@FallenDevil

Mir geht es nicht darum, dir Gehässigkeit oder Hass vorzuwerfen. Klar gibt es schon ein Bild, wenn du so belustigt über solche Dinge schreibst, aber dennoch geht es mir darum, die Motivation zu verstehen.

Daher habe ich dir die ernstgemeinte Frage gestellt, wieso du daran Freude hast und damit Zeit verbringst. Dass du RBTV gut fandest und jetzt ne negative Einstellung hast, weil du die Entwicklung schlecht findest. Verstehe ich 100%. Das kennt doch jeder. Ich war zwar nicht mit so viel Herzblut RBTV-Fan, wie du es warst und bin ja heute unterm Strich immer noch positiv eingestellt, aber dennoch kann ich das nachvollziehen. Auch ich war schon leidenschaftlicher Fan von Dingen und habe mich irgendwann abgewendet, weil ich das was ich früher so gut fand, nicht mehr gut fand. Entweder weil mein Geschmack sich verändert hat, oder das von dem ich Fan war sich selbst zum negativen verändert hat. Ich finde auch vieles Scheiße.

Aber das ist nicht der Part, der mir ein Rätsel ist. Das man was scheiße findet, kann ich vollkommen verstehen. Was mir ein Rätsel ist, ist doch eher warum du aktiv jede Menge Zeit mit RBTV verbringst aber eben damit es scheiße zu finden. Ich verstehe nicht woher die Freude kommt, wenn der Simon sich da öffentlich blamiert und mit anzusehen wie jemand mental zerbricht. Ich verstehe nicht woher die Freude kommt entweder mit, dass es mit dem Sender bergab geht. Denn selbst wenn man selbst viele Entwicklungen nicht gut findet, machen die am Ende des Tages Unterhaltungscontent, den man eben mag oder nicht mag. Wenn ich das nicht mag und es mir nicht zusagt, dann habe ich doch keine Freude, wenn die wirtschaftlich zerbrechen. Und auch verstehe ich nicht, wie die Enttäuschung über den Wandel darin resultieren kann, dass man entweder in ner Community Leser ist oder sich aktiv daran beteiligt, dass Leute systematisch fertig gemacht werden.

Denn wenn Ben planiert oder Sandro, Simon vor Kamera einen Joint ausversehen anbietet oder man aufgrund von Impulsivität ne unkluge Äußerung macht oder auch ne Beleidigung raushaut, dann verspüre ich immer noch keine Freude daran, dass jemand psychisch zerbricht und der Laden kaputt geht. Und selbst, wenn da so viel war, dass ich denen doch alles schlechte Wünschen würde, würde ich nicht die Zeit damit verbringen, dass mein Unterhaltungsfaktor ist, sich Jahre lang in Communities zu bewegen, deren einziger Inhalt es ist sich gegenseitig zu bestätigen wie scheiße es ist, Freude daran zu haben, wenn es denen schlecht geht oder aktiv dafür zu sorgen.

Jeder hat ja auch mal Schadenfreude. Gerade wenn es Leuten passiert, die man nicht gut findet. Aber damit über Jahre hinweg so viel Zeit zu verbringen und sich auf eine Sache festzuschießend, das verstehe ich nicht. - Ich verstehe nicht, was passiert ist, dass man das gerechtfertigt findet. Und der Meinung ist, die hätten das verdient und das noch gut findet.

Und wie schon gesagt, dass man selbst wenn man der Meinung ist, aktiv so viel Zeit damit verbringt. Wenn ich an Personen des öffentlichen Lebens denke, die ich richtig scheiße findet, könnte ich locker ne dreistellige Liste machen. Aber 90% haben in meinen Augen dennoch nicht das verdient, was da vom CJ kommt, auch wenn die selbst jede Menge Kritik verdient haben. Und auch bei den restlichen 10% würde ich meine Zeit dann nicht damit verbringen mich in solchen Communities zu bewegen.

Das verstehe ich nicht. Und würde es aber gerne.

