Unsere Eindrücke vom The Legend of Zelda: Symphony of the Goddesses-Konzert in Stuttgart

Zum 25. Jubiläum der „The Legend of Zelda“-Reihe rief Nintendo die „Symphony of the Goddesses“-Konzerte ins Leben. Seither reist das Orchester unter Produzent Jason Michael Pauls Leitung um die Welt und präsentiert die wunderbare Musik der legendären Serie. Zum 30. Jubiläum kehren die Konzerte auch nach Deutschland zurück. Die erste von insgesamt drei Aufführungen fand am 2. Oktober in der Stuttgarter Porsche Arena statt, zu der wir selbstverständlich auch gepilgert sind. Unsere Eindrücke aus jenem Abend könnt ihr im Folgenden nachlesen.

Im Schwabenland

Festliche Stimmung lag in der Hauptstadt des besten Bundeslands bereits in der Luft, da haben wir „Zelda“-Fans nur noch ganz wenig beitragen müssen. Für das Konzert mussten wir zur Porsche Arena im Stadtteil Bad Cannstatt, in dem an jenem Wochenende auch ein Volksfest stattfand. Der Einlass war wie gewohnt um 19 Uhr, eine Stunde vor Konzertbeginn, und verlief nicht nur reibungsfrei; wir mussten unsere Wasserflaschen nicht einmal wegwerfen wie noch vor einem Jahr in Düsseldorf.

Im Eingang begrüßten die Veranstalter mit einem Merchandise-Store, in dem Notenhefte für das Piano, T-Shirts und Poster erworben werden konnten – wie auch im offiziellen Online-Shop. In der Konzerthalle haben die Veranstalter jene Zuschauer in wunderbaren Cosplays von Jung bis Alt auf die Leinwand projiziert und mit Trailern zu zuletzt veröffentlichten Serienablegern die Wartezeit überbrücken lassen, bis kurz nach acht das Orchester seinen Platz einnahm und die eigentliche Vorstellung begann.

Unvergessene Momente aus 30 Jahren

Im Programm hat es über die fünf Jahre einige Neuerungen gegeben, zumal sich die Serie nach „Skyward Sword“, zu dessen Release die Konzerte begonnen hatten, weiterentwickelt hat. Den Anfang machte im Konzert aber wie gewohnt jene Overtüre, die auch die E3-2011-Konferenz von Nintendo einleitete. Nach wie vor bekomme ich bei diesem Stück eine Gänsehaut, sobald der Chor zum wundervollen Stück „Ballad of the Goddess“ einstimmt.

Im ersten Akt geht es danach mit dem allseits beliebten „Gerudo Valley“ weiter, das in dieser Version auch der Soundtrack-CD der Special und Limited Edition von „Skyward Sword“ beiliegt. Im anschließenden „Boss Medley“ wird man vom Orchester in sämtliche Bosskämpfe der ersten 25 Jahre der Serie hineingezogen, unter denen mir besonders die Melodie aus dem Kampf gegen Mordo Geira aus „The Wind Waker“ sehr gefällt.

Ebenfalls im Medley enthalten: das Musikstück aus dem Bosskampf gegen Magier Eisflamme in „Spirit Tracks“. Ansonsten kommen die beiden Nintendo-DS-Ableger und sämtliche Handheld-Spiele davor im Konzert kaum vor, was ziemlich schade ist. In den früheren Aufführungen ist „Spirit Tracks“ noch mit einem eigenen Medley vertreten gewesen.

Die legendäre Serie geht weiter

Stattdessen wird den beiden Nintendo-3DS-Titeln „Tri Force Heroes“ und „A Link Between Worlds“ viel Zeit gewidmet, die bereits in den Spielen dank der Raffinesse von Komponist Ryõ Nagamatsu einige Musikstücke besitzen, die wie von einem Orchester eingespielt klingen. Dadurch wurde die Performance des Orchesters vor Ort aber nicht weniger beeindruckend, das die dynamischen Stücke in bester Form wiedergab.

Ansonsten nimmt das Konzert den gewohnten Verlauf an und präsentiert der Reihe nach die wunderbaren Musikstücke aus „A Link to the Past“, „Ocarina of Time“, „The Wind Waker“, „Twilight Princess“ und „Majora’s Mask“, die allesamt bis auf den Super-Nintendo-Titel innerhalb der aktuellen Generation wiederveröffentlicht wurden. Das spektakuläre Finale bietet schließlich nach der einleitenden Drakonia-Musik, die ich in dieser Version so nicht in Erinnerung hatte und seither zu meinen Favoriten zähle, das beliebte „Ballad of the Goddess“ in voller Länge und das Charakter-Stück zu Phai aus „Skyward Sword“. Ein besseres Finale hätte das Konzert für mich kaum annehmen können.

