Zitat von
Heavydog
Der Vergleich zu Witcher 3 zeigt aber auch "Schwächen" (bewusst in Anführungszeichen) des neuesten Zeldas.
Einmal kann man durchaus die KI der Bokblin bemängeln. Die Anschleich-Funktion ist ziemlich unnötig, da man häufig im normalen Schritttempo auf sie zugehen kann und sie einen trotzdem erst bemerken, wenn man ihnen schon eins über die Rübe gegeben hat. Mit ihren Schildern scheinen sie auch nicht vernünftig umgehen zu können.
Synchronisation und Framedrops wurden schon mehrfach thematisiert.
Vor allem im Thema Nebenquests zieht der Witcher Zelda aber am Nasenring durch die Manege.
Da gabs genügend Quests mit richtig viel Tiefgang, wo eigene Geschichten erzählt würden und unerwartete Wendungen kamen.
Bei Zelda ist der Löwenanteil der Nebenquests sowas wie "Fange 10 Hühner" oder "Fange 10 AusdauerSchrecken" oder "Zähme ein Wildpferd in 2 Minuten".
Davon mal ganz ab hat die Physik noch ein paar Kinderkrankheiten. Warum kann ich einen Laubhaufen nur abbrennen und nicht mit dem Krogfächer wegwedeln? Warum haben Wind und Wetter keine Auswirkungen auf das Paragliding etc etc.
Wenn man will kann man die Kritikpunkte schon sehen, auch abseits der Grafik.
Zelda macht das toll, keine Frage, und hat definitiv eine hohe Wertung verdient.
Es bietet eine lebendige Welt, großen Umfang und monströs viele Erkundungsreize sowie tolle Schreine.
Andere Open-Worlds punkten dafür mit besserem Storytelling und besseren Nebenquests.
Was einem besser gefällt hängt da sehr vom Geschmack ab. Ich kenne z.B. genug Leute, die keinen Bock haben 10 Minuten auf einen Berg zu klettern nur um oft ggf. nur eine Kiste mit einem Bernstein zu finden. Andersrum gibts auch genug, denen Nebenquests sonst wo vorbeigeht.
Daher würde ich The Witcher 3 keineswegs schlechter bewerten als Zelda oder umgekehrt. Beide machen das unendlich gut, haben aber unterschiedliche Stärken und Schwächen.