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24.01.2018, 09:02 #11
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Ich schalte mich nochmal kurz in die Diskussion mit ein und nehme mal repräsentativ die beiden Posts:
Ich persönlich finde es wichtig, dass man sich irgendwann die Frage im Leben stellt "was möchte? Was ist mein Ziel?". Ich hatte mit 18/19 als ich Zivi gemacht habe bzw. als ich damit fertig war die Chance, Mechatronik zu studieren. Ich hätte das Studium mit Sicherheit geschafft und würde vermutlich mehr verdienen, als ich es jetzt tue. Aber ich habe mich dazu entschieden, HEP zu werden, also im Sozialen Bereich zu bleiben und auf das große Geld zu verzichten, hautpsächlich aus 2 Gründen:
1. Ich bin Familienmensch und wie Heldi schon schrieb, ich hab kein Bock darauf, regelmäßig bis zu 60 Stunden/Woche zu arbeiten und so gar nichts mehr von meiner Family zu haben. Bin zwar jetzt auch im Schichtdienst und arbeite manchmal krasse Blöcke (komme da auch an meine 60+ Stunden pro Arbeitsblock), aber das ist nicht die Regel.
2. Ich schätze meine Freizeit und ich genieße auch mal gern die Ruhe. Man kann das vielleicht auch als Faulheit bezeichnen, aber ich finde es schon toll, wenn ich mir mal sagen kann "nö, heute machste nix...", bzw. ich mir nicht gern Stress mache. Ich bin auch durchaus nicht dem Gedanken abgeneigt, für meine künftige Frau Arbeitsstunden zu reduzieren, damit jemand für unsere Tochter da ist.
Ich gehe jetzt mit durchschnittlich 1900€ Netto raus, das ist jetzt nicht übermäßig viel, aber ich/wir kommen damit klar. Zumal meine zukünftige Frau ab Februar neben Studium auch arbeiten geht (sogar besser eingruppiert als ich^^) und wir somit Doppelverdiener sind. Sprich solang ich meiner Tochter im Sommer ohne große Probleme ein Eis kaufen kann, ist die Welt für mich geldmäßig voll in Ordnung.
Nun hat man im Sozialen Bereich, zumindest wo ich bin, nur begrenzt Chancen zum beruflichen Aufstieg. Aber ich denk mir "wozu auch?" Ich hab nen Job, der mir größtenteils Spaß macht, auch wenns oft anstrenend ist und er vergleichsmäßig mieß bezahlt ist. Wollte ich "hochklettern" würde das zwangsläufig irgendwann einen Schreibtischjob für mich bedeuten, den ich auf keinen Fall haben möchte. Da wische ich lieber täglich verkackte Kinderhintern ab.
Ich bin jetzt 26, ich heirate im August, wir haben eine Tochter, wir haben unseren Ausbau so gut wie fertig mit maßig Platz. Und das tollste: wir haben alles selber hinbekommen ohne große Hilfe von anderen. Wir hatten zwar etwas Glück bei allem und den "Rahmenbedingungen", aber das darf man auch mal haben.
Was ich sagen will: man muss sich überlegen, wo man hin möchte und was man im Leben erreichen möchte. Aber wenn man sich ein Ziel gesetzt hat, dann sollte man auch alles tun, um es zu erreichen. Aber ich sehe es nicht als Schwäche an, wenn man seine Ziele etwas tiefer setzt, aber trotzdem glücklich damit ist.
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24.01.2018, 09:26 #12
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Zufriedenheit und die Work-Life-Balance
So! Feddisch!
Ich weiß nicht, ob Stagnation immer so schlimm ist. Ich für meinen Teil habe mich ja auch bewusst gegen meine Lehramtsausbildung für Gymnasien entschieden. Aus Karriere-Sicht super dumm, als Spanisch- und Musiklehrer hätten sich die Schulen um mich gestritten (beides ist ziemlich gesucht), ich wär gehaltstechnisch bei etwa 3000€ Netto eingestiegen, wäre nahezu unkündbar gewesen usw usw.
Aber der Preis ist es mir einfach nicht wert. 20% aller Lehrer halten bis zur Pension durch, die meisten leiden vorher unter einem Hörsturz, Burnout und ähnlichen Leiden. Hinzu kommen Fort- und Weiterbildungen und viele weitere Veranstaltungen und Tätigkeiten, die viele gar nicht auf dem Schirm haben: Gespräche mit dem Jugendamt, Konferenzen, Korrekturen (in der Oberstufe braucht man ca. eine Stunde pro Klausur, rechnet das mal auf mehrere Klassen hoch - außerhalb der Kernarbeitszeit).
Hinzu kommt, dass ich selbst weiß, wie scheiße das sein kann, wenn Lehrer keine Lust mehr auf ihren Beruf haben oder irgendwo am Ende sind und das würde ich nicht sein wollen. Wenn, dann würde ich es besser/richtig machen wollen.
Die Vergangenheit hat mir aber Recht gegeben. Ich bin tatsächlich nicht allzu belastbar. Lange Rede, kurzer Sinn: Als Informatikkaufmann mache ich meinen Job, gehe nach Hause, schmeiß meine Tasche in die Ecke und habe FEIERABEND. Mit weit weniger Geld, weit weniger Vorteilen, aber viel mehr Zeit und Freude am Leben. Außerdem mag ich meinen Job jetzt auch ganz gerne (nur das Pendeln frisst zu viel Zeit). Es muss eben nicht immer das volle Paket oder das viele Geld sein.
