123 »
  1. #1
    Avatar von Varuna
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    Yakuza; Die japanische Mafia

    Original von Flek:
    darauf steht tatoos verboten wen wir welche sehen rufen wir die polizei °°

    das liegt daran das in japan eigentlich auschließlich Yakuzza Tatoos haben
    Dann sind das wohl solche Typen, oder? Sehen auf jeden Fall meiner Meinung nach so aus, vor allem weil die danach noch gewisse Dinge mit dem Mädel in der Mitte anstellen werden.

    What lies in the shadow of the statue? .

  2. #2
    Avatar von Flek
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    Ja sowas sind yakuza gibt auch weibliche yakuza aber was die mit der dame machen werden ka hier iein interesanter text zu den yakuza :

    Yakuza

    Organisiertes Verbrechen in Japan wird allgemein unter dem Namen Yakuza zusammen gefasst. Der Name Yakuza leitet sich aus einem japanischen Kartenspiel her, in dem die Anzahl der Punkte die in der letzten Runde erzielt werden über Sieg oder Niederlage entscheidet. Wenn man Karten in der Hand hält, deren addierter Wert 20 ergibt, hat man die mieseste mögliche Punktzahl erreicht. Unter den mehreren möglichen Kombinationen die zur Niederlage führen, lautet die phonetische Transkription einer 8 - 9 - 3 Kombination ya - ku - sa.
    Obwohl sich der Ursprung der Yakuza bis ins 17te Jahrhundert zurückverfolgen lässt - somit sind sie um einiges älter als die sizilianische Mafia -, machen die Yakuza einen nicht unerheblichen Teil der japanischen Pop-Kultur aus.

    ---
    Ein Freund [welcher gerade in japan ist] sagte mir das die yakuza dort fast alles kontrolieren am meisten sind sie jedoch in der porno u. musik branche sowie natürlich in den üblichen gängster geschäften verwickelt
    ---

  3. #3

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    Ich hab auch mal inne Buch über Yakuza gelesen... kann ich mal raussuchen und abschreiben (^^.) War auf jeden Fall aufschlussreich

  4. #4
    Avatar von Varuna
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    Original von Mc_Rib
    Ich hab auch mal inne Buch über Yakuza gelesen... kann ich mal raussuchen und abschreiben (^^.) War auf jeden Fall aufschlussreich
    Ja, dann mal her damit!

    @Flek:
    Du kennst doch bestimmt noch irgendwelche Gerüchte, Storys oder Halbwahrheiten zur japanischen Mafia. Hast doch auch mal erwähnt, dass es einem in Japan schon mal passieren kann, dass man von einem angesprochen wird, ob man nicht in einem Porno mitspielen wolle.

    Die Sex-Industrie ist ja ein grosser Zweig der Yakuzza, aber was wisst ihr sonst noch so darüber? Kann doch bisher nicht alles gewesen sein? Kommen doch auch in vielen jap. Filmen vor, aber ob die Typen dort real dargestellt werden, ist natürlich sehr fraglich.
    What lies in the shadow of the statue? .

  5. #5
    Avatar von Flek
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    Original von Indrid Cold
    Original von Mc_Rib
    Ich hab auch mal inne Buch über Yakuza gelesen... kann ich mal raussuchen und abschreiben (^^.) War auf jeden Fall aufschlussreich
    Ja, dann mal her damit!

    @Flek:
    Du kennst doch bestimmt noch irgendwelche Gerüchte, Storys oder Halbwahrheiten zur japanischen Mafia. Hast doch auch mal erwähnt, dass es einem in Japan schon mal passieren kann, dass man von einem angesprochen wird, ob man nicht in einem Porno mitspielen wolle.

