Von der Garage auf die Großbühne
Der selbsternannte und angehende Rockstar hat gerade frisch seinen Vertrag unterschrieben und darf fortan mit der eigenen Band um die Welt jetten, um in den angesagtesten Locations einen Gig nach dem anderen zu spielen. Dabei werden nicht nur die amerikanischen Ohren in Los Angeles bis zum Tinnitus getrieben, sondern auch Tokio und Rom werden besucht. Damit die neugewonnene Fans bei der Stange gehalten werden können, spielen die Jungs und Mädels insgesamt 15 Coversongs. Darunter sind neben „Beat It“ von Michael Jackson auch „In The Shadows“ von The Rasmus und „Girlfriend“ von Avril Lavigne.
Damit die Songs in gewohnter Qualität erklingen, kommt das aus „Guitar Hero“ bekannte System zum Einsatz. Man sieht somit den Gitarrenhals und seine sechs Saiten vor sich, während von oben Noten herabfallen. Im Rhythmus der Musik greift man die jeweilige Saite am unteren Ende des Bildschirms, ist man im richtigen Takt, ertönt schließlich ein Ton. Spielt man viele Noten ohne jegliche Fehler, startet man den Multiplikator, der die Punkte maximal verachtfachen kann. Für den höchsten Multiplikator ist allerdings die Starpower nötig, die man erst einsammeln muss. Wird die Notenserie durch falsches Spielen unterbrochen, werden auch die Punkte nicht mehr vervielfacht.
Rocken mit dem Stylus
Zum Spielen der Songs wird dieses Mal nicht mehr als der Handheld und der Stylus benötigt, ein Guitar Grip lässt sich am DSi schließlich nicht anschließen. Im Gitarren-Modus betätigt man die Noten auf den sechs Saiten durch kurzes Antippen. Sofern es mehrere Töne gleichzeitig zu betätigen gilt, zieht man den Stift kurzerhand in die jeweilige Richtung. Dies klingt nicht nur äußerst hakelig, es fühlt sich auch beim Spielen äußerst ungenau und frustrierend an. Beim Schlagzeug wurde zum Glück auf die Schulterbuttons als Auslöser des Instruments gesetzt. Leider kann man somit allerdings nur die linke, rechte oder beide Trommeln zusammen auslösen. Dies steuert sich zwar um einiges besser, die Noten-Muster wiederholen sich jedoch viel zu oft.
Polyphone Klingeltöne sind zurück!
Die technischen Aspekte in „Guitar Rock Tour“ sind für DSiWare-Verhältnisse zwar immer noch über dem Durchschnitt, was aber eher an den bisher erhältlichen Titeln, als an der geleisteten Qualität liegt. Die Charaktere sind recht nett anzusehen und bestehen aus großzügigen Polygonen. Die Menügestaltung geizt nicht mit grellen Farben und Mustern, was aber eher negativ auffällt. Weiterhin wird das Publikum als zweidimensionale, schwarze Silhouette dargestellt.
Der größte Kritikpunkt liegt allerdings im Ton und besonders bei den Songs. Diese sind im DSiWare-Ableger nicht mehr mit Gesang, sondern lediglich mit seichten Klängen als Vocal-Ersatz unterlegt. Die restlichen Instrumente erinnern an polyphone Klingeltöne auf dem Handy, was sicherlich nicht für das Spiel spricht. Aber auch so ist der Klang nicht einmal mit Kopfhörern Spielspaß fördernd.
Erwähnenswert ist noch die Einbindung der DSi-Kamera. Damit werden im Laufe der Karriere Bilder geschossen, die fortan die Bühnenwände schmücken oder auf Magazincovers prangen. Diese Funktion ist zwar nur eine kleine Spielerei, es ist aber recht nett, dass Gameloft die Kamera mit ins Spiel einbezogen hat.
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