1. #1
    Avatar von KaiserGaius
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    Zynismus > Kritik?

    Namaste, meine lieben Liebenden.

    In letzter Zeit habe ich viel über das Thema Begeisterungsfähigkeit und die damit verbundene Lebensqualität, bzw. den daraus entstehenden positiven Effekt nachgedacht. Wenn dir etwas gefällt, dann findest du es gut. Dann magst du es und du zeigst es auch. Im Gegensatz dazu steht fehlden Begeisterung, Interessenlosigkeit, Kritik oder gar Zynismus. In letzter Zeit reagiere ich sehr auf das zuletzt genannte und meiner individuellen Erfahrung nach findet man dieses Denkweise leider sehr häufig (vorwiegend bei, ähm, Personen jenseits der 20). Doch woher kommt sie? Sind die Menschen einfach so? Werden sie so erzogen? Kritisieren wir zu oft oder analysieren wir zu genau bei allem was wir tun? Entsteht so Unzufriedenheit? Hat das Internet was damit zu tun? Hausaufgaben für die nächste Philosophie Stunde.

    Nintendo ID: Kaiser-Gaius

  2. #2
    Avatar von A.Einstein
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    Ich bin jenseits der Zwanzig und auch wenn ich mehr und mehr merke, wie mir bestimmte Jugendtrends suspekt werden, sehe ich noch kein Problem mit Interessenlosigkeit in meiner Altersklasse.
    Ich denke es ist eine Tatsache, dass der menschliche Geist mit steigendem Alter immer unflexibler wird und man so nach und nach eine Skepsis gegenüber allzu großen Veränderungen entwickelt, die bis zu einer Art Innovations-Angst führen kann. So gesehen denke ich ein Teil deiner Beobachtung kommt sicherlich einfach aus der menschlichen Natur. Ich denke auch, dass das Internet hier eigentlich nur einem schon immer bestehenden Problem ein Sprachrohr gegeben hat. Heutzutage glauben einfach viele, dass sie unbedingt der Welt mitteilen müssen, dass ihnen X und Y nicht gefällt. Es ist ja auch nicht so als würde man in sozialen Medien nicht auch ständig mit positiven Meinungen genervt werden.
    Ein echtes Problem sehe ich tatsächlich dann, wenn die Meckern sozusagen zum Hobby wird. Ich denke es gibt durchaus Menschen, die sich für nichts begeistern können, die nur aus Langweile ihren Unmut kundtun und ja eine Korrelation mit dem Alter gibt es hier vermutlich auch. Ist aber nicht der meckernde Greis, der aus dem Fenster ruft, dass die Kinder leise spielen sollen, ein typischer Stereotyp? - So gesehen kein wesentlicher Unterschied zu früher.
    Was ist nun die Lösung? Entgegenwirken von Entfremdung in der Gesellschaft, damit "Ältere" beschäftigt sind? Ich weiß nicht ob das Problem immer nur fehlende Gesellschaft ist... Ich kann mir schwer vorstellen, was dazu führt, dass man kein Interesse an irgendetwas mehr hat. Massendepression?

  3. #3
    Avatar von KaiserGaius
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    Zitat Zitat von A.Einstein Beitrag anzeigen
    Was ist nun die Lösung? Entgegenwirken von Entfremdung in der Gesellschaft, damit "Ältere" beschäftigt sind? Ich weiß nicht ob das Problem immer nur fehlende Gesellschaft ist... Ich kann mir schwer vorstellen, was dazu führt, dass man kein Interesse an irgendetwas mehr hat. Massendepression?
    Ich glaube eine Pauschallösung wird es nicht geben aber ich denke dass die Aufmerksamkeit auf das eigene Ich sehr wichtig ist. Also auf das eigene Verhalten und die eigenen Emotionen. Wenn diese Aufmerksamkeit vorhanden ist, kann man vielleicht mit sachlicher analyse hinterfragen, warum man Dingen negativ gegenüber eingestellt ist. Aber die Aufmerksamkeit muss man im Berufsalltag erstmal dafür aufbringen.

    Nintendo ID: Kaiser-Gaius

  4. #4
    Avatar von Tiago
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    Kritisieren wir zu oft oder analysieren wir zu genau bei allem was wir tun? Entsteht so Unzufriedenheit?
    Das ist ein echt schweres Thema und sicherlich von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Ich denke schon, dass man etwas zu sehr verkopfen kann, wenn man etwas analysiert. In einem Musik-Analyse-Seminar hatte der Dozent mal erzählt, dass eine Studentin nach ausgieber Analyse ihres Lieblingssongs zum Fazit kam, dass es eigentlich ziemlich banal und uninspiriert ist. Analysieren kann also durchaus auch gefährlich sein.

    Ich selbst versuche aber dennoch mit einem gesunden Maß an analytischem Denken an die Sache zu gehen. Warum fasziniert mich das? Was genau macht mir an dem Spiel Spaß und was nicht? Warum hab ich Spiel/Buch/Serie X nach Ewigkeiten nicht weitergespielt/gelesen/geguckt? Das muss doch Gründe haben! Das macht letztlich auch echte Begeisterung aus, in meinen Augen: Sich mit seinem Hobby auseinanderzusetzen. In welcher Form auch immer. Und seinen Horizont zu erweitern.

