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Super Mario Bros. 2 (VC)

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Super Mario Bros. 2

Mit dem Geheimnis von „Super Mario Bros. 2“ haben wir uns vor wenigen Wochen in einem gleichnamigen „Inside Nintendo“-Bericht auseinandergesetzt. Es ging darum, dass das Spiel, welches wir als „Super Mario Bros. 2“ kennen, ein ganz anderes ist als jenes, das in Japan unter dem Titel „Super Mario Bros. 2“ erschien ist. Die ganze Geschichte ist inzwischen recht bekannt. Vor einigen Wochen hat nun der kleine, per Kickstarter finanzierte Verlag Boss Fight Books ein Buch zu dieser Thematik veröffentlicht. Wir haben es für euch gelesen.

Kleines Büchlein mit Substanz

Ein ganzes Buch zu dieser Thematik, wir waren ziemlich gespannt. Denn sehr viel mehr als in unserem Bericht lässt sich zum Thema eigentlich kaum schreiben, und schon gar nicht ein ganzes Buch. Mit 15 Euro für die Printversion musste es sich jedoch trotzdem um ein großes Werk handeln.

Falsch gedacht. „Super Mario Bros. 2“ ist überraschend klein, überraschend dünn und überraschend leicht. Es ist ein Taschenbuch. Mit seinen 170 Seiten bietet es aber dennoch viel Inhalt.

Bettlektüre statt Geschichtswerk

Viel mehr als das, was ohnehin bekannt ist, enthält das von Journalist Jon Irwin verfasste Buch dennoch nicht. Exklusive Interviews mit den Nintendo of America-Größen Gail Tilden, Howard Phillips, der sogar ein Vorwort zu dem Buch verfasste, und dem Mario-Speedrunner Andrew Gardikis geben dem Buch aber seine Daseinsberechtigung.

Es ist weniger als ein nüchternes Geschichtswerk zu betrachten, wie es die meisten von uns bislang vorgestellten Bücher über die Spielegeschichte sind. Stattdessen ist „Super Mario Bros. 2“ eine Aneinanderreihung von kleinen Portionen. Es wechseln sich sehr lebendige Spielbeschreibungen aus der subjektiven Sicht des Autors, Informationen über Entwicklung und Lokalisierung der Spiele und viele interessante Anekdoten ab.

Dadurch ist „Super Mario Bros. 2“ äußerst angenehm zu lesen und eher eine Bettlektüre denn ein Geschichtswerk. Außerdem ist es eines der ganz wenigen ernstzunehmenden Sachbücher über Videospiele, die gute Einblicke in ein Spiel selbst bieten. Denn in vielen Abschnitten beschreibt Irwin seine eigenen Eindrücke, während er „Super Mario Bros. 2“ spielt. Deswegen ist das Buch auch oder gerade für Nostalgiker interessant und für jene, die sich weniger für die Hintergründe interessieren. Ein weiterer Pluspunkt: Das Buch ist Mitte 2014 erschienen. Für ein Buch über Videospiele ist das brandaktuell.

Aus wenig mach viel

Das alles kann uns jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass Irwin die an sich sehr bekannte Geschichte um den „Super Mario Bros. 2“-„Skandal“ sehr weit ausbreitet und ausschmückt. Manche redundante oder gar überflüssige Inhalte ziehen das Buch künstlich in die Länge.

Dafür ist es Irwin jedoch als einzigem Spielejournalisten, der sich mit „Super Mario Bros. 2“ beschäftigt hat, gelungen, sich direkt bei Howard Phillips zu erkundigen. Phillips nämlich traf anno dazumal die Entscheidung, das japanische „Super Mario Bros. 2“ nicht in den Westen zu bringen. Dadurch klärt Irwin pointiert wie niemand sonst auf, weswegen der Westen ein völlig anderes Spiel erhielt. Leider ist der Rest seines Buches weniger pointiert.

Fazit

„Super Mario Bros. 2“ ist, wie auch das gleichnamige Spiel, ein zweischneidiges Schwert. Einerseits ist das Buch sehr interessant geschrieben und ausgesprochen angenehm zu lesen. Es bietet direkte und lebendig dargebotene Spielerfahrungen und der direkte Draht zu Howard Phillips hat nur gutgetan. Andererseits ist es letztlich nicht viel mehr als eine Bettlektüre, die wenig Inhalt auf viel Platz ausweitet und dabei nur wenig bietet, was man nicht anderswo nachlesen kann. Für 15 € als Printversion (5 € als eBook) ist das etwas happig. Zu erhalten ist das Buch direkt über die Homepage des Verlags.

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Bisher gibt es zwei Kommentare

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  • Avatar von Garo
    Garo 11.11.2014, 08:44
    Du würdest dem Redakteur eher helfen, wenn du genauer sagen würdest, was genau du so holprig fandest.
    Und nein, wie du unten und oben sehr schön sehen kannst, stammt auch dieser Artikel aus Tobis/nintendo-nerds Feder. Das ist der Kerl, der uns auch regelmäßig mit Inside Nintendo erfreut.
  • Avatar von Gallifrey
    Gallifrey 09.11.2014, 19:27
    Das ist wahrscheinlich der holprigste Beitrag den ich auf dieser Seite je gesehen habe. War da der Praktifant am Werk?