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04.03.2018, 12:11 #51
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Auslandsaufenthalte (Schule, Studium, Beruf, Work & Travel, WWOOF etc.)
Witzig, mir geht es da nämlich genauso. Ich bin so krass heimatverbunden, dass ich sogar nach 1-2 Wochen Heimweh bekomme, egal ob ich im Urlaub am Meer oder bei meiner Mutter in der Schweiz bin. Ich will einfach nach spätestens 2 Wochen zurück in meine Stadt, zu meinen Freunden, meine Umgebung, die bekannten Szenarien usw. Ich glaube, entweder man ist einer der Fernweh hat, oder eben nicht.
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07.09.2018, 00:47 #52
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Nachdem ich vor 5 Monaten hier im Thread schon darüber gesprochen habe, dass ich nach Spanien gehen werde, um mein spanisch aufzubessern, Land und Leute besser kennenzulernen, ist es nun zu Ende.
Die Hinfahrt ging mit meinem Auto an drei Tagen (täglich etwa 600-700km, nur am letzten 500) nach Madrid. Frankreich war, bis auf die horrenden Summen, die ich aufbringen musste, um das Auto dadurch bewegen zu dürfen (1,67 €/l habe ich für Super 95 E10 bezahlt! Wie gut, dass ich in Luxembourg mit 1,15€/l und in Spanien 1,24€/l vollgetankt habe, so musste ich zumindest nicht volltanken... und dann noch über 100€ Maut, ich fass es nicht!), nicht besonders sehenwert. Meine Begleiterinnen und ich haben zweimal in Frankreich halt gemacht, einmal in Orleans und einmal in Bayonne.
Glücklicherweise haben meine Großeltern eine Ferienwohnung am Rande von Madrid, sodass ich quasi kostenfrei (außer natürlich Gas und Strom und sowas) dort wohnen konnte. Bis meine Begleiterinnen Anfang April wieder nach Deutschland zurück geflogen sind (quasi nur für die Fahrt mitgekommen, damit ich diese Strecke nicht alleine machen musste), haben wir uns Madrid, das Dorf, wo ich gewohnt habe, umliegende Städte und soetwas angeguckt. Paella gegessen, Churros gefrühstückt und Mahou getrunken.
Als beide weg waren, ich noch immer voller Euphorie über das vor mir liegende Abenteuer, habe ich schnell festgestellt, wie einsam es doch in einer Wohnung werden kann. Meine Familie, die ich dort im Dorf habe, war eine Woche weg, Freunde hatte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht, ab und zu brachte die Nachbarin mir einen Teller voll Essen vorbei (was sie bis zum Ende richtig oft tat! Muchas gracias!), sonst lag ich nur auf dem Sofa und vegetierte vor mich hin. Die Euphorie verflog, die Lust, lange dazubleiben, war weg. Ich fühlte mich einsam und unwohl.