Zitat Zitat von Garo Beitrag anzeigen
Aber dann ist er im falschen Job. Sorry, dass ich kein Mitleid mitbringe, aber wenn der seit über 20 Jahren mit den Downsites des Jobs nicht klar kommt, dann hätte man sich schon lange Mal nach etwas anderem umschauen sollen. Dasselbe mit Social Media. Wenn der immer wieder da seine Meltdowns hatte, hätte der sich schon lange davon trennen sollen. Ich habe kein Mitleid mit dem Typen.
Ich plädiere jetzt nicht Mitleid zu haben. Und auch verstehe ich, wenn man sagst, dass er schon genug Intelligenz hat, um selbst zu verstehen, dass ihm das nicht gut tut und er sich ja entziehen kann. Wie man das bewertet und ob man Mitleid hat oder nicht, kann ja jeder für sich selbst beurteilen.

Ich selbst finds auch krass, dass er sich nicht zumindest mehr entzieht. Es gibt ja jede Menge Menschen in den Medien, die Social Media als Ausspielkanal verwenden. Sprich die üosten bei Twitter, Insta, Youtube und co. sind da aber nicht aktiv im Austausch mit der Community, weil der negative Teil sie fertig macht oder sie sich einfach nicht damit abgeben wollen. Dass 90% der Leute das trotzdem liest, auch wenn sie nicht antworten ist klar. Würde ich auch so machen. Ich verstehe, dass man bei manchen Kommentaren den Impuls hat etwas nicht so stehen lassen zu wollen. Das kenne ich sehr gut von mir selbst. Aber nach so vielen Jahren kann man schon wissen, dass es nichts bringt dagegen zu halten und dass es das noch schwerer macht. Es würde es schon besser machen, wenn er den Job behält aber die Trolle nicht füttert. Das lässt sie nicht verschwinden, aber man kocht es zumindest nicht noch selbst hoch.

Aber abseits davon habe ich eben auch Mitleid und auch glaube ich nicht, dass die Situation für Simon so einfach ist. Allein von dem was man öffentlich über seine psychischen Probleme weiß, kann man davon ausgehen, dass die so eklatant sind, dass die Verabschiedung aus der Öffentlichkeit jetzt nicht die Lösung all seiner Probleme ist. Das würde vieles weniger schlimm machen. Aber von dem was man mitbekommt, ist klar, dass er die Probleme ja auch außerhalb seines öffentlichen Lebens hat und teilweise auch massiv. Und von daher gehen diese Probleme eben nicht weg, wenn er den Job wechselt. Das bleibt trotzdem.

Auf der anderen Seite hat der Job auch wohl seine positiven Seiten. Man verdient Geld mit dem was einem Spaß macht. Videospiele und kreativen Content zu erstellen. Wer in der Branche ist, für den ist das ein Teil des Lebens in allen Bereichen. Das heißt es gibt einem auch sehr viel positives. Weil es eben auch kreatives Ausleben bedeutet, weil man so sein Umfeld aufgebaut hat und und und. Und wenn die Branche im Endeffekt Arbeit, Hobby und Privates ist, dann ist es nicht so als könnte man einfach den Job wechseln. Nach Jahrzehnten muss man erstmal in ner anderen Branche was finden ohne bei 0 anzufangen. Und der Wechsel betrifft nicht nur die Arbeit sondern auch Hobby und Privates.

Sein stattfinden in den Medien (und vor allem die Art und Weise) verstärken seine psychischen Probleme sicherlich. Aber die Branche war weder der Ursprung noch wird der Weggang davon sie deswegen lösen. Und gerade weil es nicht alles lösen würde und weil es gleichzeitig auch neue negative Auswirkungen hat, ist das keine einfache Lösung, die man einfach gehen kann. Das ist in meinen Augen zu einfach gedacht.

Man muss nicht mit jedem Leid anderer Personen Mitleid haben. Aber wenn es so einfache Lösungen geben würde, dann wären Dinge wie Burnout, Depression... nicht so massive Volkskrankheiten an welchen Millionen Leute leiden. Hinzu kommen noch Extremfälle wie Suizide und auch expansive Eskalationen, von Gewaltausbrüchen bis hin zu Extremfällen wie Amokläufen. Das sollte man nicht alles damit entschuldigen, weil die Leute Probleme haben. Das sind ja dennoch erwachsene für sich selbst verantwortliche Personen. Aber wenn die Lösung so einfach wäre, dann gäbe es das alles nicht so häufig mit steigender Tendenz.