    Die Sex-Industrie ist ja ein grosser Zweig der Yakuzza, aber was wisst ihr sonst noch so darüber? Kann doch bisher nicht alles gewesen sein? Kommen doch auch in vielen jap. Filmen vor, aber ob die Typen dort real dargestellt werden, ist natürlich sehr fraglich.
    ja das hatte mir einer erzählt der in japan war [ob es nu 100% stimtm oder nich kann ich nich sagen] unzwar das es schonma vorkommen kann das man als europäer von leuten in "anzügen" [sehen halt aus wie die typsischen salaryman ;P ] angesprochen werden ob sie nicht in einem porno mitspielen wollen ~> sowas bieten die "yakuza" wohl an ebendso wie schönheitsoperationen [low budget ;P] bei einschlägigen "ärtzten"

    ~> aber wie gesagt das hat mri 1ner erzählt ner ne weile in tokyo wa [halbe jahr glaub ich]

    was die filme angeht guck ich zwar einige yakuzza filme aber ob und wie "real" das ist weiß ich selber nicht.

    was man immer sieht es gibt ne größere hirachie [aller "pate" bei der ital. mafia] und wen jemand scheiße baut zahlt er etweder gleich mit seinem leben oder muß was von sich opfern als "entschuldigung" [finger zum bsp.].

    Auch weiß ich das die yakuzza in japan ziemlich "allgegenwertig" sind selbst japanische filmgrößen wie takeshi kitano hatten mit dehnen zu tuen [sein vater arbeitete als kurier für die yakuzza]

    mfg

  6. #6
    Avatar von MBF
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    RE: Yakuzza; Die japanische Mafia

    Original von Indrid Cold
    Dann sind das wohl solche Typen, oder? Sehen auf jeden Fall meiner Meinung nach so aus, vor allem weil die danach noch gewisse Dinge mit dem Mädel in der Mitte anstellen werden.


    is das aus nem porno?
    <div style=text-align: center;><img src=http://img15.imageshack.us/img15/2333/3minsig.jpg border=0 alt= /></div>

  7. #7
    Avatar von Varuna
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    RE: Yakuzza; Die japanische Mafia

    Original von MBF
    Original von Indrid Cold
    Dann sind das wohl solche Typen, oder? Sehen auf jeden Fall meiner Meinung nach so aus, vor allem weil die danach noch gewisse Dinge mit dem Mädel in der Mitte anstellen werden.


    is das aus nem porno?
    Den anderen Bildern nach zu urteilen sieht das eher wie ein Home-Made-Porno aus (mit Wachs und all dem Zeugs). Die Frau gehört, und das habe ich erst bei späteren Bildern bemerkt, ebenfalls dazu. An einigen Stellen ist auch sie voller Tattoos.


    ja das hatte mir einer erzählt der in japan war [ob es nu 100% stimtm oder nich kann ich nich sagen] unzwar das es schonma vorkommen kann das man als europäer von leuten in "anzügen" [sehen halt aus wie die typsischen salaryman ;P ] angesprochen werden ob sie nicht in einem porno mitspielen wollen ~> sowas bieten die "yakuza" wohl an ebendso wie schönheitsoperationen [low budget ;P] bei einschlägigen "ärtzten"
    Da würde ich aber nie mitmachen (Operationen), denn wenn da was schief geht oder man etwas zu kritisieren hat, ist man sicherlich sehr bald sehr tot. Und ob bei den Pornos alles mit rechten Dingen zugeht, ist auch sehr fraglich. Ich kann mir das aber gut vorstellen, dass die dort Leute haben, die auf der Suche nach interessierten Menschen, bzw. Touristen sind.
    What lies in the shadow of the statue? .

  8. #8

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    Boah..hat lange gedauert *schäm* aber endlich konnte ich das Buch wieder ausleihen (^^.)
    Ich schreibe einfach alles direkt ab

    Mafia: Verbrecher, die keine sind

    Sicherheit - die japanische Lebenslüge.
    Warum die Yakuza Vergewaltigungsopfern hilft,
    aber Abtreibungskliniken erpresst. Kioto muss weiterhin
    auf fränkische Bratwürste verzichten.


