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03.03.2015, 10:33 #1
Zugehörigkeitsgefühl im Wandel der Zeit aka KEINE MIDLIFE CRISIS^^
Tach,
ich weiß nicht wie es eucht geht aber mir geht seit einiger Zeit etwas durch den Kopf. Dabei musste es etwas kochen bevor ich überhaupt begreifen konnte, was es ist und worum es überhaupt geht. Ich mache ja viel mit Entwicklungspsychologie im Unterricht und die meisten meiner Klassenkameraden sind ein gutes Stück jünger als ich (so im Schnitt 7-10 Jahre). Ein großes Thema des letzten Semsters war die Identitätsentwicklung in der Adoleszenz (Jugendphase). Hier haben wir auch immer wieder besprochen, welche unterschiedlichen Entwicklungsaufgaben und Ansätze von der Person bewältigt werden müssen. Welche Kulturen und Aspekte in den unterschiedlichen Epochen von Wichtigkeit für die Kinder/Jugendlichen/Früherwachsenen sind und natürlich auch, welche Probleme sie mit sich bringen können.
Ich werde dieses Jahr 33 Jahre alt und muss sagen, als ich heute morgen aufgewacht bin war mein erster Gedanke: "Ich bin 27 Jahre alt". Ich weiß nicht wieso ich das gedacht habe aber es fühlt sich sowas von richtig an, dass ich überrascht war und erstmal selbstreflektieren musste, wie ich denn auf diesen Trichter kam und warum es so richtig scheint. ^^
Als Kind ist man ein Kind und tut Dinge, die dem Kindsein angemessen sind. Man spielt, hat Spaß, knüpft Kontakte die evtl fürs Leben halten. Man geht in die Kita/Schule und lernt dort den Umgang mit anderen, die Selbstständigkeit und die Schulgrundlagen.
Als Jugendlicher muss man anfangen eine eigene Identität aufzubauen, sich vom Elternhaus lösen, lernen aktiv das Leben zu gestalten und natürlich einen Schulabschluss machen. Das klingt jetzt recht einfach, aber ich denke jeder hier weiß, dass diese Lebenphase schwer/aufregend/hammermäßig ist. Man fängt an eigenständig zu sein und macht demenstprechend Dinge im Privatleben aber auch in der Schule. Man geht anders auf Menschen zu als noch in der Kindheit.
In der frühen Erwachsenenphase sucht man sich einen Ausbildungs-, Studienplatz und fängt an, sich eine berufliche Existenz aufzubauen.
Im Erwachsenenalter geht es darum, eine eigene Familie zu gründen und sich zu reproduzieren. Man besitzt eine ausgeprägte Identität.
In jeder Altersstufe gibt es zudem Phasen des Moratoriums, also des unverbindlichen Ausprobieren und Erprobens. Und jetzt werde ich stutzig. Wenn ich mir die unterschiedlichen Phasen in Erinnerung rufe, dann habe ich kein Problem mich in ihnen wiederzufinden. Ich weiß was man als Kind macht und wodurch man sich in dieser Phase definiert. Ich weiß was man als Jugendlicher macht und wodurch man sich in dieser Phase definiert. Ich weiß, was man als Früherwachsener macht und wodurch man sich in dieser Phase definiert. Alles ist neu und aufregend.
Aber seit einiger Zeit habe ich das Gefühl, dass sich nichts mehr ändert und das alles nur noch eine ständige Wiederholung darstellt. Es ist wie sich ein schönes Auto bauen und wenn es dann fertig ist 40 Jahre damit fahren.
DAS IST KEINE MIDLIFE CRISIS^^
Wodurch definiert ihr euch und wie zeigt sich das in der Arbeit, in der Freizeit und im privaten Umfeld und hat das was mit eurem Alter oder der Entwicklungsphase zu tun?
Nintendo ID: Kaiser-Gaius
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03.03.2015, 11:08 #2
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Meine, zugegeben recht einfache, Antwort darauf ist immer: Ich mache das, was mir Spaß macht. Dann bin ich halt im Geiste noch irgendwo ein Kind. So what?! Ich denke man ist irgendwo so alt, wie man sich fühlt und ob das nun 33 oder 27 ist, pff, da kräht doch kein Hahn nach.
Natürlich verändere ich mich, aber vieles blelbt eben gleich. So mag ich immer noch bestimmte Zeichentrickserien von damals, spiele Videospiele usw.
Das Problem auf der Stelle zu treten habe ich aber nicht. Dafür ändert sich zu viel. Abi, Studium, bald eine neue Ausbildung, evtl bald von zu Hause ausziehen etc.
