Metal Gear Solid V: The Phantom Pain

[Tiago]

Okaaaaaaaaaay... Also für mich ist MGS jetzt erstmal gestorben...

Mitlerweile wurde die lange Version des Trailers veröffentlicht, von der es hieß, dass sie deutlich brutaler sei (kam sogar ne Meldung am Anfang). Aber ich dachte mir "okay, das ist MGS, also wirds wohl kein Kinderkram sein. Passt schon.". Das ich dann aber mit ansehen muss, wie ein Kerl (natürlich ohne Betäubung und bei vollem Bewusstsein) aufgeschnitten wird damit man ihm so ne Art Schachtel zwischen den Eingeweiden hervorziehen kann, war mir dann doch etwas zu krass... Schade. Ich fand eigentlich, dass Metal Gear diesen extremen Gewaltgrad nicht nötig hat.

[Shiek]

Jetzt übertreibst du aber. Hab die Stelle gerade gesehen. Das ist ja kein Akt sinnloser Gewalt, sondern es scheint wirklich so, dass da jemanden das Leben gerettet wird. Das Ding ist offenbar gefährlich für den Menschen, der es in sich hat. Da ist ja Emergency Room auf Dauer härter, um es mal leicht zu überspitzen.

In diesem Fall dient die das Blut der Story und ist kein sinnloses Mittel zum Schock. Sowas kann immer gebracht werden.

[Koukenjin]

Ich freue mich erstmal darauf, dass MGS5 voraussichtlich auch für den PC erscheint - hoffentlich nur in besserer Form als MGS2 damals.

Die blutige Szene mit dem Päckchen, das aus dem Bauch geholt wird, sehe ich schon als abschreckenden Augenblick an, aber nicht als sinnlosen Akt der Gewalt. Es macht mich eher neugierig, wieso es überhaupt erst da drin war - und wieso die arme Frau zuvor gefesselt und orientierungslos da hing. Etwas altruistisches wie Lebensrettungsmaßnahmen bezweifle ich, aber angesichts der örtlichen Gegebenheiten sieht das zumindest nach einer durchdachten Operation aus, samt Handschuhen und sauber gesetztem Schnitt. Es ist nicht hübsch anzusehen, aber das war der blutbeschmierte Gang in MGS1 vor dem Kampf mit Gray Fox auch nicht (wenn wir schon über übermäßige Gewalt reden). Generell kann man MGS als Anti-Krieg-Spielserie ansehen und die rücksichtslose Behandlung von Menschmaterial in Kriegen wird nur ausgebaut. Folter wird auch wieder vorkommen und da Ocelot, der berüchtigte Folterpsychopath, auf Big Boss' (also unserer) Seite ist, kann man sagen, dass man diesmal auch der Folternde ist. Es bleibt die Frage nach dem genauen Grund, aber da verschwimmt auch schon "die Grenze zwischen Gut und Böse", um die es wohl diesmal besonders gehen wird. Immerhin wird hier (laut Trailereinblendungen) nicht für eine Nation, Ideologie, Zukunft, etc. gekämpft, sondern aus Rache (für The Boss? Man bemerke die Blume während der Einblendung). Welche Auswirkungen das auf alle Beteiligten hat und wer alles miteinbezogen wird, wird meines Erachtens lediglich ungeschönt dargestellt. Vor allem hat Kojima nicht zu viel versprochen und bringt mit Kindersoldaten ein Thema zur Sprache, das sonst sogar in Filmen kaum oder zumindest nicht realitätsnah auftaucht. Es geht hierbei nicht um das trainieren von Jungs ab Kindesalter, damit sie als Erwachsene mal Elitesoldaten werden (siehe Solid und Liquid aka "Les Enfant Terribles"), sondern um Kinder, die mit Waffen aufs Schlachtfeld geschickt werden, um für andere zu töten oder zu sterben. Auch die namensgebenden Phantomschmerzen sind ein unbehandeltes Thema, welches sich in eine ganze Reihe von Kriegstraumata einfügt, die es schon in früheren MGS Teilen gab
Vom thematischen Inhalt sehe ich sehr viel Potenzial und habe bei Kojima auch das Vertrauen, dass er die Inszenierung sehr gut hinbekommt.

Gameplaytechnisch gefällt mir schon der scheinbare Fokus auf das Schleichen im Dunkeln, wenn man denn will. Ich befürchte, dass es auch möglich sein wird, wie in MGS4 mit dem Sturmgewehr durchzulaufen, aber bei offener Basis, die eben nicht in isolierte Räume aufgeteilt ist, wird das schon schwieriger. Da braucht es nur anständiger KI, so dass die Feinde nicht höflicherweise einer nach dem anderen angreifen. (Oder sie bauen The Sorrow wieder ein, der einen abstraft, wenn man zu viele Gegner getötet hat.) Vom Basisbau ist bisher noch nichts zu sehen, aber es wird für Fans schon interessant zu sehen, wie Outer Heaven entstanden ist.

