-
07.08.2016, 09:15 #1
Olympische Spiele in Rio 2016
OlympischePolitische Spiele in Rio.
Ich zieh es aus "Der Fußball-Thread" heraus.
Nein, aber den Verband. Die Sportler können sich in einem großangelegten, staatlich organisierten und verwalteten Doping nicht dagegen wehren. Es sei denn, sie wollen auf Lebenszeit ausgeschlossen werden. Man kann den Athleten also zugute halten, das sie kaum eine andere Wahl hatten.
Dafür gibt es bei den Spielen doch die Option, die Sportler zwar starten zu lassen, aber nicht unter russischer Flagge.
Was wir jetzt haben, ist eine Teilnahme Russlands, als sei nichts geschehen. Wieso streichelt das IOC Putin weiterhin die Eier? (Rhetorische Frage)
Dagegen Stepanova, die vom IOC ausgeschlossen wurde, zwar hätte der Verband sie nominieren müssen, was eh nicht passiert wäre, aber da hätte eine schnelle Sonderregelung auf die Beine gestellt werden müssen. Ausreichend Zeit war vor dem Beginn der Spiele.
So wie es gelaufen ist, ist es ein klares Signal vom IOC an alle Whistleblower, das sie ja nicht den Mund aufmachen, damit nicht noch mehr Scheiße hinunter fällt.
Auch der neueste Vorfall, der besagt, das in Brasilien vom 01. bis 24. Juli keinerlei Kontrollen auf Doping bei den brasilianischen Athleten durchgeführt wurden, schadet dem Ansehen der Spiele. Es ist ein Aberwitz, das das Gastgeberland die Marschroute "Soviel Medaillen wie möglich, egal ob sauber oder nicht!" vorgibt und das IOC lässt alles einfach weiterlaufen.
Nochmal ein herzliches Dankeschön und Respekt an die Hamburger! Da waren zwar eher die wirtschaftlichen Gründe der ausschlaggebende Punkt, aber dennoch in jeder Hinsicht das richtige Abstimmungsergebnis. Eine wirtschaftlich vernünftige Entscheidung wäre zwar für Rio auch sinnvoll gewesen, aber die olympischen Spiele sind nun mal auch politische Spiele. In einem wirtschaftlich und politisch gut aufgestellten Land, wie dem UK, können (waren sie für London) die Spiele unterm Strich nachhaltig ein Gewinn für die Bevölkerung sein, aber bei Peking, Sotschi und Rio darf man daran zweifeln bzw ist das Gegenteil belegt.
Was war nochmal der Grund für Peking 2008? Achja, die Achtung der Menschenrechte und der Umgang Chinas mit Tibet.
Wieso Sotschi 2014? Achso, ein beliebtes Ziel für den Sommerurlaub eignet sich perfekt für Winterspiele und Putins Propaganda.
Rio 2016? Brasilien wurde dank Aufschwung hoffnungslos überbewertet, Unruhen sind seit Jahren vorprogrammiert (aber was die FIFA 2014 verdecken konnte, das schafft das IOC auch) extreme soziale Brennpunkte und die damit einhergehende Kriminalität, Zika-Virus und Korruption. Mehr als 88.000 Sicherheitskräfte sollen für Ruhe sorgen, nicht nur wegen islamistisch motiviertem Terror, mehr wegen der eigenen aufgebrachten Bevölkerung.
Ich sage nicht, das man die Spiele nur in "sinnvollen" (was immer das für jeden bedeutet) Ländern austragen sollte, aber wenn ein Land mit den Spielen Geld verdienen will, oder in anderer Weise von der Ausrichtung profitieren will, dann sollte es sich erstmal beweisen müssen. Mit Südkorea 2018 und Japan 2020 waren wieder zwei Lichtblicke erkennbar, aber mit Peking 2022 (klar, wieso nicht?) geht es dann wieder bergab.
-
07.08.2016, 12:31 #2
Wie bei vielen anderen Dingen auch sind die olympischen Spiele korrumpiert worden. Die Olympioniken sagen, dass sie im sportlichen Geiste antreten. Daran glauben sie selber wohl. Allerdings dreht es sich doch letzten Endes wieder ums Geld. Dafür werden die Austragungsorte gekauft, Doping akzeptier, toleriert, eventuell auch gefordert, und mit vielen bunden Lichtern und Emotionen verkauft man das dann den Massen als Show. Es ist zwar hier in den Medien nicht berichtet worden aber auch in Brasilien gab es einen Putsch und die jetzige Regierung ist nicht die, die gewählt wurde, sondern eine Pro-Amerikanische, die von den USA unterstütz wird. Mal so nebenbei.
Dass die Bewohner Rios von den Spielen profitieren mag auf den ersten Blick stimmen. Sicherlich wird sich die wirtschaftliche Lage während der Spiele positiv entwickeln aber wenn die Touris erstmal weg sind, müssen noch die Anlagen und Stadien abbezahlt werden. Unwahrscheinlich dass sich Addidas oder das olympische Komitee an den Kosten beteiligen werden.
