Wenn es dem Nintendo Classic: Mini NES etwas anzukreiden gibt, dann ist es wohl das kurze Kabel der Controller. Gezwungenermaßen muss man direkt vom dem Fernseher oder Bildschirm sitzen, was bei manchen an alte Tage denken ließ, bei anderen für Unmut sorgte. Das Problem mit dem Controller-Kabel war einer unserer wenigen Kritikpunkte, in einem ansonsten rundum überzeugenden Hardwarecheck.
Möglicherweise steckt ein technischer Grund hinter dem kurzen Controller-Kabel, wie der Reddit-Nutzer emuboy85 darlegt. So nutzt der Controller das selbe Kommunikations-Protokoll, wie die Wii-Fernbedienung, nämlich I2C. Das Problem an diesem Protokoll ist, dass Übertragungsgeschwindigkeit und die Reichweite der Übertragung limitiert sind. Aus diesem Grund ist es wahrscheinlich, dass die Verlängerungskabel von Drittherstellern das Protokoll bis an seine Grenzen treiben und es zu Kommunikationsproblemen kommt, die der Nutzer aber nicht bemerkt. Hätte Nintendo ein anderes Protokoll genutzt, hätte man zwangsweise neue Controller-Technik für das Mini NES benötigt. Außerdem wären die Mini NES-Controller nicht mit der Wii oder Wii U kompatibel gewesen.
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Alternativ hätte Nintendo auch einfach Bluetooth in das Gerät verbauen können, damit man optional eine Wiimote + NES-Controller in angemessenem Abstand nutzen könnte.
Die WiiMote überträgt das erhaltene Signal dann per Bluetooth(andere Art der Übertragung!) an die Wii/U.
Das I2C-Protokoll(um das es hier geht) endet an der WiiMote.
Meine bescheidene Theorie: Nintendo hat wahrscheinlich noch XXX-Trillionen Male/Female-Buchsen der Wii/U im Lager.
Die Wii/U sind Geschichte, die Switch steht in den Startlöchern.
Für eine Firma mit Gewinnerzielungsabsicht heisst das alte Lagerbestände abbauen mit möglichst wenig Aufwand.
Das Resultat: NES Classic Mini, ich finde es eine super Idee.
Fertigungskosten in Shenzhen geschätzt 3€/Stück.
Einmal eine VC mit angepasster UI implementieren und fertig.
Ich würde eher sagen, daß Nintendo weniger Interesse daran hat den NES Classic Mini weiterhin zu untertützen wie derzeit die Wii U und den 3DS, was sich daran zeigt daß der NES Classic Mini keine e-Shop-Funktion besitzt oder sonst welche Internetfunktionen über Nintendo. Vielmehr würde ich sagen, weil man den neuen NES-Controller auch an der Wii-Fernbedienung anschließen kann und diese bekanntlich auch an der Wii U funktioniert, fokussiert Nintendo folgerichtigerweise die Verrmarktung der Wii/U und machte aufgrund der Fernbedienungsmöglichkeit auch keine unnötig langen Kabel... finde ich
@sardello
Vielen Dank, jetzt wird mir das klar.
Dennoch ist das Protokoll kein Grund, warum das Kabel so extrem kurz ist. Der Nunchuk hat ein längeres Kabel und der Wii Classic Controller (?? also den herkömmlichen Controller, den man an die WiiMote anschließen konnte) hatte auch ein längeres Kabel.
Der Grund für den Kabelstumpen ist eher der Preis zu finden.
I2C ist auf größere Distanzen ziemlich störanfällig. Lässt sich auch gut mit einem RaspberryPi, einem I2C fähigen Bauteil (LCD-Display) und 1m Klingeldraht testen.
Wobei man die Konsole mittlerweile auf eine Größe bekommen könnte, die so groß wie der Controller ist.. (GBA Micro zumbeispiel enspricht der Power des SNES)
Ja, das Kabel ist verdammt kurz. Fürs Zocken am TV etwas zu kurz. Am PC fällt es nicht so sehr auf. Aber wenn es Probleme mit Verlängerungskabel geben könnte, dann weiß ich nicht so recht ob ich mir eins besorgen soll.
Die Controller des mini NES sind mit der Wii (U) kompatibel? Wie soll das gehen, wenn die Dinger keinen Anschluß für Controller haben? Ok, es gibt USB (hinten, keine Chance mit den kurzen Kabeln) und die Wii hatte Anschlüsse für GC-Controller. Aber die mini NES wird doch per USB mit den Controllern verbunden, oder?
Was hat die Kabellänge mit dem Protokoll zu tun? Klar gibt es irgendwann Limitierungen bei der Kabellänge, aber so kurze Stumpen halte ich nicht für die Limitierung wegen des Protokolls.
Und heute benutzt Nintendo noch ein Protokoll, das keine langen Kabel erlaubt.
Also irgendwie will mir das nicht so recht in den Kopf gehen