Spiele • Switch

Mario + Rabbids Kingdom Battle

Mario + Rabbids Kingdom Battle

Es ist keine allzu große Überraschung gewesen, als Ubisoft auf der eigenen E3-Konferenz den neuen Kollaborationstitel „Mario + Rabbids Kingdom Battle“ vorgestellt hat, schließlich haben einige Gerüchte und Leaks die Ankündigung vorausgesagt. Allerdings haben sich nur wenige vorstellen können, wie ein solcher Titel aussehen werde. Die Überraschung kam dann bei der ersten Gameplay-Demonstration, als klar wurde, dass diese unkonventionelle Mischung ein recht interessantes taktisches Rollenspiel-Erlebnis darstellt und einen eigenartigen doch ansprechenden Humor bietet. Damit katapultierte sich „Mario + Rabbids Kingdom Battle“ auch auf die oberen Plätze der Liste von Spielen, die wir uns auf dem Post-E3-Event von Nintendo in Frankfurt unbedingt anschauen wollten. Inwieweit uns der Titel vor Ort beeindrucken konnte, könnt ihr im folgenden Vorschaubericht nachlesen.

Was ist denn hier los?

Ein mysteriöses Portal hat sich über dem Pilzkönigreich aufgetan, durch das haufenweise Rabbids in die Welt von Mario eingelaufen sind. Selbstverständlich tritt der weltberühmte Held sofort zum Dienst an und geht den Geheimnissen des Portals nach. Das Abenteuer muss er aber nicht alleine bestreiten, denn er kann auf die Unterstützung von Luigi, Yoshi und Prinzessin Peach als auch von vier netten Rabbids setzen.

Im Pilzkönigreich der Rabbids

In den Präsentationsfolien, die vor der offiziellen Ankündigung an die Öffentlichkeit gelangt sind, teilte man das Spielprinzip in Erkundung und Kämpfe ein, wobei nur 35 Prozent der Erkundung zugeschrieben wurden. Ähnlich war auch die Demo gegliedert: Man konnte die Landschaften bereisen, indem man den Roboterhelden Beep-O kontrollierte, dem Mario und Freunde hinterhergingen, folgte letzten Endes aber nur einem Weg. Am Rand waren hin und wieder Rabbids zu sehen, die bei näherer Betrachtung verrückten Beschäftigungen nachgingen. Ansonsten fand man sich nur kurz in einem Labyrinth wieder, das aber genauso schnell zu Ende ging, wie es auch angefangen hatte.

Taktische Kämpfe

Im Mittelpunkt der Demo standen also ganz klar die rundenbasierten Kämpfe. Insgesamt gab es drei Auseinandersetzungen, die in ihrer Schwierigkeitsstufe aufsteigend präsentiert wurden. Man kontrollierte dabei, wie schon auf der E3, die Charaktere Mario, Rabbid-Peach und Rabbid-Luigi. Alle drei besaßen zunächst nur die Fähigkeiten, sich zu bewegen und einen einfachen Angriff mit einer Schusswaffe zu starten. Allerdings unterscheiden sich die Charaktere in ihrem Mobilitäts- und Visierradius, sodass beispielsweise ein Charakter aus der Ferne angreifen, aber sich nur in relativ kleinen Zügen bewegen kann.

Im letzten Kampf haben sie schließlich noch Techniken spendiert bekommen. Marios Fähigkeit ist es, auch während der gegnerischen Runde bewegte Gegner in bestimmter Reichweite anzugreifen, Rabbid-Peach heilt sich teilweise und Rabbid-Luigi beschwört ein Schutzschild her. Schutz kann jeder Kampfteilnehmer aber auch hinter gewöhnlichen „Mario“-Blöcken oder über eine „Rabbid“-Röhre in der Ferne suchen. Gepaart mit Dash-Angriffen, mit denen man in Gegner hinreinnennen kann, und Team-Sprüngen, die die Mobilität erweitern, boten bereits die ersten drei Level einige interessante Züge.

Cleveres Design

Womit besonders der letzte der drei Kämpfe begeistern konnte, ist jedoch das Level-Design. In der Mitte war ein Kettenhund platziert, der Freund wie Feind angegriffen hat, sobald der Charakter in seinem Fokus stand. Dieser unparteiische Kampfteilnehmer ist jedoch für das eigene Team nicht nur eine ernsthafte Bedrohung – der Kettenhund zieht Mario mit einem Biss 30 Prozent des Lebensbalkens ab –, sondern auch eine Chance, gegnerische Rabbids in eine Falle zu locken.