Für meinen Teil läge das (völlig naive) Ideal, wenn meine Freundin und Ich beide halbtags arbeiten würden (sofern das finanziell ausreicht). Das Leben ist einfach zu kurz und Arbeit ist für mich - angenehm hin oder her - ein Weg um mein Leben zu finanzieren - es sollte aber nicht mein Leben ausfüllen. Derzeit habe ich etwa ein, bis zwei Stunden vom Tag wirklich für mich und das ist mir viel zu wenig.
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24.01.2018, 09:58 #13
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@Sepp und Tiago.
Ich kann das total nachempfinden, auch gerade, dass ihr euch gegen andere/sicherere/besser bezahlte (etc) Jobs entschieden habt, da gibt es auch gewisse Parallelen zu meiner Situation (wenn es jemanden interessiert, kann ich dazu auch noch was sagen)
Das meinte ich ja auch mit meinem Edit - Zufriedenheit hängt nicht (nur) vom Rang und vom Geld ab. Ich kann euch da nur gratulieren, dass ihr für euch einen Weg gefunden habt, der euch glücklich macht, auch wenn es vermutlich immer Leute geben wird, die das nicht verstehen können, wie man eine "bessere" Karriere/Chance ausschlagen konnte.
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24.01.2018, 11:55 #14
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Ich sehe das genauso wie Tiago. Ich arbeite lieber fürs Leben und nicht umgekehrt. Wenn ich zu Hause bin, will ich auch meine Ruhe haben und nicht noch zwischendurch immer an die Arbeit denken müssen. Deshalb würde ich vermutlich auch nie eine Chefposition bekleiden, bei der ich bis in die Puppen arbeiten muss. Da sind mir andere Dinge wichtiger. Solange das Geld für ein annehmbares Leben reicht, bin ich damit zufrieden. Work-Life-Balance ist mir also ziemlich wichtig.
Aber mein aktueller Job ist auch noch nicht wirklich das, wo ich so richtig mit zufrieden bin. Muss mal den Arsch hochkriegen und mich wieder bewerben.
@Sepp: Klingt ja richtig gut bei dir. Congrats!
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24.01.2018, 12:01 #15
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24.01.2018, 12:03 #16
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24.01.2018, 12:55 #17
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Vorsicht, das alles ist nur meine Meinung! XD
Wenn jemand sagt "immer zufrieden sein" und so eindeutig mehr will "großes Haus, dickes Auto ect" dann ist der nicht zufrieden.
So wie das hier geschrieben wurde klingt das als ob Gregs Kumpel von ihm nur glücklich Wahrgenommen werden will,.
Wer wirklich happy im Leben ist wird von anderen automatisch so wahrgenommen (zB Sepps Post zeigt das doch deutlich). Es hilft dafür sehr wenn man das was man haben will Schritt für Schritt erreichen kann und nicht stehen bleibt! Das gilt auch wenn man schon mit dem jetzt zufrieden sich fühlt.
Ich selber bin glücklich mit meinem Leben bzw den Änderungen muss es aber auch noch etwas "verbessern".
Last but not least:
Es wurde gesagt unsere Gesellschaft wär nicht da wo sie ist ohne Leute die nach etwas höherem streben.
Aber wär sie da ohne diejenigen die einfache Jobs machen?
Ich schaue jedenfalls auf niemanden herab für einen Job der nicht so "beliebt" oder "angesehen" ist.
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24.01.2018, 19:46 #18
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24.01.2018, 20:30 #19
Um noch eine andere Sichtweise reinzubringen:
Ich habe mehr oder weniger den "umgekehrten" Weg zu Tiago oder Sepp genommen. Als ich mit 18 meine Ausbildung abgeschlossen hatte, hätte ich in meinem damaligen Ausbildungsbetrieb nen unbefristeten Vertrag bekommen. Eigentlich ideal möchte man denken, denn die Arbeit war angenehm, Verdienst zwar nicht mega gut, aber okay zum Leben, keine Schichtarbeit und Überstunden auch eher eine Seltenheit. An Freizeit hätte es nicht gemangelt.
Wie auch immer, unzufrieden war ich damals nicht. Aber eben auch nicht total zufrieden. Nichts gegen meine damalige Arbeit, aber ich habe eine größere Herausforderung gebraucht - und so kam der Wunsch zu studieren. Mittlerweile bin ich fast fertig und gespannt was noch auf mich wartet. Ich möchte gerne die Grenzen austesten, schauen wie weit ich es bringen kann. Darum nehme ich beispielsweise auch in Kauf, dass ich momentan ca. 1,5 Stunden einfachen Weg zur Uni (zu meinem Nebenjob sogar noch ein wenig mehr) habe. In München wohnen kann ich mir nicht leisten, aber dort habe ich die besten Voraussetzung. Darum lieber ein wenig mehr anstrengen als bei den Entwicklungsmöglichkeiten Abstriche machen zu müssen.
Natürlich erwarte ich mir dadurch u.a. auch ein entsprechendes Gehalt, gar keine Frage. So kann ich mir hoffentlich bald auch mal leisten die Zeit fürs Pendeln zu reduzieren. Aber an klassischen Statussymbolen wie Auto o.ä. habe ich überhaupt kein Interesse (da gibts vorher eher noch ne BahnCard 100). Für mich soll meine Leistung sprechen, nicht meine Besitztümer.
Trotzdem sind für mich auch Familie und Freunde wichtig - allen voran auch meine Freundin. Das sind auch wichtige Anker. Aber das allein reicht eben nicht. Mein Ehrgeiz muss befriedigt werden, dafür sind die beruflichen Ziele da.Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie ~Immanuel Kant
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24.01.2018, 21:47 #20
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Wichtig ist auf jeden Fall, dass man Spaß an dem hat, was man macht. Mit der Arbeit verbringt man halt doch sehr viel Zeit in seinem Leben, das muss einfach passen.
Geändert von Heavydog (25.01.2018 um 07:14 Uhr)
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