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  1. #1
    Avatar von Daniel
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    Der Urknall in Genf

    Achtung, viel Text, aber zum vernünftig mitdiskutieren bitte dennoch durchlesen falls man nicht schon von anderer Seite her informiert ist

    Quelle: http://www.yahoo.de

    Analyse: Fenster ins Dunkle All

    DPA - Mittwoch, 10. September, 08:40 Uhr

    Genf/Hamburg (dpa) - Ring frei für die größte Forschungsmaschine der Welt: Der Teilchenbeschleuniger LHC (Large Hadron Collider) soll Physikern den Urknall näher bringen als jemals zuvor. Mit unerreichter Wucht werden dazu in dem 27 Kilometer langen Ringtunnel bei Genf Atomkerne aufeinander geschossen. 600 Millionen Mal pro Sekunde wird dieser Mini-Urknall künftig stattfinden. Am 10. September sollen die ersten Atomkerne testweise in der ringförmigen Teilchenschleuder kreisen. Offiziell wird der drei Milliarden Euro teure Beschleuniger des europäischen Teilchenforschungszentrums CERN am 21. Oktober in Betrieb genommen.

    Der LHC ist ein Experiment der Superlative: Er ist laut CERN die größte Maschine, die Menschen je gebaut haben. In dem Beschleuniger ist es mit minus 271,3 Grad Celsius etwas kälter als im Weltall (minus 270,4 Grad). Gleichzeitig wird es bei den Atomkernkollisionen - auf winzigem Raum - 100 000 Mal heißer als im Zentrum der Sonne. Ein Magnetfeld, 100 000 Mal stärker als das irdische, zwingt die Teilchen auf die Kreisbahn. Der Strombedarf ist mit 120 Megawatt so groß wie derjenige der 160 000-Einwohner-Stadt Genf. Die Wasserstoff- Atomkerne (Protonen) erreichen 99,9999991 Prozent der Lichtgeschwindigkeit, jede Sekunde drehen sie 11 245 Runden im unterirdischen Ring und legen 299 780 Kilometer zurück.

    Gewichtig wie die Maschine sind auch die Fragen, die sie beantworten soll: Die mehreren tausend Physiker, die mit dem LHC arbeiten werden, erwarten fundamentale Erkenntnisse zur Dunklen Materie, zum ungelösten Rätsel, wie Materie zu ihrer Masse kommt, und zur Entwicklung des Universums. So ist etwa immer noch rätselhaft, warum im Urknall nicht gleichviel Materie und Antimaterie entstanden sind, die sich gegenseitig wieder vollständig ausgelöscht hätten, ohne Material für Sterne, Planeten und schließlich auch Menschen übrig zu lassen.

    «Die Frage ist also letztlich: Warum sind wir überhaupt da? Das ist völlig mysteriös», wie es der Münchner Physikprofessor Siegfried Bethke ausdrückt. «Eigentlich dürfte es uns gar nicht geben. Das ist doch Grund genug, mal nachzuforschen.» Bethke hat mit seiner Gruppe vom Max-Planck-Institut für Physik wesentliche Teile des größten LHC- Detektors ATLAS entwickelt. Die massigen Detektoren in riesigen unterirdischen Hallen - ATLAS ist groß wie ein fünfstöckiges Haus - messen den Partikelhagel, der bei jeder Kollision im LHC entsteht.

    Aus diesem Hagel hoffen die Physiker, zahlreiche bislang unentdeckte Elementarteilchen und Hinweise auf neue Naturgesetze zu fischen - etwa das langgesuchte Higgs-Teilchens, das oft als eine Art Heiliger Gral der Teilchenphysik bezeichnet wird. Es soll erklären, warum Teilchen überhaupt eine Masse besitzen. Das Universum ist nach der Theorie des britischen Physikers Peter Higgs von einer Art Sirup durchzogen, der Teilchen je nach ihren Eigenschaften unterschiedlich stark bremst und ihnen so ihre Masse verleiht. Ohne diesen Mechanismus ist das sogenannte Standardmodell vom Aufbau der Materie nicht komplett.

    «Die Messungen an bisherigen Beschleunigern zusammen mit der Theorie sagen ganz klar, dass dieses Higgs-Teilchen im Energiebereich des LHC liegen muss», betont der designierte CERN-Generaldirektor Rolf-Dieter Heuer vom Hamburger Teilchenforschungszentrum DESY (Deutsches Elektronen-Synchrotron). «Das Higgs-Teilchen wird aber sehr wahrscheinlich nicht die erste Entdeckung am LHC sein», meint der US-Physiknobelpreisträger von 2004, David Gross. Nach Schätzungen der beteiligten Teams könne dies leicht fünf Jahre dauern. «Vorher wird es wahrscheinlich andere aufregende Entdeckungen geben, mit denen niemand gerechnet hat.»