    Was muss Japan friedlich sein! Die Polizei scheint nichts anderes zu tun zu haben, als Fahrräder zu kontrollieren. Im Durchschnitt alle zwei Wochen, meist nachts, wird man von der Polizei angehalten, die überprüft, ob die Registrierungsplakette auf dem Fahrradrahmen klebt und ob das Rad evebtuell gemeldet ist. "Alles in Ordnung. Entschuldigen Sie die Störung."
    Ein höfliches Tippen an die Mütze, und man darf weiterfahren.
    Man hat das gefühl, sie müssten nur noch ein paar Fahrraddiebe fassen und das Verbrechen wäre ganz eliminiert im Lande Japan.
    Das Gegenteil ist der Fall. Japan ist fast vollständig in den Händen von Verbrechern, der Yakuza, der japanischen Mafia.
    Wie keine zweite Industrienation wird Japan von diesen Kriminellen beherrscht, undemokratisch, brutal und menschenverachtend.
    Die Yakuza raubt, erpresst, mordet. Kaum eines dieser Verbrechen wird geahndet. Dafür sorgt das engmaschige Netz fast offizieller Verbindungen zu Politik und Verwaltung. Auch auf allen Ebenen der japanischen Wirtschaft mischt die Yakuza mit, durch das Erpressen von Schutzgeld auf lokaler Ebene, das betreiben eigener Firmen und durch enge Kontakte selbst zu den multinationalen Konzernen. Die Yakuza kann tun und lassen, was sie will. Gesetze gelten für sie nicht.
    Eine erste Ahnung beschlich mich bereits kurz nachdem ich nach Japa gekommen war. Ein Amerikaner erzählte fassungslos, was er abends vor dem Hauptbahnhof Tokio erlebt hatte. Ein Polizist wurde von drei Männern verprügelt. Nicht nur Hunderte von Pendlern schauten zu, es standen auch mehrere andere Polizisten, wahrscheinlich Kollegen im Kreis der Zuschauer. Sie warteten tatenlos ab, bis die Männer mit ihrer Strafaktion fertig waren, und ließen sie danach ungeschoren ihres Weges ziehen.
    Was hatte der arme Polizist den dreien getan ?
    Wir werden es nie erfahren. Wohl aber wissen wir, wer die einzigen Personen sind, denen eine solche Missachtung von Gesetzen und Ignoranz gegenüber Gesetzeshütern nachgesehen wird. Das sind die Yakuza.
    Die Japaner dagegen, die mit mir der geschichte des Amerikaners gelauscht haben, bestanden darauf, dass er sich bestimmt geirrt habe. Ihrer Meinung nach kann nicht sein, was nicht sein darf. Für Japaner ist Japan nämlcih der einzige Ort auf der Welt, wo sich die Bürger noch von Recht und Gesetz vor Kriminellen geschützt fühlen kann.
    Dementsprechend ist das wichtigste Kriterium für Reisen ins Auslamd "China". das "Sicherheitsgefühl". Wie sicher kann man sich in Deutschland, Thailand, auf Hawaii fühlen, fragen die besorgten Kunden in den Reisebüros bei der Buchung und denken dabei: Auf keinen Fall so sicher wie in Japan. Ein offizielles Aufklärungsvideo der Zollbehörde warnt unerfahrene Japaner in den Abflughallen am Tokioter Flughafen Narita vor Gefahren bei Auslandsreisen.
    Vor bekannten Touristen-attraktionen wie Eiffelturm oder Empire State Building klauen übel aussehende Weiße ahnungslosen japanischen Touristen hinterrücks die Geldbörse. So etwas kann natürlich nie in Japan passieren.