Außerdem war es nicht das Ziel des letzten Kampfes, alle Gegner auszuschalten. Man musste lediglich einen Charakter in einen vorhergesehenen Bereich bringen. Tatsächlich folgten ab der dritten Runde neue Gegnerwellen, die das Überleben auf lange Sicht gefährdeten. Positiv ist, dass eine neue Gegnerwelle nicht in derselben Runde angreifen kann. Sie wird nämlich zunächst nur angekündigt, indem aus dem Boden Hasenohren herausragen. Erst in der anschließenden Runde mischen die Rabbids dann im Geschehen mit. Solche cleveren Elemente verhindern bei der Spielerin beziehungsweise beim Spieler unnötige, frustrierende Augenblicke und warnen sie oder ihn vor der anstehenden Bedrohung.

Man hat also in der kurzen Demo den Eindruck erhalten, dass die Entwickler bereits Erfahrung in dem Genre besitzen. Allerdings konnte man in der Demo lediglich neue Waffen kaufen, die dann auch im Wesentlichen nur stärker als frühere Modelle waren. Die Entwickler müssen also noch beweisen, inwieweit sie mit neuer Ausrüstung und einem durchdachten Fertigkeitsbaum die Komplexität ausweiten können.

Feine Unterhaltung

Grafisch zaubern die Entwickler bei Ubisoft Milan und Paris eine charmante Welt auf die Bildschirme und können die Essenz des Pilzkönigreichs wunderbar einfangen. Die Landschaften werden zudem durch die Rabbids interessanter, da man diese gelegentlich bei witzigen Aktionen im Hintergrund ertappt. Hin und wieder geht die Bildwiederholrate zurück oder man bemerkt ein paar flackernde Bilder, doch das gesamte Erlebnis und insbesondere das Gameplay bleiben davon unbetroffen. Leider haben wir beim Event den Soundtrack des Spiels kaum wahrnehmen können. Allerdings ist mit Grant Kirkhope ein meisterhafter Komponist mit von der Partie, sodass man in dem Punkt nichts zu befürchten haben sollte.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Ersteindruck & Fazit

Der erste Eindruck ist fast ausschließlich positiv und das Interesse ist definitiv geweckt. Mit „Mario + Rabbids Kingdom Battle“ hält Ubisoft ein tolles Strategie-Spiel bereit, das mit einer beispiellosen Kollaboration für humorvolle Momente sorgt. Beim Erkunden und im Kampf muss der Titel noch beweisen, dass er Komplexität besitzt. Wer aber taktischen Shooter-Rollenspielen nicht abgeneigt ist, sollte sich die Veröffentlichung am 29. August im Kalender markieren.
Weitere Infos im Hub

Nintendo Switch

Preis, Termin, Hardware & Spiele der neuen Heimkonsole von Nintendo

Bisher gibt es drei Kommentare

Du bist nicht angemeldet. Logge dich ein oder registriere dich, um kommentieren zu können.
  • Avatar von Naska
    Naska 22.06.2017, 09:29
    Alles ist sehr Grundlegend für das/die Genre/s vom Klang her aber solange es gut umgesetzt ist und mit Humor daher kommt sehe ich hier kein Problem drin.
    X-Com Gameplay in etwas einfacher + Level Up mit einer kleineren Entscheidung vom Spieler und Figuren/Klassen Auswahl die scheinbar einen Unterschied macht.
    Wirklich massive Neuerungen und zu viel drum herum ist etwas das eine gute Umsetzung erschwert, für den Spieler ist so etwas (solange gut umgesetzt) keine wirkliche Belastung sondern etwas in das man vom Spiel natürlich geleitet wird.
  • Avatar von TheGreenChris
    TheGreenChris 22.06.2017, 09:18
    Also mir haben schon die Gameplayszenen von der E3 sehr gefallen und ich werde das Spiel aller Vorraussicht nach Ende August anfang September in meiner Sammlung haben.
    Bin zwar kein großer Fan der Rabidds, aber Mario + X im XCOM-light Style, das muss ich haben.
  • Avatar von Daniel
    Daniel 22.06.2017, 07:56
    Die Ideen beim Kampfsystem finde ich grandios Natürlich ist es nicht das komplexeste Kampfsystem dieser Art, aber so wie es bislang scheint sind genug Möglichkeiten für Taktik drin, ohne dass es schon "anstrengend" wird.