Seit seiner Veröffentlichung hat „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ eine Lobeshymne nach der anderen bekommen und kann einige Videospieler auch nach etwa vier Monaten noch motivieren. Um dem Hype des Titels nachzugehen, hat Nintendo bereits bekanntgegeben, dass das Spiel in zwei kostenpflichtigen Paketen einige Zusatzinhalte bekommen wird. Das erste DLC-Paket steht seit dem 30. Juni zum Download bereit. Wir haben uns schon durch alle neuen Nebenmissionen gekämpft und berichten euch im Folgenden, was euch in diesen erwartet.
Der Erweiterungspass
Bevor wir über unser Abenteuer mit den ersten Zusatzinhalten berichten, geben wir euch zunächst eine Übersicht zu Nintendos DLC-Politik für „Breath of the Wild“. Es werden insgesamt drei Pakete mit Zusatzinhalten erhältlich sein, die alle im sogenannten „Erweiterungspass“ für 20 Euro enthalten sind. Aktuell bietet Nintendo keine Zusatzinhalte einzeln an, das heißt, selbst wenn man nur an einem bestimmten Paket interessiert ist, kommt man am Erweiterungspass nicht vorbei.
Die ersten Zusatzinhalte im Rahmen eines kleinen Pakets gibt es bereits seit der Veröffentlichung des Spiels und sind direkt erhältlich, sobald man den Erweiterungspass heruntergeladen hat. In diesem ersten Paket sind drei Schatztruhen enthalten, die bereits zu Beginn auf dem Vergessenen Plateau zu finden sind. In zwei der Schatztruhen sind zwei gewöhnliche Items verborgen, doch in der dritten erhält man ein Nintendo-Switch-Hemd für Link. Der Wert der Rüstung liegt bei 1, das Hemd ist nicht erweiterbar und geht verloren, falls man es verkauft.
Die interessanten Zusatzinhalte des Erweiterungspasses sind in den beiden großen Paketen. Das erste DLC-Paket „Die legendären Prüfungen“ ist seit dem 30. Juni erhältlich und beinhaltet neun Rüstungen, ein wichtiges Item, die „Pfad des Helden“-Erweiterung für die Karte und die „Prüfung des Schwertes“, die die vollständige Macht des Master-Schwertes freischaltet.
Das zweite DLC-Paket hat noch keinen Veröffentlichungstermin, soll aber bereits im Winter 2017 folgen. Nintendo hat allerdings versprochen, dass dieses Paket ein neues Dungeon anbieten und eine neue Geschichte erzählen wird, über die im eigentlichen Spiel nicht berichtet wird.
DLC-Paket 1: Die legendären Prüfungen
Pfad des Helden
Beim „Pfad des Helden“ handelt es sich um eine neue Funktion für die Karte, mit der die Spielerin beziehungsweise der Spieler einsehen kann, welchen Weg sie oder er in den letzten 200 Stunden Laufzeit gegangen ist. Diese Funktion ist sehr nützlich und sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene eine tolle Erweiterung. Sie gilt zudem rückwirkend und zeichnet nicht erst seit dem Installieren des Updates, sondern vom Spielbeginn aus auf.
Hat man mit dem Abenteuer erst neu angefangen, verliert man aufgrund der riesigen Welt recht schnell die Übersicht, sodass eine Aufzeichnung der letzten Stunden eine willkommene Aufklärung bietet, an welchen Orten man bereits gewesen ist. Genauso hilfreich ist die Funktion auch für jene, die das Spiel bereits durchgespielt haben. Schließlich geht die prozentuale Fortschrittsanzeige bei jedem besuchten Ort ein kleines Stück hoch. Falls man also noch nicht alle Gebiete besucht hat, stellt der „Pfad des Helden“ eine willkommene Hilfestellung dar.
Ramdas Schätze
Sobald man das erste Paket heruntergeladen hat, sind sieben neue Nebenmissionen erhältlich. In vier der sieben Nebenmissionen geht man mit den Aufzeichnungen von König Ramda auf Schatzsuche, um acht Gegenstände zu suchen. Alle acht Ausrüstungsobjekte sind auf der Ebene von Hyrule versteckt und können mit dem Magnetmodul gefunden werden.
Die Schatzsuche an sich ist beim ersten Gegenstand vielleicht noch motivierend, doch auf Dauer vergeht einem die Lust, mit dem Magnetmodul jeden Fleck untersuchen zu müssen. Die Beschreibungen der Fundorte sind größtenteils aber eindeutig, sodass das Spielchen relativ schnell sein Ende findet.
