Faszination Spiegelreflex oder nur teurer Humbug?

[Monoton]

Nikon, Olympus, Canon, Sony, [...]. Egal welche Marke, Spiegelreflexkameras sind aus der Fotografie gar nicht mehr wegzudenken und gegenüber normalen digitalen Fotoapparaten nicht nur in der Bildqualität überlegen, sondern bieten oftmals auch unglaublich viele fotografische Möglichkeiten.
Doch eine gute Spiegelreflexkamera ist schon lange kein Luxus mehr, sondern entwickelt sich immer mehr zum Standard. Ein gutes Modell lässt sich heute schon für 400-600 Euro erkaufen, für Objektive greift man dann aber etwas tiefer in die Tasche.
Doch worauf achte ich nun beim Kauf meiner Kamera? Megapixel, ISO, oder doch lieber blind meiner Lieblingsmarke vertrauen? Brauch ich überhaupt eine gute Kamera, oder reicht mir ein teures Objektiv? Wie blickt man als Normalverbraucher durch den Konkurenzkampfwahnsinn durch, bei dem Kameras immer billiger auf den Markt geworfen werden?
Schließlich wird es immer wichtiger den Moment nicht nur mit eigenen Augen zu sehen, sondern auch so gut wie möglich bildlich festzuhalten.

Wie seht ihr das? Braucht man als Urlaubsfotograf/Hobbyfotograf eine Spiegelreflexkamera oder tut es auch eine normale Digitalkamera oder sogar das Handy?
Blickt ihr bei dem Konkurenzkampf und den vielen Marken durch oder seid ihr "billigen" Kameras eher abgeneigt und greift lieber gleich zu einem teuren Modell?
Verpasst man durch das Fotoschießen nicht den eigentlich Moment mit eigenen Augen zu sehen?

Dieser Thread soll nicht nur der allgemeinen Diskussion über Kameras dienen, sondern ihr könnt auch gerne eigene Werke zeigen, schließlich gilt Fotografie schon als eigene Kunst. Ich bin sehr gespannt, ob es hier Interessierte gibt oder, ob für die meisten alles nur "teurer Humbug" ist.



Ich selbst besitze eine Spiegelreflexkamera, die man wohl eher als "Einsteigermodell" bezeichnen würde (und zwar die Sony SLT-A58K). Für den Anfang reicht mir das völlig, aber man merkt schon, dass man schnell an seine Grenzen stößt.
Wahrscheinlich werd ich mir da recht bald mal ein teures Objektiv zulegen, ich find das Fotoschießen nämlich ziemlich faszinierend und auch spannend.
Immer auf der Suche nach dem besten Motiv, da bekommt man fast schon Abenteuerlust.
Ich werd den Thread dann bald mal mit ein paar Bildern versorgen, würde mich aber freuen, wenn ich nicht der einzige bleibe.

[Hakahori]

Ist zwar schon etwas her, aber ich habe auch schon mal mit dem Gedanken gespielt, mir eine halbwegs "professionelle" Kamera zu holen. Nachdem ich dann aber die Preise gesehen habe, war die Idee auch schon wieder verflogen Fotografie interessiert mich zwar weiterhin, aber nicht in dem Maße, in dem es sich für mich lohnen würde, so viel Geld zu investieren. Zwischenzeitlich hatte ich auch schon die ein oder andere "gute" Digitalkamera (ich weiß, ist zu den Spiegelreflexkameras kein Vergleich), aber irgendwann habe ich sie immer seltener benutzt. Bis ich sie dann verkauft habe.
Genau die gleiche Geschichte hatte ich auch schon mit Camcordern.

Es kommt irgendwo auch auf den Moment an, den man festhalten will. Spiegelreflexkameras eignen sich eher schlecht für Momentaufnahmen, die plötzlich passieren und die mich persönlich an und für sich mehr reizen. Wenn was passiert, dauert es doch erst mal eine Ewigkeit, bis man alle Einstellungen an dem Teil vorgenommen hat, um den Moment auch gestochen scharf festhalten zu können - und dann ist er meistens schon vorbei, der Moment.

Bei meinem letzten Urlaub habe ich mir noch die Mühe gemacht und zusätzlich zu meinem Smartphone noch eine Digicam mitgenommen. Ich habe mit beidem Bilder gemacht und mich danach dann gefragt, wieso ich diesen Aufwand eigentlich betreibe?! Ein Smartphone der heutigen Generation reicht für Schnappschüsse im Urlaub völlig aus. Vorausgesetzt man will aus den Bildern keine Kunstwerke machen. Wenn es nur um Erinnerungen geht, reichen sie; da reichen selbst die simplen Polaroid-Bilder
In meinem nächsten Urlaub werde ich jedenfalls auf meine Digicam verzichten.