Fazit

Ich verbinde mit der „The Legend of Zelda“-Serie einige wunderbare Erinnerungen, weswegen die legendäre Videospielreihe seit „A Link to the Past“, meinem ersten Serienableger, einen speziellen Platz in meinem Herzen einnimmt. Daher erfreut es mich sehr, dass auch ihre wunderbare Musik die Anerkennung bekommt, die sie verdient, und seit fünf Jahren von einem fantastischen Orchester aufgeführt wird. Als Fan könnte ich mit den „Symphony of the Goddesses“-Konzerten kaum glücklicher sein.

Die „The Legend of Zelda: Symphony of the Goddesses“-Tour findet dieses Jahr noch zwei Mal in Deutschland statt, nämlich am 15. Oktober in der Grugahalle in Essen und am 21. Oktober im Tempodrom in Berlin. Für beide Aufführungen sind Tickets weiterhin vorhanden und über die folgenden Links erhältlich.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Bisher gibt es sieben Kommentare

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  • Avatar von HeyDay
    HeyDay 16.10.2016, 16:13
    Die Ballade des Windfischs war damals beim ersten Zelda-Konzert in Berlin als Zugabe dabei. Das war großartig.
  • Avatar von NinMon
    NinMon 16.10.2016, 15:01
    Zitat Zitat von FallenDevil Beitrag anzeigen
    Gabs denn auch die Triforce Kammer und die Ballade des Windfischs zu hören? Besonders zweiteres gehört imo wohl zum Standard bzgl "Beste Musik aus Zelda"
    Mhh .. ersteres kann ich jetzt gar nicht mehr so genau sagen (ein Hoch auf mein Gedächtnis); die Bilder aus der ALttP-Triforce Kammer kamen im ALttP-Medley vor, aber dabei wurde das Credits-Theme gespielt.

    https://www.youtube.com/watch?v=LJh3D_zX0To

    Die Ballade vom Windfisch war leider nicht dabei, die hätte ich auch gern drin gehabt.
  • Avatar von FallenDevil
    FallenDevil 16.10.2016, 14:40
    Gabs denn auch die Triforce Kammer und die Ballade des Windfischs zu hören? Besonders zweiteres gehört imo wohl zum Standard bzgl "Beste Musik aus Zelda"

    Kurz zum anhören:
    https://youtu.be/8Z_LYpT2j7g

    https://youtu.be/8dhzm7HJiMA
  • Avatar von NinMon
    NinMon 16.10.2016, 14:14
    Zitat Zitat von HeyDay Beitrag anzeigen
    Die Location der Wiener Stadthalle war auch nicht grade geschickt gewählt. Der Saal hat sich sehr in die Länge gezogen und damit die Akustik auf den weiter hinten liegenden Plätzen schon sehr eingedämmt. Ein klassisches Konzert, und das ist Symphony of the Godesses definitiv, gehört in ein Konzerthaus.
    Jo, da muss ich dir schon zustimmen. Die Essener Halle fand ich dafür auch nicht so geeignet. Ich saß ungefähr mittig in der Halle und fand es wie gesagt teils schon etwas leise - wer weiß, wie viel davon auf den hinteren Plätzen noch angekommen ist. Da hätte ich mir schon auch gewünscht, man hätte darauf ausgelegte Locations genommen. Ich hab zwar keine 89€ bezahlt, aber trotzdem noch genug und da wäre eine ordentliche Akustik wünschenswert.

    Zitat Zitat von HeyDay Beitrag anzeigen
    Mir kam es eher so vor, als wenn die Veranstalter möglichst viel Geld machen wollten und dafür eben auch die Qualitätseinbußen in Kauf nehmen. Die dummen Zelda-Fans haben eh keine Ahnung von klassischer Musik und sind mit dem zufrieden was sie bekommen.
    Mh, das kann schon sein. Zumindest hatte ich auch das Gefühl, dass sie eher davon ausgingen, es mit "konzertungeübten" Zuschauern zu tun zu haben (ohne das in irgendeiner Form zu werten) und sich darauf eingestellt haben. Siehe die Spielereien mit den Instrumenten am Ende, das Animieren zum Mit- und zum lauter Klatschen, Verkauf von Popcorn etc.