Und falls sie das Gameplay doch verhunzen, kann man sich MGS5 auch als wunderbares 100 Stunden Let's Play ansehen. ^^

[Tiago]

Ich habe die Szene ja nicht als sinnlos bezeichnet, sondern überzogen was den Gewaltgrad angeht. Verharmlosen kann man Das nun wirklich nicht. Meine Schmerzgrenze ist da vllt auch nicht ganz so hoch wie bei anderen. Nach einer sauberen OP sah das übrigens nicht wirklich aus! Wird wohl nicht ohne Grund erst in der langen Version zu sehen gewesen sein statt in der Präsentation.

Ich frage mich einfach ob sowas so ungeschönt sein muss. Den ersten Phantom Pain Trailer und nun diesen mit den Folterszenen finde ich deutlich höher angesetzt als die alten Teile (vom Gewaltgrad her).

Kindersoldaten finde ich ebenfalls bedenklich. Soll ich nun auf Kinder schießen? (Übrigens könnte Raiden auch in diesem Zusammenhang als Jack the Rippet vorkommen)

[snake07]

Ist natürlich Geschmackssache mit der Gewaltdarstellung. Allerdings finde ichs persönlich jetzt nicht als übertrieben. Und es ist ja auch in dem Sinne nicht sinnlos. Ich denke Kojima will in dem Spiel sämtliche schreckliche Facetten des Krieges zeigen. Von übertriebener Gewalt bis hin zu Kindersoldaten. Klar ist sowas heikel aber solange es nicht kriegs- und gewaltverherrlichend wird meienr Meinung nach im Rahmen. Hab da rein von der Britalität und dem ekelfaktor schon weitaus schlimmeres in Filme gesehen.

[Tiago]

Klar, ist ne persönliche Geschmackssache. Solche Filme meide ich ja auch. Bin mal gespannt wie so der allgemeine Tenor nach Release ist.

[Tiago]

Kojima im Motion-Capturing Suit? Momentan wird heiß gemunkelt, was das wohl zu bedeuten hat? Ein Kojima-typisches Easter-Egg? Eine Nebenrolle, oder vllt sogar Hauptrolle? Was meint ihr?

Ich finde das ehrlich gesagt sau lustig, weil Kojima mit den früheren Teilen schon herrlichen Humor für Gags bewiesen hat und mein Tipp auch in diese Richtung geht.

[Veritas]

Das ich dann aber mit ansehen muss, wie ein Kerl (natürlich ohne Betäubung und bei vollem Bewusstsein) aufgeschnitten wird damit man ihm so ne Art Schachtel zwischen den Eingeweiden hervorziehen kann, war mir dann doch etwas zu krass... Schade. Ich fand eigentlich, dass Metal Gear diesen extremen Gewaltgrad nicht nötig hat.

Mir gehts da genauso. Also die Szene ist schon hart an der Schmerzgrenze.
Klar in (Anti-)Kriegsfilme, die ich sehr gerne sehe, kommen ähnliche, teilweise schlimmere Sachen vor, nur kann ich MGS aufgrund seiner typisch japanischen Machart (großbusiger weiblicher Sniper im Bikini, Skullface etc.).dahingehend nicht wirklich ernst nehmen.

[Shiek]

Klar in (Anti-)Kriegsfilme, die ich sehr gerne sehe, kommen ähnliche, teilweise schlimmere Sachen vor, nur kann ich MGS aufgrund seiner typisch japanischen Machart (großbusiger weiblicher Sniper im Bikini, Skullface etc.).dahingehend nicht wirklich ernst nehmen.

Metal Gear handelt aber nicht nur von großbusigen Frauen. Da gibt es jede Menge ernst zu nehmen, sonst wäre die Story nicht jedes mal so packend und mitreißend.

[Veritas]

Metal Gear handelt aber nicht nur von großbusigen Frauen. Da gibt es jede Menge ernst zu nehmen, sonst wäre die Story nicht jedes mal so packend und mitreißend.

Ja sicher. Aber dennoch steckt für mich der Teufel im Detail, und wenn ich sowas sehe kann ich das Ganze nicht mehr als authentische "Anti-Kriegs-Story" oder wie auch immer wahrnehmen. Mir fehlt dann der authentische "dokumentarische" Charakter, bzw. zumindest die Illusion davon. Dass die Story dennoch tiegründig und packend sein kann steht natürlich außer Frage. Und allein wegem dem Gameplay werd ich mir das Spiel wohl zulegen.