Unser Besuch im Holocafé in den Düsseldorf Arcaden

Am 12. November startet in Düsseldorf mit dem Holocafé einer der ersten Virtual Reality-Arcades Europas. Wir durften vorab einmal vorbeischauen und uns die Eigenproduktionen sowie den Pop-Up-Store im Untergeschoss der Düsseldorf Arcaden anschauen. Was euch ab Samstag dort erwartet, erfahrt ihr im Folgenden.

Eine soziale Erfahrung

Das Holocafé soll ein Treffpunkt für alle sein, um Virtual Reality in einer sozialen Erfahrung zu erleben und dem allgemeinen Image entgegen zu wirken, dass VR einen noch tiefer in seinem eigenen Kämmerchen alleine abtauchen lässt. So oder so ähnlich kann man die Grundidee hinter dem Start Up aus Düsseldorf beschreiben. Die drei Gründer Sebastian Kreutz, Jessica Karger und Oliver Eberlei starten damit ihren ersten großen Feld-Test, um herauszufinden, was sie in Zukunft anbieten können,worüber sich auch die Kunden freuen.

Die Spielgeräte

In dem Pop-Up-Store, der sich direkt hinter der ersten Rolltreppe in den Düsseldorf Arcaden im Untergeschoss verbirgt, wird man also Virtual Reality als Mehrspieler-Erfahrung mit Eigenproduktionen der Betreiber erfahren können. Die Location an sich ist tatsächlich auffälliger, als man zunächst denken mag und auch in den Arcaden sieht man allen Ecken Werbung für das Holocafé, was einen als Gamer freut, dass so ein Experiment Aufmerksamkeit bekommt. Einmal drinnen erwarten einen ein paar Sitz-Gelegenheiten direkt an der Rezeption sowie an den beiden Spielfeldern. Als Spielgeräte werden auf zwei bis zu knapp 25m² großen Feldern vier HTC Vive-Brillen verwendet. Eine 20 Minuten-Session mit den Mehrspieler-Spielen „Holo Arena”, „Carpe Lucem” und „Chaos Commando” oder auch einigen Einzelspieler-Titeln kostet pro Spieler zwölf Euro – bei letzterem kommen noch einmal wegen einer Exklusiv-Buchung einige Extra-Kosten auf einen zu. Durch die Verwendung der HTC Vive in Verbindung mit dem großen Spielfeld bekommt man ein hochwertiges und vor allem auch echt einsteigerfreundliches VR-Erlebnis geboten, das steht und fällt mit den angebotenen Spielen. Ein interessanter Fakt ist, dass das Holocafé gerade jetzt in dieser Form, eine stetige Entwicklung ist, weshalb es immer wieder neue Versionen der Spiele geben wird.

„Holo Arena“: Aliens haben keine Chance!

Nach einer Einführung in einem virtuellen Raum, in dem wir Malen und Objekte aufheben konnten, ging es direkt los mit „Holo Arena“. Hier stehen alle vier Spieler auf Plattformen um einen Kristall herum, und müssen diesen vor angreifenden Gegnern schützen. Dabei stehen jedem drei Objekte zur Verfügung, die man jederzeit austauschen kann. Zum einen eine Elektro-Waffe, mit der man die Feinde im Bogen abschießen kann, mächtige Feuerbälle, die geworfen werden müssen, sowie einen Schild, den wir in der Demo noch nicht benötigt haben. In jeder Hand darf man eine Waffe halten, während aus allen Richtungen Feinde kommen, sodass man stets darauf achten muss, dass sich jeder um einen Bereich kümmert.

Wir konnten nur eine endlose Demo-Version anspielen, in der es nur einen Gegner-Typen gab. Doch bereits hier machte es wahnsinnig viel Spaß, andere Spieler zu sehen und per Gestik sich halbwegs miteinander zu verständigen, damit der Kristall beschützt wird. Vor allem die Waffen glänzen hier, mit soliden Effekten und einer wunderbar genauen Handhabung. Wer also einmal mit Freunden herumschießen will, sollte sich diesen Spaß nicht entgehen lassen, zumal bereits mehrere Gegnertypen für den Start vorgesehen sind.

