englischkenntnisse passen und man bereit ist, einen „Zebra Turkeyfish“ vielleicht doch nachzuschlagen. Zuletzt sollte jedem klar sein: auch bei „New Leaf“ wird es regelmäßig neue Gegenstände zum Download geben. Der Spieleberater wird also früher oder später seine Vollständigkeit verlieren, abgesehen von den kleinen Infos hier und da, die jetzt schon fehlen.
Bisher gibt es zwölf Kommentare
Blöd ist wie bereits erwähnt auch, dass die Bewohner nicht mit Bild aufgelistet sind.
Alles in allem ist er praktisch, aber nicht zwingend notwendig. Ich habe bis jetzt mal kurz durchgeschaut, aber ich hocke nicht mit dem Guide auf dem Schoss und dem 3DS in der Hand herum.
Zur Aktualität: Mittig ist doch ein Code für die Seite des Guides, damit man ihn auch online nutzen kann, der soll auch aktualisiert werden.
Den Guide brauch ich nicht.
Und... gibt es eigentlich noch diese Flohmarkt-Tage, wie in Wild World?