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03.03.2015, 11:26 #3
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Meine Antwort wäre so ähnlich ausgefallen, besonders Teil mit dem Spaß haben.
Ganz ehrlich: Das Leben ist viel zu kurz, als sich um jeden Mist ewig lange Gedanken zu machen und ständig an sich selber und seinem Leben zu zweifeln. Macht, worauf ihr Bock habt, und gut ist. Es ist eh alles schneller vorbei, als uns lieb ist.
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03.03.2015, 12:03 #4
Interessantes Thema, mit dem ich mich auch schon des öfteren auseinandergesetzt habe. (Währe wohl auch komisch, wenn ich als Psychologe noch nicht getan hätte :'D)
Mir passiert es auch hin und wieder, dass ich vergesse, wie alt ich eigentlich wirklich bin. Evtl liegt das aber auch daran, dass ab einem gewissen Alter die Zahlen irrelevant werden, weil keine "Meilensteine" mehr erreicht werden (müssen). In der Jugend ist man überwiegend mit Peers zusammen und Dinge wie Führerschein und Alkoholkonsum (Ich bin bald 18! Ich bin endlich 18! und Ich bin schon 19!) sind für alle ein Thema, dass nur mit sehr geringen zeitlichen Unterschieden erreicht wird und in dieserm System von Bedeutung ist.
Als Junger Erwachsener und Erwachsener (ich persönlich finde ja den emerging adult auch ganz interessant) trifft man auf so viele unterschiedliche Leute mit unterschiedlichem Alter und Lebensstil, dass man die eigenen Verdienste nicht mehr so stark auf die der anderen bezieht. Deshalb ist irgendwann auch das Alter wurscht.
Natürlich sollte man das auch noch im Kontext von verschiedenen Theorien sehen. Während Jugendliche noch viel die eigene Identität suchen (was eben unter Anderem durch Vergleiche mit anderen Peers funktioniert) steht der Fokus um frühen Erwachsenenalter meistens schon woanders.
Dieses Gefühl der Stagnation kenne ich ebenso. Für mich erklärt sich das im Kontext der Wahrnehmung von Zeit. Je älter man wird, desto schneller vergeht die wahrgenommene Zeit. Und sobald man einmal einen etablierten Rhythmus hat, fliegen die Tage, Wochen, Monate einfach so dahin. Alltag kann ganz angenehm sein, wenn man mal in ner Phase ist, wo man nicht so viel Energie hat, aber für mich persönlich zu langweilig.
Da kommts dann eben drauf an, was man aus der Situation macht. Man kann durchaus in seinem Alltag versinken und sich damit schlecht fühlen. Man kann aber auch das Beste daraus machen und sich seinen Spaß und die Abwechslung suchen.
Was die abschließende Frage betrifft: Ich glaube, dass wenn die eigene Identität mal ansatzweise gefunden wurde, es total irreleavant ist, wie sich Verhalten, Wünsche, Hobbys und Vorstellungen einordnen lassen. Das macht die eigene Identität schließlich aus: Sie ist kein Konstrukt das sich irgendwie in eine Phase einordnen lässt.
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03.03.2015, 12:40 #5
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03.03.2015, 12:43 #6
Ich denke, dass mit den Peer-Groups ist auch so eine Sache. In der Kindheit ist man von Kindern umgeben, während der Schulzeit von Schülern, als Teenager von Teenagern. Wie du schon sagtest, ist das als "Erwachsener" schon anders und der Aspekt der Peer-Group basiert nicht mehr auf dem Alter, sondern eher auf den gemeinsamen Einstellungen und Ansichten.
Aber früher, zumindest hatte ich das Gefühl, besaß alles eine gewisse Faszination und der Antrieb zur Aktion ging von innen aus. Wo ist das hin? Ich verbinde das nämlich mit den Umständen, die damals als Jugendlicher vorherrschten und eigentlich sollte sich das doch mit dem vortlaufenden Alter verfestigen oder nicht?
Nintendo ID: Kaiser-Gaius
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03.03.2015, 12:56 #7
Meiner Meinung nach hat Faszination nicht mit dem Alter zu tun, sondern wie man damit umgeht und darüber denkt. Wenn man selbst denkt, nichts sei mehr faszinierend oder spannend oder Wert, sich damit auseinanderzusetzen, dann ist es das auch nicht. Da muss man sich einfach immer mal wieder ein bisschen klarwerden, dass es an einem selbst liegt. Ein Küchenboden kann Stundenlang betrachtet werden oder auch Jahrelang ignoriert.
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03.03.2015, 13:13 #8
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03.03.2015, 14:32 #9
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03.03.2015, 17:07 #10
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