Die Rüstungen, die man über diese vier Nebenmissionen erhält, sind häufig nur für Fans der Serie gedacht und besitzen an sich keinen Mehrwert. Mit „Majoras Maske“ kann man sich beispielsweise besser vor Monstern verstecken, doch man findet bereits im eigentlichen Abenteuer vier einzelne Masken, die gegen bestimmte Monsterarten denselben Effekt haben.
Die restlichen Gegenstände, die man durch diese Nebenmissionen findet, sind die Phantom-Rüstung mit hoher Angriffskraft und Tingles Gewand mit gesteigertem Nachttempo als Set sowie Midnas Krone, die die antike Abwehr erhöht.
Teleportation!?
Auch die Kategorie „Wichtiges“ erhält mit dem ersten Paket eine Erweiterung. Eine Nebenmission, die nach demselben Schema verläuft wie die bereits erläuterten vier, beherbergt das „Teleport-Medaillon“. Platziert man dieses an einem Ort, kann sich Link jederzeit dorthin teleportieren. Es kann allerdings nur eine Markierung gleichzeitig gesetzt werden. Sobald man also einen neuen Ort zur Teleportation nutzen möchte, muss man das Teleport-Medaillon neu platzieren.
Die seltsame Maske
Wer stets mit zu wenigen Waffen-, Bogen- oder Schild-Slots zu kämpfen hat, sollte auf Krog-Suche gehen, um bei Maronus die entsprechenden Erweiterungen zu erwerben. Zwar sind auf der Welt genügend Krog-Samen verteilt, sodass es bereits ausreicht, nur einen Bruchteil der Waldgeister zu finden. Falls man bei der Suche aber weniger erfolgreich ist oder sogar der Vollständigkeit halber alle finden möchte, wird man mit dieser Nebenmission erlöst.
Nachdem man ein weiteres Mal auf Schatzsuche gegangen ist, hält man schließlich die Krog-Maske in den Händen. Trägt Link diese Maske und läuft an einem versteckten Krog vorbei, beginnt diese wie verrückt zu wackeln. Die Krog-Samen sind in „Breath of the Wild“ relativ wichtig, da man häufig Platzprobleme hat. Es sind zwar zahlreiche Krogs sehr offensichtlich auf der Welt versteckt, sodass die meisten Spielerinnen und Spieler auch selbstständig fündig werden. Nichtsdestotrotz ist es merkwürdig, dass dieses Item erst in einem kostenpflichtigen Zusatzinhalt angeboten wird, da „The Legend of Zelda“-Titel sonst beim Sammeln zur Vollständigkeit motivieren, aber dieses Ziel in „Breath of the Wild“ erst mit einem Guide oder diesem Item wirklich ermöglicht wird.
Prüfung des Schwertes
Bereits nach dem Download des ersten DLC-Pakets wird man von einer Stimme unterbrochen und zum Deku-Baum gerufen. Dieser erklärt Link, dass er die vollständige Macht des Master-Schwertes nutzen kann, die man sonst nur in bestimmten Kämpfen besitzt, wenn er die „Prüfung des Schwertes“ besteht.
Bei dieser Nebenmission handelt es sich um drei Herausforderungen. Nach jedem Bestehen erhält das Master-Schwert, das sonst eine Stärke von 30 besitzt, zehn Angriffspunkte und endet also nach allen drei Herausforderungen bei 60 Punkten.
Um eine Herausforderung anzunehmen, steckt Link das Master-Schwert wieder in seinen Sockel und verliert dabei bis auf den Schiekah-Stein und die dazugehörigen Items alle Gegenstände inklusive seiner Rüstungen. Danach muss er etwa 15 in der ersten bis hin zu 23 Ebenen in der dritten Herausforderung voller Gegner besiegen, um das Master-Schwert zu stärken.
Die Mission gleicht der Schrein-Mission auf Jotwerde. Das heißt, man muss mit Bomben und durch Objekte in der Umgebung die Monster ausschalten, um an stärkere Waffen zu gelangen. Gelegentlich findet man sich in einer Ebene, in der man mit Waffen und Rüstungen belohnt wird und in der man dann auch kochen kann, um für die restlichen Ebenen gut ausgerüstet zu sein.
