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LEGO Dimensions

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Ein phantastischer Besuch bei Warner Bros. Deutschland mit LEGO und Magie

Wie schon im ersten Jahr will „LEGO Dimensions“ die Spieler vor allem durch eine Vielzahl verschiedener Marken überzeugen. Während mit „Ghostbusters“, „Adventure Time“ und „Mission Impossible“ bereits passende Level erschienen sind, ist das Ende noch lange nicht in Sicht. Wir wurden von Warner Bros. eingeladen, um passend zum neuen Film „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ das Story-Pack auszuprobieren. Was ich von diesem Tag mitgenommen habe, erfahrt ihr im Bericht.

Die Rückkehr der Magie

Angekommen bei Warner Bros. in Hamburg, ging es sofort in das hauseigene Kino, wo ich das lang ersehnte Abenteuer aus der Welt von „Harry Potter“ sehen durfte. Vorweg, ich bin ein riesiger Fan der Reihe. Nicht nur habe ich alle Bücher geradezu verschlungen und die Filme unzählige Male geschaut, auch das erweiterte Universum ist bis heute eine regelmäßige Lektüre für mich, weshalb „Pottermore“ zu meinen am häufigsten besuchten Seiten gehört. Natürlich war mein Highlight-Film für dieses Jahr schon lange bekannt, doch die Angst, dass der erwartete Hit zur großen Enttäuschung wird, ist natürlich immer gegeben.

Die vielleicht beste Entscheidung der Macher des Filmes war vielleicht gerade deshalb, eine neue Geschichte zu etablieren, die zwar im selben Universum spielt, jedoch 70 Jahre vor den Ereignissen der Bücher. Man lernt Newt Scamander kennen, der nach Amerika reist, und dabei illegal magische Tierwesen hereinschmuggelt. Der berühmte Magizoologe ist zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht der große Name, der er später ist, und demnach erlebt man einen eingeschüchterten Mann, dessen Hintergrundgeschichte im ersten Teil der neuen Reihe noch nicht unbedingt vertieft wird. Man erhält lediglich einige Eckdaten, doch das düstere Abenteuer steht vorerst im Fokus.

Überraschend düster

Die Handlung des Filmes entwickelt sich langsam, denn während Newt mit seiner neuen Gruppe bestehend aus den Goldstein-Geschwistern Tina und Queenie sowie dem Muggle Jacob Kowalski versucht, die durch eine Verwechslung entkommenen Tierwesen wieder einzufangen, entfacht ein düsterer Konflikt. Denn neben den abenteuerlichen Szenen, die voll von Action und Humor sind, geht die Geschichte später andere Wege. Hier geht es eben auch um den Glauben an die Bedrohung durch Magier, sowie die Unterdrückung dieser durch sich selbst. Hier kommt Gellert Grindelwald ins Spiel, der dafür kämpft, dass sich die Zauberer nicht mehr verstecken müssen und stattdessen die Welt erobern. Es ist ein Konflikt, den man bereits aus den Büchern kennt, doch endlich können die Ereignisse vernünftig auserzählt werden und dadurch die Mythologie der Welt erweitert werden. Nicht nur der bekannte Grindelwald ist ein Thema, auch das amerikanische Zaubereiministerium, sowie die neue Bedrohung, ein sogenannter Obscurus, erweitern das Verständnis über die Welt und zeigen Ecken, die Harry Potter niemals hätte erkunden können.

Im Großen und Ganzen ist der Film ein Fest für alle Fans und die, die es noch werden wollen. Der hektische Mix aus Humor, Action, emotionalen Momenten und durchaus einigen unerwartet brutalen Szenen dürfte vielleicht einigen zu chaotisch sein, doch ich bin vollkommen aufgegangen. Egal ob der Niffler, die Chemie zwischen Jacob und Queenie oder die Angriffe des Obscurus, innerhalb der Welt wurde alles glaubwürdig dargestellt und erweiterte alles, was man über die Welt weiß. Die Magie selber spielte dabei eine überraschend kleine Rolle, doch es stehen eben die Tiere, die politische Lage sowie die Mythologie im Fokus, was auch gut so ist. „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ ist kein Projekt, das „Harry Potter“ sein will, sondern der Start einer eigenständigen Reihe. Direkt nach dem Ende wollte ich unbedingt nochmal ins Kino gehen, denn so begeistert von einem Film war ich seit „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes Teil 2“ nicht mehr. Es war eine Reise zurück in meine Kindheit, und hoffentlich können die restlichen vier Filme das Niveau halten, oder sogar noch bessere Geschichten erzählen. Die Grundlage dafür ist zumindest geschaffen.

