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Nicht ganz Retro: SpongeBob Schwammkopf: Die Rache des Fliegenden Holländers (GBA)

Ein 2D-Jump'n'Run mit „SpongeBob“-Lizenz auf dem Game Boy Advance, Anfang 2003 von THQ veröffentlicht – was nach bestenfalls durchschnittlicher Kost klingt, hat tatsächlich mehr auf dem Kasten, als man zunächst annehmen mag. Entwickler Vicarious Visions hat sogar Ansätze eines sogenannten Metroidvanias eingebaut. Wir möchten euch diesen Titel aus unserer Kindheit nun vorstellen – seid ihr bereit, Kinder?

Blubberblasen blasendes Blubberblasenbaby

SpongeBobs Hauptwaffe ist sein Seifenblasenstab, für den es vier verschiedene Blasenarten gibt. Jede Sorte hat eine andere Fähigkeit: Die normale Blase kann etwa Quallen einschließen und die gefährlichen Gegner so einige Sekunden lang zu Plattformen transformieren. Die pinke Blase fungiert als eine Art Einmal-Trampolin und die türkisfarbene Schwebe-Blase dient SpongeBob als sich vertikal nach oben bewegende Plattform. Mit der roten Blase schließlich kann der gelbe Schwamm schwache Gegner auslöschen und dünne Wände zerstören.

Da der Quadratschädel bloß eine Seifenblasenart gleichzeitig ausgerüstet haben kann, die richtigen Blasen jedoch für ein Weiterkommen unabdingbar sind, gilt es die unterschiedlichen Fähigkeiten geschickt einzusetzen. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal des Titels ist, dass sich SpongeBob nach einem Sprung aufblasen kann, um langsam hinab sinkend durch die Luft zu gleiten. Hinzu kommen drei Spezialfähigkeiten, die SpongeBob im Laufe des Spiels erlernt.

Anstrengend, nervenaufreibend und abstumpfend – genau wie … Nachmittagstalkshows

Die Handlung beginnt damit, dass sich der titelgebende Unterwasserschwamm auf die Suche nach seiner entlaufenen Schnecke Gary begibt. Bereits nach der Hälfte des Tutorial-Levels findet SpongeBob sein geliebtes Haustier wieder. Dabei stößt er auf den Fliegenden Holländer, der dem optimistisch-naiven Serienhelden die Erfüllung eines Wunsches in Aussicht stellt – sofern SpongeBob dem grünen, grausigen Geist dessen verloren gegangene Schätze zurückbringt.

Joho joho, wenn der Haken kommt, bin ich anderswo

Dazu begibt sich SpongeBob durch zehn Level, an deren Ende je ein Piraten-Schatz des Fliegenden Holländers wartet. Was nach ziemlich wenig Umfang klingt, wird durch die ausladenden Weiten, die große thematische Abwechslung – die Haken, die Goo-Lagune und Rock Bottom sind bloß einige der vielen aus der Serie bekannte Levelszenarien – und die dichte Atmosphäre der einzelnen Level wettgemacht. Im genialen Leveldesign blicken wieder die dezenten Metroidvania-Aspekte dieses Lizenzspiels durch: Manche der Levels stellen große Rundwege dar, es gibt viele versteckte Areale und mitunter muss der Spieler bereits durchforstete Abschnitte erneut durchqueren. Schließlich muss SpongeBob in jedem Level drei Schlüssel einsammeln, um die jeweilige Schatztruhe öffnen zu können.

Ist der Spielspaß oben, wird man dich loben!

Abwechslungsreiche Bosskämpfe und Minispiele lockern „Die Rache des Fliegenden Holländers” auf; ein schwieriger Modus sowie die Herausforderung, sämtliche Münzen einzusammeln und dadurch Bonus-Level freizuschalten, befriedigen Komplettionisten und tragen zu einem angemessenen Umfang von einer Handvoll Stunden bei. Es lassen sich sogar zusätzliche Gesundheitspunkte für den porösen Protagonisten freischalten, charmanterweise durch Unterhosen visualisiert.

Die Technik, Thaddäus, pass auf, die Technik!

Der SpongeBob-typische Humor wird gut eingefangen, nicht zuletzt durch die lebendigen und abwechslungsreichen, nett animierten und detaillierten Grafiken sowie die gut komponierten und einprägsamen, nach längerer Zeit jedoch etwas dudeligen Melodien. Allerdings lässt sich mitunter ein leichtes bis massives Ruckeln ausmachen und auch die Steuerung ist nicht gänzlich ohne Makel. Besonders das Aufblasen funktioniert nicht immer reibungslos. Das Passwort-System zum Festhalten des Fortschrittes sowie die ausschließlich englischen Spieltexte waren indes schon zur Veröffentlichung des Titels nicht mehr zeitgemäß.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„SpongeBob Schwammkopf: Die Rache des Fliegenden Holländers” hat wirklich mehr drauf, als zunächst anzunehmen ist. Das rundum gelungenes Jump'n'Run, ergänzt durch interessante Adventure-artige Elemente und gepaart mit einem superben Leveldesign sowie einer soliden Umsetzung, bietet mit seinen nur kleinen Macken wenig Anlass zur Kritik. Genre-Fans können gerne einen Blick riskieren, Freunden des quietschgelben Quaders ist das Spiel sogar wärmstens zu empfehlen.

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