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Was mit der AfD zuletzt passiert ist, geht darüber aber schon deutlich hinaus, denke ich. Ob es nur ein kurzlebiger Trend ist, wie man das wohl bei den Piraten werten könnte, wird sich noch herausstellen müssen. Generell ist die Frage, ob das jetzt in der "westlichen Welt" nur eine Welle ist, die wieder zurückschwappt, oder ob es sich um einen tiefgreifenderen Wandel handelt (was Begriffe wie "postfaktisch" wohl andeuten .. wo wir wieder bei Populismus und Trump wären ..)
Ich glaube leider nicht, dass es sich um einen kurzlebigen Trend handelt. Ich glaube fest daran, dass unsere Gesellschaft in den letzten 20 Jahren so verroht wurde/sich hat verrohen lassen. Der Wert eines Menschen wird heute, wie vor 150 Jahren, am Besitz und der ethnischen/sozialen Zugehörigkeit gemessen. Es gibt die Reichen und es gibt die Armen. Die Leute hoffen, dass sie selber irgendwo dazwischen sind und bewundern die Reichen und verachten dabei die Armen. Das funktioniert, weil den Leuten weiß gemacht wurde, dass alle die gleichen Chancen hätten und nur die unten landen, die es auch verdienen würden. Dass es Chancenungleichheit hierzulande gibt zeigt jeder soziologische und wirtschaftliche Studie auf. Aber an statt denen auf die Füße zu steigen, die für die unfairen Spielregeln verantwortlich sind (obwohl sie sich natürlich jeglicher echter Verantwortung entziehen) treten die Leute nach unten. Der Satz "Nach oben Buckeln und nach unten treten" zeigt, finde ich, das Bild unserer Gesellschaft deutlich wieder. Und solange sich nichts an dieser Einstellung ändert, geschweigedenn an den Spielregeln, wird es sich auch gesellschaftlich immer weiter zuspitzen. Die Rechten haben so viel Zulauf, weil die Leute einen Sündenbock brauchen, denn die Verursacher bewundern sie und sich selber halten sie nicht für verantwortlich.
Zitat:
Find ich gut das er Präsident wird. Er wird Amerika wie eine gute Firma führen und wer nichts leistet oder der Firma schadet wird gefeuert. Die großen Konzerne zittern und das zu recht.
Den Typen können die großen Bosse nämlich nicht so leicht beeinflussen. Der ist ziemlich unvorhersehbar in dem was er machen wird usw und das gefällt denen nicht.
Dies ist eines der zentralsten, wenn nicht das zentralste Problem. MAN KANN EIN LAND, EINE VOLLKSWIRTSCHAFT, NICHT NACH BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHEN GESICHTSPUNKTEN REGIEREN!!!!!!! In einem Land gibt es keine Mitarbeiter, es gibt nur Bürger. Man kann Bürgern nicht kündigen! Du kannst in einer Familie nicht sagen "Wir haben zu hohe Kosten, Kinder, ihr bekommt jetzt nur noch alle 2 Tage etwas zu essen". Doch genau das ist das kranke Bild, was in den Köpfen der meisten Menschen herrscht. Und es wurde ihnen von außen eingeflößt! Es geht gegen ihre eigenen Interessen und trotzdem applaudieren sie den Leuten, die ihnen laut zurufen "Wir müssen sparen (an euch und euren Kindern), wir müssen zusammen stehen (gegen die, die weniger haben als ihr) wir müssen wirtschaftlicher sein (was weniger Geld und Arbeitsrechte für euch bedeutet) wir müssen die Leistungsträger entlassten (was mehr Kosten für alle anderen Bedeutet, vor allem für die, die es sich nicht leisten können). Und wer glaubt, dass erst DANN der Populismus ins Spiel kommt, dem wäre auch erst 1945 aufgefallen, dass die Faschisten an der Macht sind.