Ich war froh, als sich die Hamburger mehrheitlich gegen eine Bewerbung ausgesprochen haben. Mal von den Kosten abgesehen konnte ich mir nicht vorstellen, wie die ein gescheites Verkehrskonzept auf die Beine hätten stellen wollen. Allein der Feierabendverkehr erinnert hier an die Rush Hour in US.
Das gleiche Problem gibt es doch auch bei der FIFA und den EU- und Weltmeisterschaften. Es geht nur noch um Geld, um Quoten und um Marketing. Dafür sind alle Mittel Recht. Es gibt ja den schönen Satz: Wem der Zweck die Mittel heiligt, der setzt auch alle Mitteil ein um seine Zwecke zu erreichen.
Was bleibt uns übrig? Auf die Politik hoffen? Da sehe ich höhere Erfolgschancen beim Beten in der Kirche. Nicht konsumieren. Nicht mitmachen. Einfach nicht unterstützen und zwar breit angelegt. Einfacher gesagt als getan.
Nintendo ID: Kaiser-Gaius
-
07.08.2016, 21:41 #3
Die vermittelte "Whistleblower wollen wir nicht"-Botschaft finde ich schon ziemlich erschreckend.
Wieso müssen Events wie die FIFA WM oder Olympia auch immer in irgendwelchen Ländern ausgetragen werden, die am Ende nichts mehr mit den ganzen neuen Stadien anfangen können? Außerdem geht es der brasilianischen Bevölkerung dreckig, aber das scheint die Regierung nicht zu interessieren - WM und Olympia scheinen wohl wichtiger zu sein.
-
08.08.2016, 08:56 #4
- Registriert seit
- 13.12.2002
- Beiträge
- 22.959
Bezüglich der WM denke ich schon dass die Bevölkerung sich sehr darüber gefreut hat und mal abschalten konnte. Zum Confed Cup 2013 wirkte das noch anders
-
08.08.2016, 16:32 #5
Ich war mir nicht mehr sicher, aber du hast recht. Der ging doch als "Putsch - made in the USA" durch die Medien ist jetzt falsch gesagt. Weil man, wie du schon richtig sagst, eher verschwiegen hat.
Auch da hat man während der WM über die Ausschreitungen einen Mantel drüber gelegt.
-
09.08.2016, 12:21 #6
- Registriert seit
- 24.03.2013
- Ort
- Berlin
- Beiträge
- 4.683
- Spielt gerade
- Disco Elysium
- Konsolen
-
Ich hab mir das gestern mal angesehen und fand die deutschen Turner faszinierend. Wie die in der Luft gewirbelt sind und dann auch noch auf den Füßen landen konnten ohne groß aus dem Takt zu kommen. Wahnsinn, ich schaffe ja kaum einen Purzelbaum.^^
Aber habt ihr das gestern gehört. Während des Turnens hat ganz oft die Polizeisirene geplärrt.
-
09.08.2016, 13:49 #7
- Registriert seit
- 04.08.2002
- Beiträge
- 20.979
- Spielt gerade
- Balatro und dann Final Fantasy 7 Rebirth
- Konsolen
-
oder der Andreas Toba der mit Kreuzbandriss einfach die nächste Übung toll durchgezogen hat . Hut ab !
großes Kino auch beim Schwimmen :
- eine Russin die schon mal wegen Dopings gesperrt worden ist gewann Silber ... keine Konkurrentin hat sie dazu gratuliert und das Mädel auf der Nebenbahn hat ihr den Rücken zugedreht . party on ! ^^
-
17.08.2016, 12:11 #8
Hallo, weiß jemand zufällig, wo man sich Wettkämpfe auch noch im Nachhinein ansehen kann? Durch den Zeitunterschied kommen ja viele interessante Sportarten erst spät nachts. Aber vielleicht kennt ja jemand eine Seite, wo man sich die Wettbewerbe auch im Nachhinein noch ansehen kann.
-
22.08.2016, 18:46 #9
- Registriert seit
- 13.05.2013
- Beiträge
- 1.148
- Spielt gerade
- Super Mario Odyssey, The Legend of Zelda: Breath of the Wild, Pokémon UltraSonne, Metroid Prime Trilogy (3), The Elder Scrolls V: Skyrim (Questmods)
- Konsolen
-
Irgendwie widersprichst du dir selbst. Du freust dich darüber, dass die Bevölkerung die Olympischen Spiele in wirtschaftlich stabilen und demokratischen Staaten wie Deutschland ablehnt und sogar per Referendum verhindert, und ärgerst dich dann darüber, dass die Spiele in wirtschaftlich instabilen und nicht demokratischen Staaten stattfinden. Vor allem bei den Winterspielen 2022, deren Austragungsort du kritisierst, hat aber das eine zum anderen geführt. Krakau, München, St. Moritz und andere Städte mussten ihre Bewerbung nach Bürgerentscheiden oder dem Widerstand der Bevölkerung zurückziehen, wodurch nur noch Almaty (Kasachstan) und Peking als Bewerberstädte übrig blieben.