Doch auch diese Woche ging vorbei, meine Familie kam aus dem Urlaub aus Sevilla zurück und mein Großcousin hat mich mit zu seinen Freunden (seiner peña) mitgenommen, wo ich eine Freunde kennengelernt habe und wir uns alle wöchentlich, zeitweise sogar täglich, getroffen haben. Sein Vater, der Mann von der Cousine meiner Mutter, hat mir angeboten, dass ich bei ihm in der Autowerkstatt arbeiten kann, bis ich einen anderen Job gefunden habe (zu dem Zeitpunkt hatte ich mich bei diversen Stellen beworben, um als Bademeister oder Bademeistergehilfe in Schwimmbädern zu arbeiten, was ja bei meiner Vorgeschichte bei der DLRG ja keine schlechte Idee war... dank der grandiosen Bürokratie, die mir bis heute keine Beglaubigung der Dokumente zugeschickt hat, blieb es bei der Idee). Da ich also nicht als Bademeister arbeiten konnte und aus anderen Gründen (da ich ebenfalls spanischer Staatsbürger bin, brauche ich zum Arbeiten meinen Perso, den man nur in Spanien beantragen kann, dafür braucht man aber eine spezielle Geburtsurkunde. Diese ist mir bis heute, mehr als 3 Monate nach Beantragung, noch immer nicht zugeschickt worden) auch nicht woanders arbeiten konnte, habe ich weiter ein Praktikum bei ihm in der Werkstatt gemacht. Mein Hauptaugenmerk lag ja auf der Sprache, dass ich dann auch noch viel über Autos gelernt habe, war ein netter und guter Nebeneffekt. Die Zeit verstrich dann sehr schnell, mit den Jungs aus der peña habe ich mich sehr schnell sehr gut angefreundet. Die peña wurde größer, andere Jungs und Mädls kamen dazu, die wirklich zu meiner Familie wurden. Ich habe richtig viel mit denen gemacht, sei es am Tag von San Isidro auf dem Sportplatz mit anderen aus dem Dorf bei einem Public Grillen zu sitzen, Batman zu gucken, mit denen eine Woche nach Benidorm zu fahren oder eine Woche mit denen die Festtage zu verbringen - es war so schön, wie sie mich in ihre Gemeinschaft aufgenommen haben, mir einen Spitznamen (puto aléman, was so viel heißt wie verdammter Deutscher) gegeben haben und ich mit ihnen viel gelacht, getrunken und erlebt habe. Und doch war plötzlich der 24.08. gekommen, der Tag, an dem ich mit meiner Freundin die Rückfahrt angetreten habe. Anders als bei der Hinfahrt haben wir uns wirklich viel Zeit gelassen, über Zaragoza, Barcelona, Girona, Cardequés, Andorra, Aigues-Mortes, Nîmes, Dijon, und Nancy zurückgefahren und sehr viel gesehen.
Ich bin zurück in Deutschland, schreibe das hier und kann noch immer nicht fassen, dass diese Zeit vorbei ist. Ich in den Leuten unglaublich dankbar dafür, was sie für und mit mir gemacht haben, die Zeit, die ich mit meinen Freunden und meiner Familie verbringen durfte und auch, was ich alles erleben durfte.
EDIT: Es gibt ja noch einen Zweiten Punkt, den ich komplett überlesen habe:
Ich habe nicht sonderlich viel für Essen und Sprit etc. ausgegeben. Wie oben schon beschrieben, ist der Sprit deutlich günstiger in ESP als hier und auch die Gasflasche ist mit 15€ nicht allzuteuer - ich kam damit etwa 1 1/2 Monate hin und habe damit gekocht und geduscht. Die generellen Lebenserhaltungskosten sind im Vergleich zu DE sehr viel geringer. Für drei Leute Churros und Kakao, wovon man Satt wird, für unter 10€? Solange man nicht direkt an der Plaza Mayor oder generell in Touristengegenden ist ist es sehr viel günstiger als in DE.Geändert von Goldi (07.09.2018 um 00:51 Uhr)
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07.09.2018, 00:59 #53
Schön, mal wieder etwas von dir zu hören. Hab mir schon Sorgen um dich gemacht
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07.09.2018, 01:07 #54
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07.09.2018, 07:10 #55
Spannend zu lesen. So eine lange Zeit im Ausland lässt einen immer besonders wachsen und reifen.
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08.09.2018, 18:52 #56
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ich wollte schon eine Vermißtenanzeige aufgeben, General
Auf jeden Fall sehr interessant, Dein Beitrag. Flüchtig kenne ich auch die Preise in Spanien die letzten Jahre und empfand es aber eher weniger als preisgünstig. Da kenne ich allerdings auch nur die Preise in den Großstädten. Teneriffa ist ja günstiger, weil zollfrei. Aber 400 Euro hin- und zurück,. nur alleine um Zollfrei einzukaufen?
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09.09.2018, 14:03 #57
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Europol hätte sicher etwas zu tun gehabt.