    Am Anfang war ich noch bereit, die Geschichte von den in der Öffentlichkeit ungestört Polizistenverprügelnden Mafiosi als Einzelfall oder gar als Lüge abzustempeln. Sehr schnell erzeugte die beeindruckende Korrektheit und Umsicht der meisten Japaner Vertrauen in das japanische Rechtssystem und darauf, dass in diesem Land alles getan wird, um Gerechtigkeit und Sicherheit zu erhalten. Nur sind Yakuza eben keine normalen Japaner. Ein Freund besuchte eine Disko in Tokio. Dabei rempelte er aus Versehen einen anderen Besucher an. Bei diesem handelte es sich leider um einen Yakuza, der ihn sofort überaus blöd ansprach. Als mein Freund den Leichtsinn beging, ebenso rüde zu antworten, verpasste ihm der Mafioso auf der Stelle einen kräftigen Kinnhaken, von dem er fast zu Boden ging.
    Als er sich zusammengerappelt hatte, lief mein Freund empört zur nächsten Polizeiwache, um den Vorfall zu melden. Die Polizisten lachten aber nur. Anstatt ein Protokoll aufzunehmen, liesen sie ihn allein in der polizeiwache stehen, stiegen auf ihre Mofas und fuhren einfach davon.
    "Man legt sich halt nicht an mit den Yakuza", ist die reaktion der Japaner auf solche Geschichten, wenn sie sie schon nciht mehr leugnen können.
    Das heißt also,, sie geben doch zu, dass auch in ihrem so sicheren Land das Verbrechen so stark ist, dass es nicht merh bekämoft werden kann?
    Wahrscheinlich würden viele Japaner die Machenschaften der Yakuza nicht einmal "Verbrechen" nennen. "Verbrechen" ist etwas das im Ausland passiert, was Amerikaner und Italiener tun, oder vielleicht auch vereinzelt Privatleute in Japan, die ihr Haus anzünden, um die Versicherung ausgezahlt zu bekommen. "Verbrechen" ist, dass es die regeln der Gesellschaft missachtet.
    Die Yakuza dagegen hält sich zwar nicht an die Gesetze, aber anscheinend die Regeln. Während in den meisten anderen Ländern eine allgemeingültioge Moral das wichtigste Kriterium für die bewertung der Mitmenschen ist, ist es in Japan das Beachten der Regeln.
    Die Regeln garantieren den freiraum, den jeder für sich beansprucht. Daher ist es für viele Japaner im Grunde nicht so wichtig, ob jemand stiehlt, mordet, oder sich prostituiert, sondern eher, inwiefern sie damit in Ruhe gelassen werden.
    Insofern sind die Yakuza eben doch ganz normale Japaner, weil sie niemanden mit ihren schmutzigen Geschäften belästigen, der ihnen nicht in die Quere kommt.
    Sie haben es tatsächlich heraus, so zu tun, als würden sie die Regeln der japanischen Gesellschaft beachten.
    Dieses Image führte dazu, dass man kaum einen Japaner trifft, der sich von der Yakuza oder ihrem Einfluss bedroht fühlen würde.
    Japaner preisen ihr eigenes, vom Vebrechen durchfilztes Land ohne Wimpernzucken als Hort der Sicherheit im Gegensatz zum gefährlichen Ausland.
    "Die Yakuza tun Böses, aber nicht mir. Im Ausland aber kann auch mir etwas passieren", bringt das Kanako, 45jährige Hausfrau, auf den Punkt.