    So könnte der LHC möglicherweise erstmals Teilchen der rätselhaften Dunklen Materie erzeugen. Dieser unsichtbare Stoff stellt zwar rund 80 Prozent der Masse im Kosmos, verrät sich aber nur über seine Schwerkraft. Aus welchen Teilchen er besteht, ist unbekannt. «Der LHC wird ein Fenster in dieses Dunkle Universum öffnen», hofft der künftige CERN-Chef Heuer. «Das ist natürlich nicht garantiert, aber die Wahrscheinlichkeit, Kandidaten für die Dunkle Materie zu finden, ist relativ groß.»

    Für ausgeschlossen halten die Physiker hingegen die wiederholt in die Schlagzeilen geratene Befürchtung, der LHC könnte Schwarze Löcher erzeugen und damit die Erde verschlucken. «Die ganze Diskussion ist völlig albern und absurd», urteilt Gross. Wären die Befürchtungen berechtigt, hätte die Katastrophe längst stattfinden müssen, argumentiert der Physiker: «Die Erde und der Mond sind aber noch da, obwohl es Kollisionen kosmischer Teilchen gibt, die noch viel energiereicher sind.» Das betont auch der zum Jahresende scheidende CERN-Generaldirektor Robert Aymar: «Der LHC ist der stärkste Teilchenbeschleuniger auf der Erde, aber das Universum hat noch viel stärkere. Der LHC wird uns ermöglichen, unter Laborbedingungen zu untersuchen, was die Natur längst macht.»
    Also spannend ist das ja schon, vielleicht mal halbwegs zu erfahren wie alles entstanden ist.

    Jedoch habe ich schon bedenken, was dabei passieren kann. Die ganzen Professoren gehen in ihrer menschlichen Arroganz davon aus, dass sie genau sagen können was passieren wird und was nicht.

    Ich denke schon, dass bei der Energie die durch den Versuch freigesetzt wird einiges unvorhergesehenes passieren kann.

    Ich möchte hier nur mal ein anderes Beispiel aus der Wissenschaft aufzeigen, wo ein Nebeneffekt aufgetreten ist:

    "Percy Spencer entdeckte, dass Essen per Mikrowellenstrahlung erwärmt werden kann, als er Magnetrons für Radaranlagen bei dem Unternehmen Raytheon baute. Er arbeitete an einem Radargerät, als er ein seltsames Gefühl spürte und sah, dass ein Schokoriegel in seiner Tasche zu schmelzen begann."

    Beispiel im kleineren Rahmen, aber immerhin: dass er drauf gehen würde, damit hatte der gute Mann nicht gerechnet.

  2. #2

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    hab mich auch schon den ganzen Tag mit dem Thema beschäftigt...vor allem, da ich damals Illuminati gelesen habe und bis heute immer dachte CERN und diese "Maschine" sei erfunden...

    total geil, der Gedanke alleine....über 11.000 Runden PRO SEKUNDE legt da so ein Teilchen zurück....

    hier mal n Video zur Funktionsweise des LHC...
    Schaut es euch an, es lohnt sich:


  3. #3
    Avatar von Daniel
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    Hey, die Kommentare zu dem Video sind ja mal genial:

    "motherfuckers! that shit might kill us. I have always hated Switzerland.. so that means we might all be dead by tomorrow? god damnit, I hope I will go to heaven then, hope they have web access and women in heaven, and I hope my memory from earth remains, so I can punch the CERN guys and that tard Hawkings in the face."

    Also manchmal wünscht man sich, die Menschheit wäre nie auf dem Planeten aufgetaucht. Blöderweise würde bei dem Experiment aber eher der ganze Planet (Galaxy? Universum?) drauf gehen als nur die Menschheit...

  4. #4

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    aber wenn man weiter liest, schreiben einige schlaue Köpfe, dass es rein physikalisch nicht möglich ist, dass ein Schwarzes Loch die Erde "schluckt"...

    die Erdanziehungskraft würde dafür sorgen, dass ein solches Schwarzes Loch nicht bestehen bleibt. Nur die Schweiz wäre weg

  5. #5
    Avatar von Sherry
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    ich finde es auch sehr "genial" was man alles noch nicht weiß und anscheinend immer mehr zu erfahren und zu forschen

    wobei ich auch etwas angst habe was wir noch so alles endecken können... oder freisetzen mit der forschung über solche sachen,

    es gab ja schon viele schlimme dinge wo man sich wünschte die menschheit hätte sie nie endeckt...genauso wie man damals auch nicht von der zerstörungskraft der atombombe ausging..damals bei Hiroshima...