[nostri]

Die Unterschiede sind tatsächlich enorm. Klar, für Partyfotos oder Schnappschüsse reicht oftmals ein Handyfoto, auch Außenaufnahmen bei sonnigem Wetter. Aber sobald es drinnen ist, offenbaren sich die Unterschiede. Vorallem wenn man ohne Blitz fotografieren muß, wie in vielen Museen (vorallem wenns um Gemaltes geht, da Blitzlicht die Farben ausbleicht). Auf meinem Fotoblog (link in der Signatur) habe ich Bilder oben einmal mit einem Sony Handy aufgenommen, ein paar mit einer doch recht guten Olympus Digicam, und ein paar mit einer Canon EOS 1100, also einer Spiegelreflexkamera. Die noch dazu den Vorteil hat, ähnlich wie bei der Olympus, alles auf Automatik zu stellen und somit ebenfalls schnelle Schnappschüsse zuläßt (eigentlich noch besser, denn Digicams haben meist eine Verzögerung, die Canon EOS hat das eigentlich nicht, Ausnahmen gibts, z.B. bei fortgeschrittener Dämmerung, schlecht beleuchtete Strassen bei Nacht und ähnliches, da ists dann besser die Automatik auszuschalten)

[crimsonidol]

Eine eigene Spiegelreflexkamera besitze ich nicht. Das lohnt sich für mich selbst auch nicht, da ich eher ein Laienfotograf bin und abseits von Urlaub und Konzerten eher selten Fotos mache.
Mir selbst reicht meine mittlerweile fünf Jahre alte Kompaktkamera (Canon PowerShot A580) vollkommen aus, da es für mich nicht um die künstlerische Selbstverwirklichung geht, sondern einzig allein um das persönliche Festhalten von interessanten Erinnerungen. Und da wäre für mich alles im Bereich Systemkamera oder Spiegelreflex, egal ob digital oder analog (machen einige ja bewusst so), völlig überdimensioniert. Zumal ich persönlich kein wirkliches Interesse daran habe, mich über so Dinge wie Brennweite, optimale Beleuchtungszeit, die ISO-Werte und Co. einzulesen/einzuarbeiten.

Finde es auch übrigens ziemlich schade, dass viele Leute meinen sie müssten sich eine Highend-DSLR holen, um irgendwelche Banalitäten zu fotografieren. Klar, persönliche Erinnerung sind kostbar, aber da taucht dann schnell das Gefühl von "eigenes Unkönnen durch bessere Technik kompensieren" auf. Und anschließend landet das Bild nach einem 08/15-Instagram-Filter auf Facebook.
Man sollte meiner Meinung nach eher eine Kamera wählen, die den eigenen Bedürfnissen entspricht. Und da denke ich mir für den Urlaubsknippser reicht da, so wie Hori schon erwähnte, die Kamera im Handy/Smartphone vollkommen aus. Und alles über 100 EUR ist da irgendwie schon Overkill.

[Mc_Rib]

Ich besitze eine, aber in letzter Zeit muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich sie nicht sehr haeufig nutze.
Das letzte Mal muesste im Mai gewesen sein, als ich an einem freien Tag auf Enoshima war.
Es macht an sich schon sehr sehr viel Spass damit zu fotografieren, aber es ist fuer mich auch ein "Problem", dass ich wohl nicht wirklich begabt bin, bzw. ein gutes Auge fuer Motive habe.
So sind es im Endeffekt meist Schnappschuesse, fuer die es auch wohl eine normale Digitalkamera getan haette... aber man goennt sich ja sonst nichts

[Akxiv]

Ich habe eine SLT Kamera (Das ist wie eine DSLR nur das die Spiegel dort nicht klappen sondern Teildurchlässig sind) die Sony Alpha-37 um genau zu sein. Desweiteren hab ich ein paar gute Objektive (Tamron 70-300mm mit USD, Tamron 90mm Di und das SAL1855 von Sony) In meinem Profil könnt ihr ein paar Fotos sehen die ich damit gemacht habe. Ich möchte die Kamera nicht mehr missen dadurch habe ich ein schönes Hobby gefunden das mir sehr viel Spaß macht.

Im Spoiler ein paar Fotos

Spoiler

[matzesu]

Bevor ich meine aktuelle Nikon Coolpix P7100 gekauft hab wollte ich eigentlich eine Spiegelreflex,
Allerdings ist für meine Einsätze eine Spiegelreflex zu schwer und zu anfällig: Hobbymassig bin ich Pfadfinder und Unimogfahrer,
Und ich brauche eigentlich nicht das wechselbare Objektiv einer DSLR da ich eh immer das eine benutzen würde. .
Die P7100 hat ein festes Objektiv das sich ins Gehäuse fahren lässt wenn es nicht gebraucht wird, also ist es geschützt und die Kamera kann auch mal in der BW Hosen Seiten Tasche verschwinden. .
Ich finde das Ding ist schon professionell, und kommt einer Spiegelreflex sehr nahe, auch wenn die keine Spiegel hat..
(Am coolsten an dee Kamera finde ich ja dieses Surren wenn das Objektiv zwischen nah und weit wechselt wenn man zoomt)..