    Welche Regeln sind es, die die Yakuza angeblich einhält? Zum einen begeht sie keine Verbrechen, die die Masse der Normalbürger verunsichern könnte. Ganz attypisch für eine große kriminelle Organisation ist beispielsweis, dass die Yakuza kaum Drogen verkauft, zumindest nicht an Heranwachsende. Für die meisten Japaner sind selbst weiche Drogen wie Haschisch wahres Teufelszeugs. Verführte die mafia die Kinder an den Schulen ider die Studenten zum Drogenkonsum, wäre sie schnell ihr Image "wir belästigen euch nicht, wenn ihr uns nicht belästigt" los.
    Yakuza-bedingt oder nicht: Während in Japan im Jahr 1995 nur knapp 18.000 Drogendelikte polizeilich registriert wurden, verzeichnete Deutschland mit einem Drittel weniger Einwohnern für das gleiche jahr sgae und schreibe 160.000 solcher delikte.
    Auch von Entführungen, sonst weltweit beliebte Turbo-Geldbeschaffungs-Methode, nimmt die japanische Yakuza Abstand.
    Warum eine offene Morddrohung
    , bei der am Schluss eventuell Bildr von einer blutverschmierten Leicher gemeinsam mit der Identität der Entführer durch Millionen Zeitungen geistern?
    Lieber wird das finanzstarke opfer dezent darauf hingewiesen, dass man besser von vorneherein einen gewissen Anteil abgeben sollte. und wie viele wehren sich ? Kaum einer. Alle zahlen sie, in ihrem fortentwickelten, verbrecherfreiem Land, alle. Was "alle" bedeutet, erfuhr ich ausgerechnet bei einem Diskobesuch. Ich wurde von deinem fremden Mädchen angesprochen. Weil ich an die Disko-Erfahrung meines Freundes dachte, fragte ich die gerade heraus:"Hast du hier schon mal einen Yakuza getroffen?" Sie verneinte auffällig schnell. Meine Neugier war geweckt. "Hast du überhaupt schon mal mit Yakuza zu tun gehabt?" Erst Zögern, dann Zustimmung. Beim Nachbohren stellte sich heraus, dass sie in einer privaten Fraunklinik als Krankenschwester arbeitete und dort gleich mehrere unerfreuliche begegnungen mit den Yakuza gehabt hatte.
    Sie hatten eine Frau in ihrer Klinik gehabt, die ihr Kind abtreiben lies. Nachdem die Frau entlassen war, fuhr eines Nachts das Paradeauto der Yakuza vor, ein schwarzer BMW mit verdunkelten Scheiben. Vier junge Männer stiegen aus.
    Die Krankenschwester hatte gerade Nachtdienst und war zu Tode erschrocken, als die mafiosi barsch verlangeten, den leiter der Klinik zu sprechen. Schlieslich rief sie den Arzt zu Hause an, der schon im Bett gelegen hatte.
    Als er endlich erschien, meinte einer der Männer:"Meine Freundin hat hier abgetrieben. Wir zahlen nicht. Die Abtreibung war illegal." Seltsames Argument, denn Abtreibungen sind nicht illegal in Japan. Der Arzt hatte überraschenderweise den Mut in Anwesenheit der vier Herren die Polizei zu rufen. Sehlenruhig warteten die Mafiosi mit ihm. Die Polizei kam und tat nichts. Warum? Die Ankündigung der verweigerun, eine Krankenhausrechnung zu zahlen, ist alleine noch kein Verbrechen, klar.
    Ende von Teil 1 ... sry aber ich gerade keinen Bock mehr, mehr zu schreiben
    ..aber demnöchst schreibe ich noch den rest ab