„Chaos Commando”: Co-Op-Spaß im Weltall

Das wohl rudimentärste Spiel, was uns gezeigt wurde, war „Chaos Commando”. Ganz im Stile des Mobile-Spiels Spaceteam steht man vor einem Tisch mit zwei Knöpfen, auf dem Befehle drauf stehen, wie „Urin-Probe untersuchen” oder „Die Aliens befreien”, und muss die Befehle sagen, die auf dem Terminal vor einem erscheinen, die nicht immer genau dem entsprechen, was man auf seinen eigenen Knöpfen hat.

Die gezeigte Version von „Chaos Commando” war ein knapp zwei- bis dreiminütiger Prototyp, der neben den Befehlen nichts anderes geboten hat. Aber wie schon bei Project Arena macht es Spaß, seine Kollegen zu sehen, wie sie auf die Knöpfe drücken. Bei Chaos Commando wurden jetzt schon sehr viele weitere Gefahren, Spiel-Elemente und mehr versprochen, jedoch ist das Spiel in der jetzigen Form eine zu kurzweilige Erfahrung, die man nach Carpe Lucem oder Project Arena mal ausprobieren kann, als Ausblick, was noch kommen könnte.

„Carpe Lucem“: Kopfnüsse in VR

Hört man sich das Prinzip von „Carpe Lucem“ an, ist der Titel eigentlich nichts Besonderes. Man muss hier Lichtstrahlen so umleiten, dass sie die farbig passenden Blüten treffen und diese sich somit öffnen. Sind alle gleichzeitig geöffnet, ist das Level beendet. Kniffliger wird dieses Rätselspiel durch verschiedene Elemente, wie Reflektoren, neue Strahler oder Teleporter, die alle benötigt werden, um zum Ende zu gelangen.

Was sich wie ein solides Rätselspiel anhört, erhält in VR neue Dimensionen. Die Strahlen müssen nämlich überall hingeleitet werden, sodass man sich tatsächlich in alle Richtungen drehen muss, um alles miteinander zu verbinden. Man könnte meinen, dadurch würde die Übersicht flöten gehen, doch da man sich immer im Zentrum der Rätsel befindet, kann man immer erkennen, was man machen muss, wo die Objekte sind und wie man alles verknüpfen muss. Was leicht beginnt, wird schnell zu einer Herausforderung, denn der Schwierigkeitsgrad entwickelt sich stetig. Wir konnten die Puzzle in der traumhaft schönen Umgebung nur alleine anspielen, das soll aber ebenfalls im Multiplayer funktionieren.

Sebastian: Fazit zum Holocafé

Ich persönlich freue mich sehr darüber, dass so etwas, wie das Holocafé existieren wird, da es derzeit immer noch sehr schwer ist, Leute von dem Thema zu überzeugen, ohne eine eigene Brille zu besitzen. Vor allem zeigt man so aber auch, dass Mehrspieler-Konzepte auch in der Virtual Reality funktionieren können und ich hoffe, dass die Betreiber erfolgreich mit dem Pop-Up-Store sowie weiteren Entwicklungen sind. Leider sehe ich bisher aber auch das Problem, dass man einmal ins Holocafé geht, die Spiele durchprobiert, eine sehr gute Zeit dort hat aber danach keinen Grund mehr findet, noch einmal zurück zu kommen, da bei allen Titeln in der jetzigen Form kein Wiederspielwert und auch keinerlei Herausforderung besteht.

