Mit Nintendo Classic Mini: Super Nintendo Entertainment System kehren 21 Videospiele der goldenen 16-Bit-Ära ins heimische Wohnzimmer zurück. Das kleine Super Nintendo bietet nicht nur unvergessliche Klassiker wie „Super Mario World“ und „The Legend of Zelda: A Link to the Past“, sondern auch den bislang unveröffentlichten Titel „Star Fox 2“. Um Erinnerungen aufzufrischen oder gar neue Eindrücke zu vermitteln, reisen wir zurück in die 90er und stellen euch täglich eines der 21 vorinstallierten Spiele des Nintendo Classic Mini: Super Nintendo Entertainment System vor.
EarthBound
„EarthBound“ ist der Nachfolger des ursprünglich nur in Japan veröffentlichten 8-Bit-Rollenspiels „Mother“ und wurde von Nintendo in Zusammenarbeit mit dem bekannten japanischen Werbetexter Shigesato Itoi entwickelt. Er hat der gleichnamigen Spielereihe ihren ganz persönlichen Charakter verliehen. Im August 1994 erschien der zweite Teil der Reihe unter dem Namen „Mother 2“ in Japan und im Juni des folgenden Jahres kam der Titel sogar in Amerika heraus, wo er „EarthBound“ heißt. Mehrere Faktoren wie der sehr ungewöhnliche Stil des Spiels und die auf unangenehme Körpergerüche fokussierte Vermarktung sorgten aber dafür, dass sich das Spiel trotz seiner langen Entwicklungszeit nur sehr schlecht verkaufte. Daher kam es in Europa nie auf den Markt – trotz oder gerade wegen dieses Misserfolges bildete sich aber im Laufe der Jahre eine sehr treue Fangemeinde um Itois Rollenspielserie. Mit der Wiederveröffentlichung für die Virtual Console der Wii U im November 2013 kam „EarthBound“ schließlich zum ersten Mal offiziell in Europa heraus.
Worum geht es?
Nicht in einer Fantasy-Welt oder in einem mittelalterlich angehauchten Szenario spielt „EarthBound“, sondern in unserer Welt und unserer Zeit – genauer gesagt dem Amerika des späten 20. Jahrhunderts. Als dem Jungen Ness von einer außerirdischen Fliege aufgetragen wird, den bösen Giygas zu besiegen und so die Zukunft der Welt zu retten, macht sich der Schuljunge sofort mit seinem Rucksack auf den Weg durch die weite Welt. Im Laufe seiner Reise erkundet er Städte und Höhlen, kämpft gegen wilde Tiere, böse Menschen und absonderliche Gestalten, heilt sich durch den Verzehr von Fast Food und freundet sich mit drei Mitstreitern an. Es ist das für ein Rollenspiel ungewöhnliche moderne Setting mit einigen ungewöhnlichen Spielelementen, das „EarthBound“ spielerisch auszeichnet.
Für wen ist es geeignet?
Wer Wert auf Spiele mit kuriosen bis hin zu verrückten Ideen hat, der ist bei „EarthBound“ genau richtig. Spielelemente wie rülpsende Gegner, eine Stadt, in der die Begriffe „Ja“ und „Nein“ vertauscht wurden oder eine Spielfigur, die gleichzeitig ein Dungeon ist, stehen hier auf der Tagesordnung. Dank der sehr gut geschriebenen englischen Texte kommt das aber nicht so albern rüber, wie es häufig bei Spielen mit dieser Art von Humor ist. Shigesato Itoi ist nicht umsonst ein in Japan landesweit bekannter Autor, und so kommt „EarthBound“ trotz seiner Geschmacklosigkeiten und Albernheiten durchaus stilvoll daher. Hinter der etwas kindisch wirkenden Fassade steckt ein richtig gutes Rollenspiel, sodass nur Leute mit einer Abneigung gegen rundenbasierte Rollenspiele hier nicht auf ihre Kosten kommen könnten. Doch selbst für diese ist „EarthBound“ einen Blick durchaus wert, wo es doch mit einigen Charakteristika des Genre bricht und bis heute frische Ideen liefert.
Was macht es zum Klassiker?
Die „EarthBound“-Spiele bieten dank ihrer interessanten Charaktere, Orte und Begebenheiten bis heute ziemlich alternativlos ein einzigartiges Rollenspiel-Erlebnis. Dass die Reihe mit großen Problemen zu kämpfen hatte – der NES-Erstling erschien ja ursprünglich nur in Japan, und das über viele Jahre verschobene „Mother 3“ kam bis heute nicht in unseren Gefilden heraus –, macht die Spiele umso reizvoller. Von der Beliebtheit zeugt unter anderem die Aufnahme von Spielfiguren wie Ness in der „Super Smash Bros.“-Reihe. Der hier vorliegende zweite Teil ist eindeutig das beste mit legalen Mitteln zugängliche Spiel der Reihe. So ist „EarthBound“ eine Koryphäe der 16-Bit-Rollenspiele. Noch heute spielt sich das Teil ungewohnt frisch, kommt jedoch besonders in den Kämpfen etwas träge daher. Dafür wird man die Ereignisse des Spiels noch lange im Gedächtnis behalten. Nicht umsonst ist etwa ein gewisser Kampf aus „EarthBound“ bis heute einer der verstörendsten Momente der Videospielgeschichte.
Das Nintendo Classic Mini: Super Nintendo Entertainment System erscheint am 29. September 2017. Im Paket findet man neben der Mini-Konsole zwei Super NES Classic Controller, ein HDMI-Kabel und ein USB-Stromkabel. Ein Netzteil liegt nicht bei, doch das USB-Stromkabel ist mit haushaltsüblichen USB-Netzteilen oder dem separat erhältlichen Nintendo-USB-Netzteil, das ebenfalls am 29. September erscheint, kompatibel. Es ist zudem zu beachten, dass es sich bei den vorinstallierten Spielen um die US-Versionen handelt, die zwar in 60 Hz laufen, aber ausschließlich englische Bildschirmtexte bieten.
Bisher gibt es sechs Kommentare
Wie in anderen Games aus den 80ern, reicht es nämlich nicht aus, nur an Figuren heranzuteten und A zu drücken. Nein, man muss erstmal das Kontextmenü öffnen, um "talk" auszuwählen. Man gewöhnt sich zwar irgendwann daran, aber bis dahin ist das schon ziemlich nervig...
Das Spiel selber war nie so reizvoll für mich aber immer etwas gewesen was ich mal anschauen wollte zumindest.
"Mother 2! Ein so fesselndes Spiel, dass Mutter dich nicht mehr vom Fernseher los bekommt und du anfängst zu müffeln. Wie ein wahrer Gamer, ha ha harrr!"