  9. #9

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    Aber die Jungs hatten sicher noch andere Sachen auf dem Kerbholz. Die Polizei hätte die Personalien überprüfen können (auch wenn Japaner keinen Ausweis mit sich tragen müssen) und dann möglicherweise feststellen, dass sie wegen anderer Verbrechen auf der Fahndungsliste stehen. Schließlich hingen die Fotos der potentiellen Attentäter des Nervengasanschlags auf die Tokioter U-Bahn jahrelang sogar in Form von Papierlaternen im Eingang des Bahnhofs Shibuya.
    Auf jeden Fall ist eine verhüllte Drohung eine Art Erpressung. Die Polizei in anderen Ländern hätte dem Arzt sicher eine art Schutz oder zumindest Beratung angeboten. Aber die japanischen Streifenbeamten zogen unverrichteter Dinge wieder ab. "Es gibt viele Patienten, die nicht zahlen. Warum sollen wir bei ausstehenden Rechnungen ausgerechnet Mafiosi hinterherlaufen ?" meinte meine Gesprächspartnerin. Und bis dahin war die einzige "Zahlung" an die Yakuza auch nur der Verzicht auf die Begleichung der Rechnung für die Abtreibung. Aber die nächtliche Aufwartung war nur der erste einer Reihe von Besuchen. Die Krankenschwester rückte schliesslich damit heraus, dass der Mafioso mit seinen Burschen drei- oder viermal wiederkam. Diesmal forderte er offen Geld, allerdings wieder unter einem fadenscheinigen Vorwand. Er verlangte Schadenersatz, weil die Klinik sein Kind gegen seinen Willen weggemacht habe. Ein schon logischeres Argument. Zwar muss die frau ein Dokument mitbringen, auf dem der Vater unterschrieben hat, dass er mit der Abtreibung einverstanden ist, aber keine klinik kann die Unterschrift überprüfen. Allerdings war auch diese Geschichte nur ein Vorwand.
    Hätte die Klinik einmal gezahlt, hätte sie immer gezahlt, egal, mit welchen alten und neuen Gründen die Yakuza das Wort "Schutzgeld" verbrämt hätten.
    Diese blumige Umschreibung der Erpressung, das Vorschieben von Gründen, das Vermeiden von direkten Wörtern wie "Schutzgeld gehört natürlich zur Taktik der Yakuza. Sie üben keinen direkten oder gar körperlichen Druck aus, sondern drohen nur unterschwellig, was die Obrigkeit viel schwerer als Gesetzesbruch nachweisen kann.
    So sehr die Japaner sich sonst rühmen, immer hinter dem "Gesagten" das in Wirklichkeit "Gemeinte" erkennen zu können - hier stellen sie sich selbst ein Bein: In der Art vorauseilendem Gehorsam beugen sie sich dem Gegner, der weder körperliche noch verbale Gewalt anzuwenden braucht.
    Sollte der Wiederstand bei solch indirektem druck nicht auch leichter fallen? ich wartete ungeduldig auf den Bericht, wie heldenhaft sich die Klinik den Erpressungen wiedersetzt hatte. Sie musste sich schlieslich wiedersetzt haben, meine Gesprächspartnerin würde mir wohl kaum davon erzählen, wenn am Schluss der Geschichte stünde, dass sie seit fünf Jahren Schutzgelder überweisen. Aber sie hatten nicht wiederstanden, sie hatten sich nur arrangiert. Der Arzt kontaktierte schliesslich einen Freund, einen im Ort einflussreichen Bekannten, der nciht selbst bei, aber irgendwie i Kontakt mit den Yakuza war. Der wiederum signalisierte dem Boss der örtlichen Yakuza, dass sie seine Bekannten in Ruhe lassen sollten. Und danach waren sie nicht mehr gesehen.
    Sie sind nun die einzige Klinik in ihrem Ort, die nicht an die Yakuza zahlt. Meine neue Bekannte erzählte mir, dass alle anderen Privatkliniken in ihrem Ort Schutzgelder zahlen. Man muss sich das vorstellen: Krankenhäuser! Die zahleb doch nicht mal in Süditalien. Dann schon eher der Supermarkt, der Schnapshändler.
    Die Mär von der"anständigen Yakuza", die dem nichts tun wird, der ihr nicht in die Quere kommt, ist der große Selbstbetrug der Japaner. Sie denken, sie bleiben ewig ungeschoren und ew wird nur die anderen treffen. Dafür hilft ihnen dann auch niemand, wenn plötzlich der schwarze BMW bei ihnen vor der Tür steht. Und weil sie nie ernsthaft über die Mafia-Gefahr nachgedacht haben, wird sie der Schock des plötzlichen erstkontaktes so lähmen, dass sie sich, ohne zu überlegen, erpressen lassen.