Die ersten beiden Abschnitte sind für geübte Spielerinnen und Spieler recht einfach, die wahre Herausforderung erwartet Link erst im dritten Block. Andererseits erhält man im letzten Abschnitt Materialien, mit denen man mindestens neun Gerichte kochen kann, die Link vollständig heilen, und zudem mehrere antike Pfeile. Dadurch vereinfacht sich die Mission erheblich, sodass man das Schlimmste bereits hinter sich hat, sobald man nach etwa fünf Ebenen den ersten Ruheort erreicht hat.
Nichtsdestotrotz handelt es sich bei der Prüfung des Schwertes um eine willkommene Abwechslung. Die einzelnen Ebenen sind zwar fast nie überraschend, da sie häufig nur aus gegnerischen Türmen voller Bokblin und Moblin oder aus einer direkten Auseinandersetzung mit Hinox, Iwaroks oder Wächtern bestehen, die man im eigentlichen Abenteuer schon etliche Male erledigt hat. Allerdings besitzt das Hauptabenteuer keine ähnliche Mission, in der Ebene für Ebene unter schlechten Bedingungen gegen Horden von Monstern gekämpft wird, sodass die Prüfung des Schwertes recht frisch wirkt.
Es ist zwar erfreulich, dass das Master-Schwert in einem Zusatzinhalt zu seiner vollständigen Kraft gelangt. Da der Gegenstand aber in den meisten Serienablegern eine zentrale Rolle einnimmt und in „Breath of the Wild“ bis auf in paar Erinnerungen kaum Beachtung bekommt, hätte man sich eine solche Mission bereits im Hauptspiel gewünscht.
Master-Modus
Wer „Breath of the Wild“ ein weiteres Mal von Anfang an erleben möchte und dabei auf mehr Herausforderung hofft, bekommt mit dem Master-Modus seinen Wunsch erfüllt. In diesem Modus sind alle Gegner um eine Stufe stärker, das heißt, hat man an einer Stelle normalerweise gegen einen roten Bokblin gekämpft, ist dieser nun blau und damit stärker. Entsprechend existieren neben silbernen Gegnern, die bislang die stärksten Formen gewesen sind, nun auch weitaus stärkere goldene Varianten.
Außerdem tauchen nun auch Bokblin auf schwebenden Plattformen auf, es gibt nur zwei statt sechs Speicherplätzen, sämtliche Gegner heilen sich mit der Zeit automatisch und bemerken Link viel schneller. Wie auch im normalen Modus wird man selbst als erfahrener Spieler zu Beginn durch die starken Monster sehr schnell in die Ecke gezwungen, doch sobald man die ersten Stunden überwunden und Zugang zu Maxi-Items, erweiterten Rüstungen und stärkeren Waffen hat, ist das Überleben wieder recht schnell garantiert. Trotzdem sorgt der neue Modus für einige spannende Begegnungen und weiß sehr gut zu unterhalten.
Es ist schade, dass man aber einen neuen Spielstand beginnen muss und nicht in einem bereits existierenden zwischen normalem und Master-Modus wechseln kann. Wer also unbedingt gegen einen goldenen Leunen kämpfen möchte, muss das Abenteuer ein weiteres Mal von vorne wagen.
Fazit
Das erste Paket „Die legendären Prüfungen“ bietet mit der Krog-Maske, der „Pfad des Helden“-Erweiterung für die Karte und dem Teleport-Medaillon einige nützliche Gegenstände und mit der Prüfung des Schwertes sowie dem Master-Modus tolle zusätzliche Herausforderungen. Die ersten Zusatzinhalte richten sich jedoch bislang nur an jene, die das Abenteuer bereits beendet haben, aber gerne noch ein paar spannende Kämpfe bestreiten möchten. Übliche Kritikpunkte wie zur mangelhaften Erzählung oder zur dürftigen Gegner-Auswahl werden von den Zusatzinhalten nicht in Angriff genommen und bleiben bestehen. Ansonsten dient dieses erste Paket fast ausschließlich zur Überbrückung der Wartezeit bis zum zweiten DLC-Paket. Ob sich dafür der Erweiterungspass lohnt, ist aber noch unklar, da zu den angekündigten Zusatzinhalten im Winter noch recht wenig bekannt ist.
Bisher gibt es 13 Kommentare
Dank dem Pfad hab ich bisher, ohne die Krogmaske noch 20 Krogs & 3 Schreine gefunden.
