Nachrichten - Gott und die Welt

[rowdy007]

Sehr wichtig finde ich auch, was Fallen geschrieben hat, dass man GB jetzt nicht die gleichen Rechte wie vorher gewährt, bei gleichzeitigem wegfallen der ehemaligen Pflichten. Irgendwo muss jetzt klare Kante gezeigt werden, auch wenn natürlich weiterhin GB ein europäisches Land ist, dem man verbunden ist.

Das wird es auch nicht geben. GB wird langfristig den gleichen Status wie Norwegen bekommen.

-Nicht EU Mitglied und um am Binnenmarkt teilnehmen zu können
-trotzdem Beitragszahler
- 2/3 der EU Gesetzgebung wird in nationales Recht umgesetzt

Alles was die Briten durch ihren Austritt erreicht haben ist der Wegfall des Britenrabatts und das sie bei der EU Gesetzgebung nicht mehr mitgestalten können aber sie trotzdem umsetzen müssen. Mal von den jetzigen Marktturbulenzen abgesehen.

[anonym_240216]

350 Millionen Pfund für die Gesundheit, statt Geld nach Brüssel zu schicken - damit lockten Brexit-Befürworter die Wähler. Jetzt aber bezeichnet Rechtspopulist Nigel Farage das als "Fehler".

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz...a-1099616.html

Tja, da haben die "dummen Inselaffen" wohl Pech.

Was hat Nigel Farage damit zu tun, ob zusätzliche Gelder in das NHS fließen? Wie soll er das garantieren? Mal ganz abgesehen davon, finde ich es interessant, dass manch einer tatsächlichen überrascht oder schockiert davon ist, dass im Wahlkampf auch getrickst und gelogen wird.

[Fabian]

Mal ganz abgesehen davon, finde ich es interessant, dass manch einer tatsächlichen überrascht oder schockiert davon ist, dass im Wahlkampf auch getrickst und gelogen wird.

Es geht auch gar nicht darum, dass man jetzt denkt "Oh! Die haben gelogen" - das wusste man schon vorher. Immerhin wurde genug darüber berichtet, dass schon allein der Betrag von 350 Millionen Pfund / Woche nicht ganz stimmig ist. Wobei es natürlich trotzdem Menschen geben soll, die das alles genau so geglaubt haben.

Es geht eher um die Dreistigkeit sich ein paar Stunden nach Ergebnisverkündung hinzustellen und zu sagen "Ups, war vielleicht doch nicht alles ganz richtig".

[anonym_240216]

Es geht eher um die Dreistigkeit sich ein paar Stunden nach Ergebnisverkündung hinzustellen und zu sagen "Ups, war vielleicht doch nicht alles ganz richtig".

Nein, das glaube ich nicht. Bei dir und vielen anderen vielleicht, aber so wie ich dass sehe, haben viele einfach nicht zu Ende gedacht und/oder sich nicht entsprechend informiert und fühlen sich ob dieses Brechens des "Versprechens" hintergangen.

Wenn man sich zehn Minuten mit britischer Innen- oder Europapolitik beschäftigt hat, weiß man, dass Nigel Farage ein pöbelnder Populist ist, dem man nicht mal die Uhrzeit glauben sollte, der sich auch gerne in Beleidigungen übt - ich sehe nicht ganz, wo da der Schocker ist. Der Mann hat keinerlei Kompetenzen, um zu entscheiden, ob diese Gelder in das NHS fließen oder nicht - wie soll er also auch nur irgendetwas garantieren, zumal dass "Versprechen" doch Teil von Johnsons angeführter Kampagne war und nicht von Grassroots Out, oder nicht? Korrigier mich bitte, wenn ich falsch liege. Wieso soll er also für die Versprechen anderer geradestehen? Die Busse mit den "Versprechen" "gehörten" Johnson, Farage hat darauf keinen Einfluss. Wenn man also wem die Frage stellen sollte, dann Johnson und seinem
Team. Zumal auch keiner sagt, dass das Geld nicht trotzdem auch in's NHS fließt - nur kann Farage das natürlich nicht garantieren, wie denn auch? Wenn es nur um die "Dreistigkeit" geht, dass er danach einfach die Wahrheit sagt, na dann, hätte er mal lieber Ausflüchte gesucht oder gelogen. Wobei ihm wird's auch egal sein. Ich verstehe ohnehin nicht, warum nicht eher Cameron als Buh-Mann dasteht. Sein "All-In", nicht zuletzt aufgrund eigener und parteipolitische Motive, hat unfassbar viel zerstört.

