Spiele • Switch

Don't Knock Twice (eShop)

Mehr zum Spiel:

Don’t knock twice (eShop)

Wer Horrorfilme mag, dürfte auch den Film „Don’t knock twice“ mit Kate Sackhoff kennen, die unter anderem mit „Battlestar Galactica“ und „Longmire“ erfolgreich war. Das gleichnamige Videospiel erschien vor einigen Wochen bereits auf der PlayStation 4, wo man sich auf Wunsch auch in VR gruseln durfte. Nun erscheint das Horrorspiel auch für die Switch und wir haben uns noch einmal der bösen Hexe entgegengestellt.     

Geschichte

Die amerikanische Bildhauerin Jess kehrt nach Jahren wieder zurück nach Großbritannien, um wieder Kontakt zu ihrer Tochter Chloe zu bekommen. Chloe wurde nach Erfahrungen mit Drogen bei einer Pflegefamilie untergebracht. Jess begibt sich zum Haus der Pflegefamilie, um Jess zu sehen. - Das Abenteuer beginnt nun damit, dass Jess eine verstörende SMS ihrer Tochter bekommt. Nicht die letzte an diesem Abend, denn immer wieder wird das eigene Handy vibrieren und man wird jede Menge Beschuldigungen, aber auch panischen Hilferufen seiner Tochter erhalten. Zum Glück befindet man sich bereits in einem kleinen Empfangszimmer im Haus der Pflegefamilie. Von diesem macht sich Jess aus das Anwesen zu erkunden und stößt schon bald auf die ersten äußerst verstörenden Informationen. Dokumente und Fotos zum Verlauf der Drogensucht, der kaputten Mutter-Tochter-Beziehungen und Schriftstücke über Mythen und Märchen findet man überall im Haus verstreut.

Der Reiz verfliegt

Was sich zunächst recht spannend anhört, verliert allerdings schon nach wenigen Minuten seinen Reiz. Das hat direkt mehrere Gründe: Zum einen hat man das Gefühl die Dokumente sind ein einfaches Mittel um das Erzählen der Geschichte zu umgehen. Die bedrückende Atmosphäre wird dadurch immer wieder unterbrochen, dass man längere Passagen über das eine oder andere Thema liest. Zum anderen fehlt eine Archivfunktion, die es erlaubt bereits aufgenommene Dokumente erneut zu lesen. Dadurch geht ein Teil des Gesamtbildes im Eifer des Gefechts schonmal verloren. Damit verliert man schnell die Lust an der Geschichte und wird sich einfach durch das Spukhaus begeben, um Chloe so schnell wie möglich zu finden.

Rätseln nach Schema F

Damit sind wir allerdings bereits beim nächsten Problem des Spiel: „Don’t Knock Twice“ ist spielerisch nämlich nicht mehr als ein simpler Walking Simulator, der ab und an durch eine kleine Rätseleinlage aufgefrischt wird. So begibt sich Jess von Tür zu Tür, untersucht die Räume dahinter und läuft anschließend weiter. Nicht immer sind alle Türen offen, doch in der Regel ist irgendwo ein Gegenstand versteckt, den man finden und berühren, aufnehmen oder aktivieren muss, um an anderer Stelle eine Tür zu öffnen. So wird beispielsweise mit der Axt das Vorhängeschloss am Klavier geöffnet, danach eine Klaviertaste berührt und eine zuvor versteckte Tür schwingt auf. Da die meisten Rätsel nach dem gleichen Konzept aufgebaut sind, vergeht einem schnell die Lust am Spiel. Zudem rennt man teilweise planlos über das Anwesen, um den aktuellen Ort zu finden, an dem man etwas machen kann beziehungsweise muss. Natürlich gibt es auch an der einen oder anderen Stelle etwas zum Gruseln. Jump Scares sind dabei das beliebteste Element. Allerdings kann man sie in der Regel schon beinah voraussagen, so offensichtlich sind sie eingestreut.

Verflixte Steuerung

Mit unter am ärgerlichsten fand ich allerdings die Steuerung selbst. Schon beim Öffnen von Türen nach Innen oder Außen fängt der Krampf an, das Lesen von Dokumenten wird zur Fingerübung und das Bücken und anschließende Aufheben eines Gegenstandes bereitet einem zunehmend Probleme. Außerdem kommt es schon einmal vor, dass man einen Gegenstand aus Versehen fallen lässt und dieser dann in einem Objekt, wie einem Schrank, hängen bleibt. Wer sich den Fundort des Gegenstandes gemerkt hat, kann dorthin zurückgehen und findet in dort wieder. Übrigens schließen sich Türen auch wie von Geisterhand und Dokumente werden an ihren ursprünglichen Platz zurückgelegt. Im Zweifelsfall lassen sich die technischen Probleme mit einem Neustart in den Griff bekommen. Zum Glück hat man das Spiel nach knapp einer Stunde beendet und kann sich wieder erfreulicheren Angelegenheiten widmen. Das Preis/Leistungsverhältnis ist damit allerdings nicht sonderlich gut.

Technik

Ganz gleich, ob auf dem großen Fernsehbildschirm oder im Handheldmodus, „Don’t knock twice“ kann schon den einen oder anderen Gruselmoment ins heimische Wohnzimmer bringen. Damit hat sich die positive Bewertung allerdings bereits erledigt, da weder die einzelnen Räume noch deren Einrichtung wirklich begeistern kann. Nahezu jeder Raum hat eine Feuerquelle, wie einen Kamin oder Ofen, überall hängen blutige Gemälde oder stehen Spiegel, in denen man nichts sieht. Zudem fehlen mir die Hände von Jess, so schwingt man beispielsweise die Axt wie von Geisterhand und auch Handy und lichtspendende Kerze scheinen vor einem zu schweben. Zudem fallen einem zahlreiche Clipping- und andere Grafikfehler auf. So erscheint beispielsweise wie von Zauberhand ein Mörser in einer Schale auf einem Tisch beziehungsweise verschwindet wenn man einen Schritt zurückgeht. Akustisch gibt es nicht allzu viel zu erzählen. Grundsätzlich es sehr still, wobei dann zwischendurch immer irgendwo eine Uhr schlägt, ein Klopfen zu hören ist oder einen ein anderes Geräusch kurzzeitig aufschreckt.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Mit einer soliden Basis an den Start gegangen, verliert „Don’t knock twice“ schon nach wenigen Minuten seinen Reiz. Gruseln kann es zwar, aber leider macht selbiges auch vor der Steuerung keinen Halt. Zum Glück ist das Abenteuer nach einer knappen Stunde auch schon erledigt, ansonsten würde man am Ende wahrscheinlich noch mit einem schlechteren Gefühl zurückgelassen. Unter dem Strich bleibt damit ein Horrorspiel, dass nur überzeugte Fans des Kinofilms haben müssen.

Bisher gibt es einen Kommentar

Du bist nicht angemeldet. Logge dich ein oder registriere dich, um kommentieren zu können.
  • Avatar von Anonym_220427
    Anonym_220427 17.10.2017, 16:20
    Echt sooo schlecht? ^^
    Und nur ne Stunde Spielzeit? WTF?
    Dann war es wohl mein erster Fehlkauf für die Switch