Nun gut, die 400€ wären wahrscheinlich gut angelegt. Einfach fünfzehn Koffer mit Alkohol vollmachen, dann hat man die wieder raus
Wenn es nicht gerade direkt in den Touristenzonen (sei es nun Toledo, Segovia, Barcelona oder Benidorm) ist, ist es dennoch so, dass das Einkaufen und auch mal Essen gehen durchaus günstiger ist. Man muss natürlich wissen, wohin und versuchen, nicht gerade zu den Festtagen in ein Dorf zu gehen (2€ für 0,25l Bier?). Dann kommt man relativ günstig weg.!false
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10.09.2018, 00:25 #58
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Danke für den tollen, ausführlichen, aufrichtigen Bericht. Es klingt nach einer guten Zeit und einer echten Bereicherung für dich. So eine Auslandszeit hängt eben oft auch viel daran, wen man trifft bzw. mit wem man die Zeit verbringt.
Das Ganze hinterher zu verarbeiten und einzuordnen braucht oft so seine Zeit, denke ich. (Ist es jemals abgeschlossen?) Ich hatte z. B. nach meiner Auslandszeit am Anfang manchmal das Gefühl, aus einem langen Traum aufgewacht zu sein. Den Kontakt mit meinen Freunden aus der Zeit zu halten (und sie schließlich auch wiederzusehen) hat es im Nachhinein wieder realer werden lassen. Vielen meiner Freunde aus der Zeit und mir geht es aber auch so, dass das Reisen etwas mit uns gemacht hat, das langfristig bleibt (und dessen Abschluss ungewiss ist). Nicht wenige von ihnen sind auch immer noch oder wieder unterwegs .. physisch und/oder mental.
Hast du schon eine Idee, ob du noch mal einen solchen Auslandsaufenthalt machen wollen würdest?
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10.09.2018, 12:50 #59
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Ich bezweifle, dass so eine Erfahrung jemals wirklich abgeschlossen ist. Generell wenn man in einem anderen Land gelebt hat, sich daran gewöhnt hat, wie die Leute ticken, dass die Geschäfte auch sonntags geöffnet haben (Deutschland, grrrr), aber auch, welche Unterschiede es zwischen seinem Heimatland und seinem "anderen Heimatland" gibt (Die Küsschen an Wildfremde habe ich bis heute nicht verstanden).
Ich versuche natürlich auch, den Kontakt mit meinen Freunden dort zu halten (Du hattest Work and Travel gemacht, oder? Da ist das Ganze ja noch ein wenig anders als bei mir, weil ich ja "dauerhaft" an einem Ort war) und dementsprechend auch nächstes Jahr zu den Festtagen wieder nach Perales de Tajuña zu kommen oder wieder mit "meinen Jungs" in den Urlaub zu fahren.
Gerade weil ich nicht wirklich andere Work and Traveler getroffen habe, kann ich nicht sagen, ob meine Freunde, die ich dort gefunden habe, weiterreisen möchten
Zu Deiner letzten Frage kann ich nur mit gemischten Gefühlen rangehen: Ja, ich will wieder ins Ausland, am liebsten wieder nach España oder in ein anderes spanischsprachiges Land (Spanien wäre natürlich am besten, da ich neben der deutschen auch die spanische Staatsangehörigkeit innehabe). Dagegen steht aber einmal der Wunsch, weiterhin bei meiner Freundin zu bleiben (die in der Zeit, in der ich in ESP war, in Kanada war) und auch am besten auf Deutsch zu studieren. Ein Semester Erasmus oder so wäre aber etwas, was ich mir sehr gut vorstellen kann.!false
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17.10.2018, 11:15 #60
Kommt offensichtlich darauf an, wo in den USA du den Führerschein machst. Eine entsprechende Auflistung der Bundesstaaten und den damit verbundenen Voraussetzungen findest du z.B. in diesem Dokument des ADAC. Mit New York könntest du Pech haben, denn da steht, dass eine theoretische und praktische Prüfung zur Umschreibung notwendig sind. Ansonsten ist es natürlich immer hilfreich, wenn man sich bei seiner zuständigen Führerscheinbehörde erkundigt, solche Regelungen sind durchaus auch immer wieder Änderungen unterworfen.
Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie ~Immanuel Kant
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