Nicht mehr bezugnehmend auf deinen Beitrag - bei gebrochenen Wahlkampfversprechen kann man aber ohnehin auch ruhig vor der landseigenen Haustür kehren.

Die Diskussion rund um den Brexit in der Gesellschaft zeigt aber auch, wie weit das Demokratieverständnis bei vielen geht, wenn ein konträres Ergebnis eintrifft, als dass "richtige". Und nein, ich meine niemanden spezifisch im Board.

[Fabian]

Wenn es nur um die "Dreistigkeit" geht, dass er danach einfach die Wahrheit sagt, na dann, hätte er mal lieber Ausflüchte gesucht oder gelogen.

Es gab über Monate hinweg die Möglichkeit das zu sagen, immerhin war der finanzielle Punkt ein zentrales Wahlkampfthema. Er hat genau diesen Punkt aber nie richtig gestellt. Weil es seiner Sache gedient hat, auch wenn er nicht direkt Teil der Leave-Kampagne war. Den Brexit wollte auch er. Er wollte sogar ein zweites Referendum, sollte die Sache knapp ausgehen (da dachte er aber, dass knapp für den EU-Verbleib gestimmt wird).

Der Farage ist ein fragwürdiger Typ und stiftet gerne Unruhe. Trotzdem halte ich die Aussage direkt an diesem Tag für einen Mittelfinger direkt ins Gesicht der Wähler. Find ich für meinen Teil entsetzlich, aber natürlich kann man das auch nüchterner betrachten.

Und zu Cameron: Grundsätzlich bin ich da durchaus bei dir, er hat durchaus eine erhebliche Mitschuld an der ganzen Sache. Das hat z.B. Martin Schulz heute klar betont. Und ich denke da werden ihm noch einige folgen, sobald sich das erste Entsetzen gelegt hat.

[anonym_240216]

Es gab über Monate hinweg die Möglichkeit das zu sagen, immerhin war der finanzielle Punkt ein zentrales Wahlkampfthema. Er hat genau diesen Punkt aber nie richtig gestellt. Weil es seiner Sache gedient hat, auch wenn er nicht direkt Teil der Leave-Kampagne war.

Okay, ich glaube aber, wir sind uns einig, dass Wahlkampf leider nicht nach dieser Regel funktioniert, auch, wenn es schön wäre.

Und zu Cameron: Grundsätzlich bin ich da durchaus bei dir, er hat durchaus eine erhebliche Mitschuld an der ganzen Sache. Das hat z.B. Martin Schulz heute klar betont. Und ich denke da werden ihm noch einige folgen, sobald sich das erste Entsetzen gelegt hat.

Ich bin auch sehr gespannt, was in den zukünftigen Geschichtsbüchern über Cameron stehen wird.

[Hunter 117]

350 Milliarden Dollar gingen in den letzten 24h verloren.

Im Ranking der größten Volkswirtschaften der Welt ist das UK über Nacht hinter Frankreich auf den sechsten Rang zurückgefallen.

[rowdy007]

Weltweit wurde ein Börsenwert von 5 Billionen $ vernichtet. Aber letztendlich sind es sowieso Werte die nie existiert haben.

[Hunter 117]

Petition für ein zweites Referendum bekommt weitere Unterstützer

Schottland bereitet weiteres Referendum für Ausstieg aus UK vor

War klar, das die Schotten es jetzt nochmal versuchen.

[anonym_240216]

Einer der wenigen positiven Effekte, dass die schottische Unabhängigkeitsbewegung nochmal Aufwind bekommt. Ich bezweifle aber, dass das etwas wird.

Mich würde es aber auch wundern, wenn im Hintergrund keine Gedankenexperimente laufen. Einerseits würde eine neue Befragung sehr wahrscheinlich diesmal gegen den Brexit verlaufen, andererseits ist das Ergebnis rechtlich nicht bindend. Die andere Seite der Medaille ist natürlich, dass das aus demokratischer Perspektive sehr fragwürdig wäre.