    Zitat Zitat von HeyDay Beitrag anzeigen
    Auch die Aufmachung war ein wenig lieblos. Spielszenen zu zeigen ist ja ganz nett, nur müssen sie auch irgendwie dazu passen. Zweimal zu sehen, wie Zelda in OoT in einem Kristall gefangen wird war dann doch einmal zu viel.
    Ja, die Wiederholungen sind mir auch aufgefallen, und bei den kürzeren Stücken war es manchmal auch eher eine bloße Aneinanderreihung von bewegten Bildern (z. B. "Gerudo Valley"). Aber gerade bei den Spiele-Medleys fand ich es oft eigentlich gut abgestimmt, wenn z. B. musikalisch ein Höhepunkt aufgebaut wurde, der dann auch visuell zu erfassen war, oder wenn kleinere Details auch musikalisch aufgegriffen wurden (wenn ich richtig gehört habe, dann wurde sogar der zweifache Aufprall von Zeldas Schwert im Twilight Princess-Medley mit kurzen Klängen intoniert). Die Szenen haben dann m. E. auch zu dem jeweiligen Thema im Medley gepasst. Vllt haben sie bei den längeren Stücken mehr Zeit in die Bildabstimmung investiert. Das Wind Waker-Medley fand ich in der Hinsicht sehr gelungen.
  • Avatar von HeyDay
    HeyDay 16.10.2016, 13:31
    Ich hatte ja das Glück, dass mich NO auf das Konzert in Wien geschickt hat.

    Ich muss aber auch ehrlich gestehen: Mein Platz wären mir die 89 Euro nicht wert gewesen. Die Location der Wiener Stadthalle war auch nicht grade geschickt gewählt. Der Saal hat sich sehr in die Länge gezogen und damit die Akustik auf den weiter hinten liegenden Plätzen schon sehr eingedämmt. Ein klassisches Konzert, und das ist Symphony of the Godesses definitiv, gehört in ein Konzerthaus. Mir kam es eher so vor, als wenn die Veranstalter möglichst viel Geld machen wollten und dafür eben auch die Qualitätseinbußen in Kauf nehmen. Die dummen Zelda-Fans haben eh keine Ahnung von klassischer Musik und sind mit dem zufrieden was sie bekommen. ... Leider eben nicht.
    Auch die Aufmachung war ein wenig lieblos. Spielszenen zu zeigen ist ja ganz nett, nur müssen sie auch irgendwie dazu passen. Zweimal zu sehen, wie Zelda in OoT in einem Kristall gefangen wird war dann doch einmal zu viel. Dreimal haben sie Zeldas Wiegenlied gespielt. Hätte auch nicht sein müssen. Ich hab auch nichts dagegen, wenn sich mal wer im Orchester verspielt. Aber das Harfen-Solo im Twilight Princess Medely war so schlampig gespielt, dass mir die Kinnlade runtergeklappt ist. Die Bongos am Anfang von Gerudo Valley waren kaum zu hören. Ein Mikro auf der Bühne war falsch abgestimmt und hat jedes mal geknackst, wenn der Musiker an seinem Notenständer gewerkelt hat. Sowas muss echt nicht sein.

    Das klingt jetzt sehr undankbar :'D So ists aber garnicht gemeint. Ich bin froh, da gewesen zu sein und auch meine Begleitung hat sich sehr darüber gefreut, mitkommen zu dürfen. Das A Link to the Past und Majora's Mask Medely waren wunderbar. Es war ein schöner Abend, aber es hinterlässt doch einen sehr faden Beigeschmack, wenn die Produktion im Endeffekt eher schlecht ist.
  • Avatar von NinMon
    NinMon 16.10.2016, 12:38
    Danke für das Review; ich hab es bewusst erst nach dem Essener Konzert gestern Abend gelesen, um mir evtl. Überraschungen nicht vorwegzunehmen. (Ich kannte bislang nur die allererste Konzertversion.) Majora's Mask war dann für mich auch eine sehr schöne Überraschung.
    "Gerudo Valley" hätte ich mir irgendwie etwas weiter hinten im Konzertverlauf gewünscht, auch wenn ich nicht so gut in Worte fassen kann, warum. Ich musste erstmal "reinkommen" in das Konzert, da war ich noch nicht so recht bereit für diese Perle der Zelda-Musik.
    Ansonsten aber ein tolles Konzert! Auch wenn ich zwischendurch gerne den imaginären Lautstärkeregler etwas weiter aufgedreht hätte.

    P. S.: In Stuttgart waren sie offensichtlich noch etwas entspannter, meine Begleitung musste die Wasserflasche bei den Taschenkontrollen leider zurücklassen.
  • Avatar von Mystery_Zelda_Kudo
    Mystery_Zelda_Kudo 15.10.2016, 12:42
    Ich gehe heute Abend auf das Konzert in Essen. Dieses Review hat meine Vorfreude noch um ein gewaltiges Stück steigen lassen