    Die eigentliche Gefahr darin ist wohl eher, zu einem verbitterten Nörgler zu werden, der nur noch auf störende Aspekte reagiert und die Freude verliert. Ein Film kann auch Spaß machen, obwohl er inhaltlich das Rad nicht neu erfindet. Ein Spiel kann eine tolle Geschichte erzählen und begeistern, auch wenn es technisch nicht das Maß aller Dinge ist. Das Nonplusultra ist einfach nicht der Wahrheit letzter Schluss und nicht alles muss den Anspruch an sich haben zum neuen Nonplusultra zu werden. Man muss sich, glaube ich, ein bisschen die Neugierde und den Spaß erhalten, damit das Ganze nicht aus dem Gleichgewicht gerät.


  5. #5

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    Schönes Thema!

    Trifft bei mir auch direkt einen Nerv. Ich war und bin schon immer eine sehr leidenschaftliche Person. Gern probiere ich neue Dinge aus, insbesondere als Tech Geek. So natürlich auch Konsolen, Games, Smartphones etc. Allerdings würde ich mich nicht als leicht manipulierbares Konsumopfer bezeichnen. Soll heißen, nur weil PR-Abteilung A oder Pressemedium B es von den Dächern schreit, finde ich nicht gleich alles automatisch geil

    Wenn ich mich eingehend mit einem Produkt beschäftigt habe und es mir gefällt, verfalle ich gern in Begeisterung und lasse dies auch Mitmenschen wissen. Dabei fällt mir jedoch auf, egal ob im RL oder noch schlimmer online: Die meisten reagieren IMHO sehr negativ und skeptisch, teils zynisch. Müssen alles zerpflücken, zehn mal hinterfragen und ggf. noch schlecht reden.

    Dabei beschäftige ich mich nach meiner Erfahrung viel intensiver mit der Materie und kenne mich dann i.d.R. besser als die meisten Menschen in meinem Umfeld mit einem Produkt aus, wie z.B. der Switch. Selbst andere Core-Gamer erschrecken mich oft mit einer gewissen Ahnungslosigkeit, aus welcher wiederum o.g. Zynismus und Kritik erwachsen.

    Während ich Feuer und Flamme bin, z.B. für die Switch, neugierig die neuen Features ausprobiere und einfach nur Spaß mit dem Gerät und den Games habe, mich ihnen sozusagen "ergebe", kommt von vielen anderen eben nur Genöle. Das passt nicht, hier gibts Probleme, das ist schlecht gemacht. Blablablubb. Das zieht dann schon irgendwo runter. Dabei verschließe ich ja nicht mal die Augen vor den Kritikpunkten an einer Switch oder gar BOTW. Erkenne diese ja gern an, erlebe manche davon selbst.

    Nichts war aber auch nur ansatzweise gravierend, so dass ich mich daran aufhängen würde oder andere damit bombardiere.

    Ähnlich geht es mir auch mit der Presse. Reviews lese ich oft schon einfach gar nicht mehr, weil einfach alles nur noch aus Gründen der "Objektivität" zerpflückt werden muss. Da heißt es bspw. Zelda hätte eine miese Synchro, lahme Texturen und die pösen Framedrops. Oder die Switch sei ja wieder mal keiner PS4 ebenbürtig. Die Joy-Con sind zu klein. Der Akku zu schwach. BLA.

    Während die Masse weiterhin ihre öden, monotonen AssCreed, FIFAs, BFs & CODs zockt, Frames und Pixel zählt und sich dabei wahnsinnig erwachsen fühlt, fehlt mir persönlich IMHO sowohl im persönlichen Umfeld als auch der Presse/dem Internet einfach mal die Emotionen.

    Wenn ich mit Gleichgesinnten, aber auch vielen "Casual"zockern rede, dann verliert selten jemand mal ein Wort über Grafik. Leute zocken begeistert irgendwelche Titel, welche die breite Masse der "erwachsenen" Kritiker nicht mal wahrnimmt. Weil sich diese Leute einfach nichts derartiges dabei denken. Sie haben sich einfach nur von einem bestimmten Titel aus einem bestimmten Grund angesprochen geFÜHLT und haben dann mit so einem Titel aus Gründen einfach nur Spaß. Völlig unabhängig von der überkritischen "Core-"Masse oder der Meinung einer "Fachpresse".

    Ich fühle Aufregung, Neugier, Spannung, Aufregung und noch vieles mehr, wenn ich aktuell bspw. BOTW spiele erlebe. Bei all den Emotionen spielen Bildrate, Texturqualität oder Auflösung oder ob das ein oder andere Spielelement nicht so 100% ausgereift ist, nur eine sehr geringe bis gar keine Rolle.

    Solang das Gesamtbild passt, bin ich zufrieden und kann mich begeistern. Dabei möchte ich mittlerweile so unvoreingenommen und einflussfrei wie möglich an die Dinge herangehen, statt sie mir von Leuten oder Medien schon von vornherein schlecht machen zu lassen.

    Das hat bei mir echt einen Nerv getroffen und ich hoffe, meine Message dahinter wird nicht missverstanden

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