[Monoton]

Spiegelreflexkameras eignen sich eher schlecht für Momentaufnahmen, die plötzlich passieren und die mich persönlich an und für sich mehr reizen. Wenn was passiert, dauert es doch erst mal eine Ewigkeit, bis man alle Einstellungen an dem Teil vorgenommen hat, um den Moment auch gestochen scharf festhalten zu können - und dann ist er meistens schon vorbei, der Moment.

Eigentlich nicht. Es gibt - wie nostri schon erwähnt hat - auch bei Spiegelreflexkameras einen Automatik Modus. Der eignet sich perfekt für Momentaufnahmen und das Bild sieht immer gut und scharf (wenn man nicht gerade Bilder aus einem Sprint heraus macht) aus. Bei einer Spiegelreflexkamera sollte das dann ohne Verzögerung funktionieren, also schneller als die Digitalkamera und man kann auch schnell mehrere Bilder machen.
Ich bin lediglich beim Rausholen der Kamera etwas langsam, wenn ich sie nicht gerade um den Hals trage, würde ich den Moment vermutlich verpassen, aber das liegt viel mehr an mir und meiner Tasche, ich kann die Spiegelreflexkamera ja leider nicht einfach so in die Hosentasche stecken, bei einer kleinen Digitalkamera oder einem Handy geht das besser.

Man sollte meiner Meinung nach eher eine Kamera wählen, die den eigenen Bedürfnissen entspricht.

Seh ich auch so. Was hat man von so einer teuren Kamera, wenn sie am Ende nur rumliegt.
Aber selbst wenn man nicht allzu häufig dazu kommt Fotos zu machen: Mehr Spaß macht es mit einer Spiegelreflexkamera immer.

die Sony Alpha-37 um genau zu sein.

Dann gehen wir wohl in eine ähnliche Richtung.
Kannst du mir sagen, welche Einstellungen du für deine Mondaufnahmen verwendet hast? Oder hat das nur Dank der teuren Objektive funktioniert?
Nachtaufnahmen bereiten mir nämlich immer noch einige Probleme, irgendwie kam ich noch nicht dazu die richtigen Einstellungen zu finden.

(Am coolsten an dee Kamera finde ich ja dieses Surren wenn das Objektiv zwischen nah und weit wechselt wenn man zoomt)..

Dass man das Surren hört ist eigentlich eher negativ, zumindest wenn man Videoaufnahmen machen möchte.

[nostri]

Nachtaufnahmen bereiten mir nämlich immer noch einige Probleme, irgendwie kam ich noch nicht dazu die richtigen Einstellungen zu finden.

Ein Arbeitskollege macht immer wieder mal einie Nachtaufnahmen. Immer mit Stativ, dabei wählt er jene Einstellung, mit der man 3 Fotos mit jeweils einer anderen Belichtungszeit macht. Danach stackt er mit einen Programm (ich glaub es heißt Gimp) die 3 Fotos. Das Ergebnis ist immer wunderbar, jedes Foto einzeln sieht aber verdammt sch... aus.


Im übrigen, ich hab vom Londonurlaub sogar einen Direktvegleich im Science Museum gemacht. Meine Frau war mit der Olympus unterwegs, ich mit der Canon EOS und haben unabhängig voneinander teilweise das Gleiche fotografiert. Ich finde man sieht sehr gut wie limitiert man drinnen ist.

[Akxiv]

Ein Arbeitskollege macht immer wieder mal einie Nachtaufnahmen. Immer mit Stativ, dabei wählt er jene Einstellung, mit der man 3 Fotos mit jeweils einer anderen Belichtungszeit macht. Danach stackt er mit einen Programm (ich glaub es heißt Gimp) die 3 Fotos. Das Ergebnis ist immer wunderbar, jedes Foto einzeln sieht aber verdammt sch... aus.

Die Technik nennt sich HDR (High Dynamic Range).
Anders als das Auge kann die Kamera nicht alle sachen gleichhell/dunkel aufnehmen.
Drum macht man ein dunkles, damit das Weiss nicht übersteuert, ein normal belichtetes, und ein helles (Für die dunklen Bereiche) am schluss fügt man es zusammen und hat ein perfekt belichtetes Bild.


Ich war gestern im Tierpark, hier könnt ihr die Aufnahmen anschauen. Es würde mich freuen wenn ihr euer Lieblingsbild kommentiert :-)

http://www.nintendo-online.de/forum/...p?albumid=1252