Mein eigener kleiner Niffler

Nach dem Film ging es mit einer Präsentation des neuen Story-Packs weiter, das ich im Verlauf der Veranstaltung auch anspielen konnte. Hier zeigt sich einmal mehr, dass die Entwickler wirklich verstehen, wie man die Fans glücklich macht. Das erste Level beginnt mit einer typischen LEGOfizierung des Anfangs aus dem Film, weshalb man erste Lacher erwarten darf. Zudem gibt es nicht zu wenige Zwischensequenzen, sodass man tatsächlich den Verlauf des kompletten Filmes erleben darf. Dies war noch einer der größten Kritikpunkte an den Level-Packs des ersten Jahres, da dort nur wenig Inhalt geboten wurde und somit nur einzelne Szenen nacherzählt wurden. Durch die Story-Packs ist dieses Manko dahin, und man darf in sechs ausreichend langen Leveln die Orte erforschen und die Schlüsselszenen nachspielen.

Doch natürlich wäre es nur der halbe Spaß, wenn man allein mit Newt und Tina durch die Level läuft. Jederzeit darf man alle Charaktere, die veröffentlicht wurde, auf das Toypad stellen und die lustigsten Kombinationen erleben. Ich habe deshalb direkt zum Start den Niffler mit Newt, einem Cyberman, Jake aus „Adventure Time“, Scooby Doo und Sonic gejagt. Zwar ist es schön, dass man mit anderen Charakteren auch weitere Geheimnisse entdecken kann, doch alleine das Bild, diesen bunten Mix in den Orten aus dem Film zu sehen, ist viel Wert. Natürlich sind die Level wieder toll gestaltet, mit einem gelungene Mix aus Action, Kämpfen und Rätseln. Wer die LEGO-Spiele mag, wird hier auf jeden Fall nicht enttäuscht. Doch es macht genauso viel Spaß, den Unterhaltungen zu lauschen, denn wenn sich Peter Venkman und Sonic über eine gewisse Tails Doll unterhalten, bleibt kein Auge trocken. Zudem dürften Besitzer einer TARDIS wohl ihr größtes Wunder erleben, wenn sie ein gewisses Lab aus einer gewissen, schnellen The CW-Serie in diesem Story-Pack erforschen können. Das nenne ich Fan-Service!

Gotta go LEGO!

Wo wir schon bei schnell sind, neben dem Story-Pack durften wir auch das Level-Pack zu „Sonic The Hedgehog“ ausprobieren. Die Ankündigung war damals genauso überraschend wie die Präsentation des Sets zu „Portal 2“ und zeigt erst, wie gigantisch das LEGO Dimensions-Universum sein kann. Der Start könnte nicht perfekter sein, mit der typischen SEGA-Ansage, dem Startbildschirm des ersten „Sonic“-Abenteuers, diesmal aus LEGO und der klassischen Green Hill-Zone. Hier darf man sich wie in einem typischen Sonic-Spiel zweidimensional bewegen, während das Level selber all das vertritt, wofür Sonic steht. Schnelles Gameplay, mehrere Wege, viele Geheimnisse und der Drang zum Speedrun, man wünscht sich fast ein komplettes LEGO-Sonic-Spiel, so gut wurde das Gameplay umgesetzt. Besonders schön, jeder Charakter wird hier so schnell wie Sonic, was zu unglaublich lustigen Szenen führt.

Doch das ist nur das erste Level, denn Dr. Eggman hat die Technologie der Keystones entdeckt, weshalb er durch verschiedene Dimensionen reist, die eben auch verschiedenen Orten aus mehreren Ablegern der Reihe bestehen. Deshalb geht es weiter mit der Emerald Coast, in der man sich natürlich auch dreidimensional bewegen darf. Im weiteren Verlauf trifft man auf viele Charaktere, Feinde und erlebt ein wunderbares LEGO-Abenteuer mit Sonic, das wirklich großartig geworden ist. Zwar ist die große Gemeinsamheit zwischen den beiden Reihen, zahlreiche Bugs, auch hier vorhanden, doch das Level-Design ist sehr gut, der Humor typisch und das Gameplay einfach fantastisch. Wir können das Level-Pack auf jeden Fall empfehlen, denn auch die Abenteuer-Welt ist hervorragend geworden, und es macht unglaublich viel Spaß, mit Sonic durch die Welten zu laufen.

Das Ende eines Tages

Was ich bei Warner Bros. erlebt habe, war wirklich ein großartiges Event. Der Film erfüllte alle meine Erwartungen, obwohl er natürlich nicht perfekt ist. Doch eben die gewisse Nostalgie, die hervorgerufen wurde, hat ihn für mich wahrlich magisch gemacht. Und eben auch diese Nostalgie ist so ein wichtiger Aspekt von „LEGO Dimensions“, das eigentlich wie ein normales LEGO-Spiel abläuft. Doch die Kombination aus den verschiedenen Marken, die Vielfalt an neuen Figuren wie Newt Scamander oder Jake, doch auch Klassiker wie das A-Team und Sonic bringen jung und alt zusammen und versprechen eine ebenso gute Zeit wie im ersten Jahr. Wer also auch nur das geringste Interesse hat, sollte sich die neuen Sets anschauen, denn egal ob das große Story-Pack oder das kleinere Level-Pack, beide bieten eine tolle Zeit mit Charakteren, die man als Sammler unbedingt im Schrank stehen haben sollte.

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