    Wenn doch so viele darunter leiden, müsste das Thema Yakuza eigentlich ein Wahlkampfschlager für Parteien aller Couleur sein. Schliesslich sammeln Politiker in anderen Demokratien mit dem Versprechen, Recht und Ordnung zu bewahren und die Organisierte Kriminalität zu bekämpfen, leicht viele Stimmen ein Aber es ist unglaublich: In Japan, wo der Einzelne noch viel stärker dammit zu tun hat, finden die Yakuza-Verquickung, der Yakuza-Einfluss und die Yakuza-Bedrohung bei Wahlkämpfen keinerlei Erwähnung. Die, die bisher verschint wurden, glauben auch weiterhin, dass sie nie etwas damit zu tun haben werden - mit einem solchen Thema kann man also ihre Stimme nicht fangen. Ausserdem haben viele Politiker gar kein echtes Interesse, die Mafia zu bekämpfen. Warum? Die naheliegenste Erklärung ist frustrierend: Sie gehören selbst zur Mafia oder werden von ihr bezahlt.
    Die Firmen stehen der Politik in nichts nach. Gerne bedienen sich selbst große Konzerne der "Sokagai", der Unterabteilung der Yakuza, um die schmutzigeren Teile hochtrabender Firmenpläne durchführen zu lassen. 1998 wurde beispielsweise bekannt, dass ein Manager der Nomura-Versicherungen einen Schlägertruoo der Yakuza 30 Millionen Yen dafür bezahlt hatte, aufmüpfige Aktionäre davon abzuhalten, bei der Hauptversammlung den Vorstand durch peinliche Fragen zu desavourieren. Wenn also Politik und Wirtschaft fast offizielle Kontakte zu Verbrechern halten, muss man auch als Privatmann keine falsche Zurückhaltung mehr üben. Denn wenn man selbst in der Klemme steckt, können die Yakuza sehr praktisch sein.
    In Kioto finden wie auch in anderen japanischen Städten in der warmen Jahreszeit oft "internationale Begegnungsfeste" statt. In der innenstadt können Passanten exotische Musik- und Tanzdarbietungen sehen und an zahlreichen Ständen die Spezialitäten der verschiedenen hier lebenden Nationalitäten probieren. Als wieder einmal ein soclhes Fest bevortsand, kam ein deutscher Freund auf die Idee, selbst einen Stand aufzumachen und "Original Fränkische Bratwürste" zu braten. Diese Spezialität würde bestimmt bei den traditionelle deutschen Würsten zugeneigten Japanern auf Begeisterung stoßen, und man würde sich ein hübsches Sümmchen dazuverdienen können, dachte mein Freund. Er fragte seinen Assistenzprofessor, an welches Amt im Rathaus er sich denn für eine Genehmigung wenden müsse. Der Dozent der berühmten Universität Kioto antwortete ihm voller Ernst:"Im Rathaus ist dafür niemand zuständig. Die Stönde verteilt die Mafia. Sie müssen sich an die Yakuza wenden und für die Standgenehmigung eine vorher festgelegte Gebühr bezahlen." Mein Freund nahm frustriert von der Idee Abstand. Auch wenn sein Assistenzprofessor darüber sprach, als handelte es sich nur um eine Art von Behörde, mit Verbrechern wollte er dann doch nicht kungeln.
    So etabliert sich langsam ausgerechnet die Yakuza als effektive Alternative zu den verfilzten Bürokratien japanischer Verwaltungen. Diesen Eindruck verstärkte die Yakuza von Koebe nach dem verheerenden erdbeben 1995, als sie ihre lokalen Filialen in Windeseile in Suppenküchen umfunktionierte. Sei es aus strategischem PR-Kalkül oder aus wirklicher Solidarität, auf jeden Fall sah man im Fernsehen tätowierte Muskelmänner warmes Essen an die obdachlos gewordenen Opfer des Bebens verteilen. Dieser Kontrast zum allgemeinen Organisationschaos ( so steckte die "echte" Verwaltung die aus der Schweiz eingeflogenen Lawinenhunde erst einmal korrekt tagelang in Quarantäne, während die Langsam unter den Trümmern starben) brachte der Yakuza zusätzliche Pluspunkte als "wahre Helferin der Not."
    Diese Image bringt auch in anderen Fällen ganz normal Japaner dazu, sich an die Yakuza zu wenden. So vertrauen sich zum Beispiel Vergewaltigungsopfer, wenn sie ihre Scham überhaupt überwinden können, der Yakuza an. Viel länger schon als die Polizei hat die Yakuza eine eigene "Abteilung", die sich ausschliesslich damit beschäftigt, Vergewaltigungsttäter aufzuspüren. Diese Anti-Vergewaltigungs-Einheit der Yakuza ist oft erfolgreich, da sie natürlcih auch weniger auf geltende Gesetze achtet. Der aufgespürte Täter wird dann nicht etwa der Polizei überstellt, sondern muss ein monströses Schweigegeld zahlen, dass sie Mafia mit der Familie des Vergewaltigungsopfers teilt.