Ob ich die Krogmaske nutzen werde, weiß ich noch nicht. Fühlt sich für mich fast nach "schummeln" an.
Den Radar hab ich auch bisher nur für die Schreine verwendet.
Der Hard-Mode müsste allerdings für alle kostenfrei sein. Bzw. hätte schon von Anfang an dabei sein sollen.
Der Pfad des Helden ist eigentlich ein Pflicht-Feature. Beim Durchspielen wusste ich nie, wo ich schon war. Ich wollte eigentlich alles im Spiel erkunden, alle Krogs, alle Schreine ohne Hilfe finden. Aber wenn man nicht weiß, wo man schon überall gewesen ist, ist das quasi unmöglich. Nun hole ich das mit dem DLC mit dem Pfad und der Krogmaske nach. Wäre aber sehr schön gewesen, diese Features von Anfang an zu haben.
Zum rechtmäßigen Inhalt des DLCs zähle ich die zusätzlichen Truhen, die man finden konnte, so wie die zusätzliche Prüfung. Ob der DLC sein Geld trotzdem Wert ist, wird man erst im Winter beurteilen können, wenn wir den zusätzlichen Dungeon gespielt haben.
Die Grundaussage ist aber natürlich richtig. Ein Großteil des Inhalts des DLCs hätte in einem gratis Update kommen müssen.
Ich hab schon mal mit dem Master-Modus begonnen nachdem ich den Season Pass bei GamesRocket gekauft hab (billiger wird's wohl nicht...) und es macht echt Spaß, den Monstern wieder absolut ausgeliefert zu sein. An einem blauen Bokblin (die ja nun Standard sind), zerrammel ich mir schon mein gesamtes Waffeninventar. Management ist wichtiger denn je.
Ich muss aber auch gestehen, ich hätte nicht damit gerechnet, dass so faktisch drüber gesprochen wird. In den letzten Beiträgen zu dem DLC war die Resonanz so stark positiv, dass ich echt das Gefühl hatte, dass die Leute nicht darüber nachdenken und das Spiel nur verteidigen -> "weil Nintendo".
Bin sehr positiv überrascht und es zeigt mir, dass die Nintendofans langsam doch sehr gut aufgeklärt sind und differenzieren.
Im Anfänger auf Stufe 11 gestorben (da waren 3 Gegner einer bestimmten Sorte und die haben mich meist aus der Ferne angegriffen und konnte nur bedingt ausweichen)
Dann Fortgeschritten auf Ebene 8 gestorben (is halt doof wenn da 4 Gegner auf einen zustürmen man diese schlechter sieht und dann dauernd Schaden einstecken muss)
Bislang das Schwerste was das Game zu bieten hat (wenn ich den Master Mode mal außen vor lasse)
Die Rüstungen sind nice to have würde ich mal sagen, einzig die Krog-Maske finde ich super.
Teleportieren wohin man will, also bei 106 Schreinen und den Türmen erreiche ich auch jetz schon meinen Zielort binnen Sekunden...
Master Mode tja was soll ich sagen, ich hätte Zelda erst jetz kaufen sollen um diesen Mode zu spielen, denn von vorne Anfangen will ich einfach nicht, dazu habe ich keine große Lust, weil A die Dungeons zu langweilig und kurz sind, B die Schreine auch nicht viel anspruchsvoller sind und C ich mir dann alles nochmal anhören bzw mit Button Mashing skippen muss und es gibt ja nicht gerade wenig Leute und Missionen wo man sich viel anhören muss
Der Fokus liegt auf dem eigentlichen gebotenen Inhalt und der ist wohl anscheinend gut. Ob es nun besonders klug, fair oder gerechtfertigt ist, bestimmte Dinge nur in einem bezahlten DLC zu verstecken, gehört wohl eher zu 'ner typischen Diskussion. Wobei diese Strategie im Test auch mehrmals angesprochen wird.
Und bevor jetzt wieder die Nintendo Attack Force angegammelt kommt und meint, man würde alles hübsch reden und ausschmücken:
Finde ich gerade nicht.
Wenn man das Spiel zu 100% durch hat sind Sachen wie die Krog Maske oder der Pfad des Helden nutzlos.
Einzig die Prüfung des Schwertes und der Master Modus sind dann noch intressant.
Die neuen Rüstungen sind nicht der Rede wert weil ihre Eigenschaften nichts neues sind.
Das finde ich echt enttäuschend das man sich da nichts neues einfallen lassen hat.