Das IOC hat sich dann mit knapper Mehrheit für Peking entschieden. Ich weiß natürlich nicht genau, inwiefern Almaty für die Austragung der Winterspiele geeignet gewesen wäre, kann mir aber gut vorstellen, dass bei dieser Alternative Peking tatsächlich die bessere Wahl war, obwohl die Spiele damit kurz hintereinander in derselben Stadt stattfinden werden. Ich denke aber, dass das IOC sich für eine der europäischen Städte entschieden hätte, wenn diese denn zur Auswahl gestanden hätten. Hier haben also Bürgerentscheide vermutlich dafür gesorgt, dass statt einem demokratischen Staat ein nicht demokratischer als Austragungsort gewählt wurde.
Deswegen verstehe ich nicht, warum du es begrüßt, dass die Mehrheit der Hamburger gegen Olympia gestimmt hat. Wenn die Bevölkerung in allen demokratischen Staaten gegen die Olympischen Spiele stimmen würde, würde das dafür sorgen, dass die Spiele immer wieder in Staaten wie China und Russland stattfinden. Wäre es dann deiner Meinung nach die beste Entscheidung, die Bevölkerung nicht entscheiden zu lassen und den Widerstand zu ignorieren? Oder bist du für einen Entfall oder das komplette Ende der Olympischen Spiele?
Was das russische Staatsdoping anbelangt, bin ich ebenfalls der Meinung, dass Russland hier härter bestraft werden sollte. Deswegen aber auch die russischen Athleten auszuschließen, die nichts mit dem Staatsdoping zu tun hatten? Natürlich wäre es theoretisch möglich, sie unter neutraler Flagge antreten zu lassen, aber wer hätte sie dann während der Spiele finanziert? Ich gehe davon aus (und könnte damit auch falsch liegen), dass die russischen Athleten während der Spiele von Russland finanziert werden und deshalb eventuell gar nicht unter neutraler Flagge an den Spielen hätten teilnehmen können (ich denke zumindest nicht, dass Russland Athleten finanziert hätte, die gar nicht für Russland antreten). Es war sicherlich eine schwierige Entscheidung und ich weiß nicht, wie ich mich anstelle des IOC entschieden hätte.
Auch dein Vorwurf, das IOC hätte letztlich gar nichts gegen Teilnahme Russlands gemacht, ist so nicht richtig. Das IOC hat am 24.7. beschlossen, sämtliche ehemals gedopten russischen Athleten auszuschließen, wodurch auch Julia Stepanowa die Teilnahme verweigert wurde. Aufgrund ihres Engagements bei der Aufdeckung des Doping-Skandals wurden sie und ihr Ehemann dennoch als Gäste des IOC nach Rio eingeladen, haben dies aber abgelehnt. Dass nun dennoch ehemals gedopte russische Athleten in Rio starten durften, lag an der am 5.8. getroffenen Entscheidung des internationalen Sportgerichtshofes, laut der diese generelle Sperre für ehemals gedopte russische Athleten nicht durchsetzbar ist.
(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Olympi...merspiele_2016, habe aber auch die Einzelnachweise überprüft)
Die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro sind sicherlich nicht perfekt abgelaufen, vor allem bei den Dopingkontrollen scheint es große organisatorische Probleme gegeben zu haben. Dennoch hat es mir Spaß gemacht, bei den verschiedenen Sportarten zuzuschauen und mit den deutschen Sportlern mitzufiebern. Ich denke aber, dass die nächsten Olympischen Spiele in Pyeongchang und Tokio organisatorisch besser ablaufen und hoffe, dass sich das IOC durch härtere Dopingkontrollen wieder einen besseren Ruf erarbeiten kann. Solange die Olympischen Spiele nicht in Katar stattfinden, habe ich jedenfalls noch Hoffnung in die Olympische Idee und das IOC.Geändert von lasagne (22.08.2016 um 22:13 Uhr)
Ähnliche Themen
-
Die Spiele der Deutschen EM 2016
Von FallenDevil im Forum EM 2016Antworten: 38Letzter Beitrag: 12.07.2016, 15:33 -
Die Spiele der Österreicher EM 2016
Von FallenDevil im Forum EM 2016Antworten: 9Letzter Beitrag: 23.06.2016, 12:43 -
Die Spiele der Schweizer EM 2016
Von FallenDevil im Forum EM 2016Antworten: 7Letzter Beitrag: 23.06.2016, 03:16 -
VORZOCKER: Die Spiele-Releases im Mai 2016
Von Nintendo-Online im Forum Nintendo-Online.de NewsAntworten: 0Letzter Beitrag: 04.05.2016, 15:53 -
Olympische Winterspiele auch für SEGA ein großer Erfolg
Von Nintendo-Online im Forum Nintendo-Online.de NewsAntworten: 2Letzter Beitrag: 21.02.2010, 19:23