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Ich schätze das wirklich sehr, denn halbwegs anständiger Meinungsaustausch außerhalb von politischen Veranstaltungen ist wirklich schwer zu bekommen.
Daran bleibe ich irgendwie hängen. Was sind denn deine Erfahrungen mit Meinungsaustausch außerhalb von politischen Veranstaltungen?

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Bezogen auf eigentlich konservative Wählerschichten kann ich mir gut vorstellen, dass die CDU einige Wählerstimmen zurückgewinnen könnte, sollte Merkel nicht mehr antreten.
Das käme wohl darauf an, wer da nachrücken würde. Jetzt werden ja auch Stimmen laut, die der CDU eine Aushöhlung vorwerfen, dass ihr einziger "Inhalt" quasi Merkel sei. Das ist vllt ein bisschen arg zugespitzt (vllt war die CDU angesichts der jahrelangen breiten Zustimmung auch einfach nicht so sehr im Zugzwang, ihr Programm stets ausgefeilt zu präsentieren und zu verteidigen .. was ja aber nicht heißt, dass sie keine Inhalte hat), aber ich würde schon vermuten, dass man für mehr Wahlerfolg da erstmal eine größere Lücke überzeugend schließen müsste, wenn Merkel aufhören würde.

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Ansonsten: Nein, in meinem Umfeld sind die Menschen eher weniger genervt. Manche lässt das ziemlich kalt, da sie auch sonst nicht sonderlich an Politik interessiert sind. Ihnen gehts nicht schlechter, also passt schon. Andere wiederum sind sehr interessiert und diskutieren dementsprechend fleißig mit. Dazu muss ich sagen, dass ein Großteil meines Bekanntenkreises politisch engagiert ist. Viele wie ich in der SPD (und bei den Jusos), darum ist das wohl auch nicht gerade repräsentativ.
Repräsentativ ist mein Eindruck natürlich auch nicht, er ist eben nur das: ein einzelner Eindruck. Der zusammenfasst, was ich so an vereinzelten Aussagen (viele Menschen in meinem Umfeld sind auch nicht oder wenig an Politik interessiert) oder aus der Berichterstattung mitnehme.

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Die vier Jahre gelten ab dem Tag, an welchem der Bundestag seine konstituierende Sitzung hatte (muss innerhalb von 30 Tagen, oder so, nach der Wahl geschehen). Die des aktuellen Bundestages war am 24. Oktober 2017. Die nächste reguläre Wahl wäre somit irgendwann im September/Oktober 2021.
Danke für die Erklärung. Dann geht also die ganze für die Regierungsbildung benötigte Zeit von der tatsächlichen Regierungszeit ab.

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Verstehe ich, ist auch völlig verständlich. Natürlich liegt die Befürchtung nahe, dass eine vermeintlich "schwache" Regierung auch Probleme damit hat, eine starke Rolle in Europa und der Welt einzunehmen. Andererseits muss man aber sagen, dass auch Merkel nach dieser Posse von Regierungsbildung - egal wie sie ausgeht - sicherlich an Reputation verloren hat. Den Status der starken, unantastbaren Regierungschefin, hat sie eingebüßt.
Mh, da bin ich mir noch nicht sicher. Also national hat ihre Reputation schon gelitten, denke ich. Ich hab heute ein klein wenig internationale Presseschau gehört, da schien die GroKo eigentlich nicht so schlecht wegzukommen. Deswegen würde ich schon vermuten, dass es noch mal einen Unterschied in der Außenwahrnehmung machen würde, wenn selbige scheiterte. Wobei das vielleicht zu simpel gedacht ist. Presse und Politik anderer europäischer Länder machen vermutlich eine differenziertere Unterscheidung als "bleibt alles wie gehabt" und "politische Implosion" (überspitzt).

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Aber du hast schon recht, das sind alles Mutmaßungen. Ich habe da durchaus bewusst ein wenig gesponnen, um eins deutlich zu machen: Aufgrund solcher Spekulationen kann und sollte man keine Entscheidungen treffen. Mit solchen Mutmaßungen Druck zu machen halte ich für falsch. Teilweise versucht man so ja auch die SPD-Mitglieder für das Votum einzulullen. Aber aufgrund von Spekulation und ein wenig Angstmacherei eine wenig gewollte Groko zu erzwingen, das ist doch auch ein trauriges Bild.
Ah, des einen Spekulationen sind des anderen Argumente, oder nicht? Dass die Partei dringend eine personelle Erneuerung braucht und eine GroKo ihr den Untergang bringen würde, ist doch im Grunde auch eine Spekulation, welche den Jusos als Argument dient. Und wodurch entstehen Entscheidungen sonst, wenn nicht durch Kalkulieren und Spekulieren? Gewissheit gibt es in diesem Fall wohl nicht. Das hast du ja auch selbst gesagt: unvorhersehbar.
Das "Wie" und "Warum" des Spekulierens sind dann natürlich noch mal was anderes. Wenn das "Wie" Schwarzmalerei und das "Warum" eigener Machterhalt heißen, dann sind Zweifel sicher nicht unangebracht. Aber das ist ja auch wieder Auslegungssache.

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Trotzdem habe ich manchmal das Gefühl, dass die SPD teilweise mit höheren Standards gemessen wird als andere Parteien.
Kommt dir vielleicht aber auch so vor, weil du bei der SPD so nah dran bist.
Ich kann es nicht wirklich beurteilen. Im Moment dreht sich sehr viel um die SPD und ihre Leistungen, das würde ich schon sagen. Aber das liegt wohl an dem ganzen Wirbel in der und um die Partei im letzten halben Jahr.


Habe noch eine andere thematische Frage im Hinterkopf: Was haltet ihr generell von GroKos?