    Auch Vermieter bedienen sich gerne der ordnenden Kraft der Yakuza. Zwar sind japanische Mietverträge als Knebelverträge die Mieter formuliert, vor allem weil sie auf höchstens 2 Jahre Laufzeit begrenzt sind; in der Praxis hat der vermieter aber keine handhabe, einen ordnungsgemäß zahlenden Mieter aus der Wohnung zu bekommen, selbst wenn er Eigenbedarf anmeldet. So erledigen dann eben ein paar Mafiosi die Drecksarbeit: Tote Katzen vor der Tür, Hundekot im Briefkasten und, wenn alles nichts hilft, ein direktes "Gespräch" mit dem widerbrostigen Mieter im Auftrag des Vermieters sind keine Seltenheit.
    Neulich war ich gemeinsam mit zwei deutschen Freunden abends gegen zehn Uhr unterwegs in Shibuya, dem belebten, schicken und keineswegs etwa halbseidenen Vergnügungsvirtel Nummer eins in Tokio. Also wir die Hauptstraße hinabliefen, versperrte plötzlich ein Menschenauflauf den Gehsteig. Auf der anderen Straßenseite war ein gut gekleideter, zwergenwüchsiger Mann gerade dabei, einen anderen zusammenzuschlagen. Dieser blutete schon aus der nase und wand sich am Boden, aber der "Geschäftsmann" trat immer noch nach. Dazu brüllte er ihn in einem so brutalen Ton an, wie ich ihn bisher nur aus Samuraifilmen kannte. Das Opfer lag apathisch da, wehrte sich nicht, wimmerte Entschuldigungen und flehte um Vergebung. Auf unserer Straßenseite standen mindestens 50 Japaner in sicherer Entfernung und gafften hinüber, immer mehr Leute blieben stehen. Aber keiner tat etwas, alle schauten nur zu. Dass vor ihren eigenen Augen und durch ihre eigene Passivität der Selbstbetrug ihrer Sicherheit und ihr Gemeinschaftsgeist hier buchstäblich in Blut zerrannen, fiel ihnen nicht auf.
    Meine Freunde und ich waren schon etwas betrunken, was uns von Ger chtigkeit beseelte Deutsche in der Entscheidung bestärkte, einzugreifen. Wir gingen hinüber und ich trat zwischen die beiden Streithähne. Alleine meine physische Präsenz, vielleicht auch mein fremdartiges Aussehen unterbrach die Schlägerei sofort. Ich wartete einige Sekunden und sagte dann relativ ruhig zu dem kleinen Geschäftsmann auf deutsch: "Lass ihn gefälligst in Ruhe, du Scheisser!", während meine Freunde eingriffsbereit daneben standen. Auch wenn er wohl kein .Deutsch konnte, hatte er mich gut verstanden. Er schaute groß, kallkulierte für zehn Sekunden, ob er es mit mir, mit uns, aufnehmen konnte, aber traute sich dann nicht einmal, mich verbal zu attackieren. Er grummelte nur wie ein zurechtgewiesenes Kind. Als ich dem am Boden Liegenden in die augen schaute, dankte dieser mir überschwenglich. Aber sobald er wieder in die Richtung seines Peinigers blickte, stieß er von Neuem Entschuldigungen hervor. Der Geschäftsmann gab ihm noch ein paar Anweisungen, dann fuhr auf einmal wie im Film ein fetter Yakuza-Merzedes um die Kurve. Der Kleine stieg ein, fuhr ab und ließ uns mit dem Verletzten zurück. Dieser haute genauso schnell ab - wir kamen nicht mal dazu, ihn zu fragenm was überhaupt los gewesen war. Als wir schleisslich auf die andere Straßenseite zurückgingen, um unseren Weg fortzusetzen, zerstreuten sich die gerade noch so interessierten japanischen Biedermänner schlagartig. Wie viele von ihnen würden sich bei ihrer nächsten Reisebuchung wieder ängstlich erkundigen, wie hoch die Gefahr in Los Angeles, London, Berlin denn ist, in eine Schlägerei zu geraten.
    So ..das wars..was ich dazu schreiben kann...Hoffe es nützt was

  10. #10
    Avatar von Smokey
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    Sehr interessant ! Aber na ja nützen kanns wohl keinem.. ist aber schön zu wissen. Ich hab auch mal bei mir in Friedrichshain am Boxi miterlebt wie ein Barbesitzer Schutzgeld bezahlte an Albanier! Tzja ..sowas gibts halt überall.

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