    ich hab eben ab und zu mal angst das wir noche twas viel schlimmeres finden bzw. erfinden könnten


  6. #6
    Avatar von Daniel
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    Original von BigDan
    die Erdanziehungskraft würde dafür sorgen, dass ein solches Schwarzes Loch nicht bestehen bleibt. Nur die Schweiz wäre weg
    Muss ja kein schwarzes Loch sein

    Man kann ja nur das aussschliessen, was man kennt. Wenn die Wissenschaftler nun meinen, dass sie genug in schwarzen Löchern rumgebohrt haben indem sie die Dinger von der Erde oder auch vom All aus fotografiert haben, dann sollen sie halt denken dass es kein schwarzes Loch in Genf geben wird.

    Aber vielleicht erhitzen sich die Atömchen auch nicht auf 100.000° sondern machen einfach nur *bumm*.

  7. #7
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    RE: Der Urknall in Genf

    Original von RazeLaserbolt
    Ich denke schon, dass bei der Energie die durch den Versuch freigesetzt wird einiges unvorhergesehenes passieren kann.
    Es wird doch afaik weit weniger als ein Joule an Energie bei der Kollision von zwei Protonen in CERN frei, oder?
    Nur um mal die Relation zu sehen, bei einem 100W Glühbirne werden 360.000J an Energie umgesetzt, wenn ich mich jetzt nicht verrechnet hab.

    Der Vergleich hinkt jetzt natürlich an allen Ecken und Enden, aber nur mal um die Größenordnung halbwegs zu sehen.

    Ich habe zwar von Teilchenphysik quasi überhaupt keine Ahnung, aber zumindest was die Energiemenge anbelangt, würde ich das als unproblematisch ansehen.

  8. #8
    Avatar von Daniel
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    Wenn man Joule aber mal aufbröselt, ist da die Zeit mit im Spiel, und diese Energie wird ja nur einen Sekundenbruchteil vorhanden sein.

    Aber da ist halt die Frage, ob nicht eben diese minimale Zeitpunkt mit einer Riesenenergie ausreicht, um etwas anderes in Gang zu setzen.

    So eine Temperatur ("leichzeitig wird es bei den Atomkernkollisionen - auf winzigem Raum - 100 000 Mal heißer als im Zentrum der Sonne.") erzeugt man ja nicht so mir-nichts-dir-nichts, und auch die Geschwindigkeit wurde afaik bisher noch durch nichts von Menschen erreicht (ausser vielleicht... durch Licht! ^^)

  9. #9

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    naja ok...diese Werte lassen einen Nicht-Physiker und Mega-Brain-Menschen schon erschaudern...

    Gleichzeitig wird es bei den Atomkernkollisionen - auf winzigem Raum - 100 000 Mal heißer als im Zentrum der Sonne.
    Ein Magnetfeld, 100 000 Mal stärker als das irdische, zwingt die Teilchen auf die Kreisbahn.
    er Strombedarf ist mit 120 Megawatt so groß wie derjenige der 160 000-Einwohner-Stadt Genf
    Die Wasserstoff- Atomkerne (Protonen) erreichen 99,9999991 Prozent der Lichtgeschwindigkeit, jede Sekunde drehen sie 11 245 Runden im unterirdischen Ring und legen 299 780 Kilometer zurück.

  10. #10
    Avatar von Hunter 117
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    Original von Sherry
    wobei ich auch etwas angst habe was wir noch so alles endecken können... oder freisetzen mit der forschung über solche sachen,

    es gab ja schon viele schlimme dinge wo man sich wünschte die menschheit hätte sie nie endeckt...genauso wie man damals auch nicht von der zerstörungskraft der atombombe ausging..damals bei Hiroshima...

    ich hab eben ab und zu mal angst das wir noche twas viel schlimmeres finden bzw. erfinden könnten

    Keine Sorge das "normale" Volk bekommt sowas natürlich wenn überhaupt als aller letztes mit, wenn der Zug quasi schon abgefahren ist. Wenn tatsächlich was neues entdeckt wird bleibts erstmal geheim. Und mein gott was spielt die Anzahl der Bomben die man dann benutzt für ne Rolle übrig bleibt so oder so nicht mehr viel beim nächsten Weltkrieg, der hoffentlich nie stattfindet.

    Wie hat Einstein mal gesagt.

    "Ich weiss nicht mit welchen Waffen der 3. Weltkrieg bestritten wird, aber im 4. wird wieder mit Stöcken und Steinen gekämpft"

    So oder so ähnlich, aber er hatte sowas von Recht.

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