Marco: Fazit zum Holocafé

Das Holocafé ist wirklich ein sehr gelungenes Projekt, dem man den Erfolg nur sehr wünschen kann. Wer sich unter dem Thema VR nichts vorstellen kann, oder wer Vorurteile dazu hat, der kann hier davon überzeugt werden. Doch auch diejenigen, die das ganze einmal mit Freunden ausprobieren wollen, können hier tatsächlich in einer Multiplayer-Umgebung die Technologie ausprobieren, die noch als isolierte Erfahrung verschrien ist. Wenn die Spiele ständig weiterentwickelt werden und regelmäßig auch neue hinzugefügt werden, könnte das Konzept aufgehen und zum Publikumsmagneten werden.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Bisher gibt es sechs Kommentare

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  • Avatar von NinMon
    NinMon 15.11.2016, 00:01
    @Citronat: Mh, dann werden sie die Spielzeit ja vielleicht ohnehin irgendwann anpassen, wenn die Spiele weiter entwickelt sind und einen länger beschäftigen. Wobei der Preis dann wahrscheinlich auch mitzieht ..
  • Avatar von Citronat
    Citronat 14.11.2016, 09:40
    @NinMon: Also man wird wahrscheinlich in den 20 Minuten mehr als nur ein Spiel spielen, da die Spiele zumindest in der Fassung, die wir gesehen haben, noch sehr simpel und kurzweilig sind. Die Betreiber vom Holocafé wollen aber auch den Spielern so viel wie möglich zeigen und vor allem ist es ja auch eine stetige Weiterentwicklung, weshalb die Spiele auch mehr Inhalt nach und nach bekommen. Es ist auf jeden Fall knapp bemessen, aber um VR mal auszuprobieren und vor allem auch den sozialen Aspekt zu sehen, ist es super.

    @Mystery_Zelda_Kudo: Genaue Altersgrenzen hab ich jetzt nicht gesehen, die vorhandenen Spiele sind alle höchstens ab 12 Jahren freigegeben. Die Sache ist aber, dass VR an sich erst mit 12 mindestens verwendet werden sollte, da sich die Augen vorher noch in Entwicklung befinden und durch die Nutzung in der Entwicklung geschädigt werden könnten. Da ich nicht aus Düsseldorf bin, wusste ich nicht, dass es zwei Arkaden gibt. Es sind die Arkaden in Düsseldorf-Bilk gemeint.
  • Avatar von Mystery_Zelda_Kudo
    Mystery_Zelda_Kudo 13.11.2016, 13:29
    Achja: Ab wie vielen Jahren ist das denn?
  • Avatar von Mystery_Zelda_Kudo
    Mystery_Zelda_Kudo 13.11.2016, 13:26
    Meint ihr mit Düsseldorf Arkaden den Bilk Arkaden oder den Shadow Arkaden?
  • Avatar von NinMon
    NinMon 12.11.2016, 20:14
    Zitat Zitat von Link1 Beitrag anzeigen
    Hört sich wirklich ganz interessant an, und auch wenn ich 12€ pro Spiel (20 Minuten) etwas teuer finde, will ich's auf jeden Fall mal ausprobieren
    Ach, ich hatte das im Bericht so verstanden, dass man für 12€ mit ALLEN Multiplayer-Spielen 20min verbringen kann (+ Extrakosten bei den Singleplayer-Spielen)? Bin mir aber jetzt auch nicht sicher, wie es tatsächlich gemeint ist.
    20min finde ich so oder so leider auch etwas knapp bemessen, geht doch flugs vorbei.

    An sich find ich's aber 'ne schöne Sache. Könnte ich mir so als Unternehmung vorstellen. Mal schauen - evtl. werd ich demnächst sowieso mal die Reise nach Düsseldorf antreten, vielleicht ließe sich das dann ja verbinden.
  • Avatar von Link1
    Link1 11.11.2016, 14:56
    Hört sich wirklich ganz interessant an, und auch wenn ich 12€ pro Spiel (20 Minuten) etwas teuer finde, will ich's auf jeden Fall mal ausprobieren