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Nights of Azure 2: Bride of the New Moon

Vor knapp anderthalb Jahren erschien „Nights of Azure” für die PlayStation 4 in Europa. Mit „Bride of the New Moon“ erscheint nun bereits der Nachfolger auch auf Switch. Warum wir mit all unserer Macht versucht haben die Mondphase des Neumondes zu verhindern, wollen wir euch nun in unserer Review erzählen.

Geschichte

Vor langer Zeit wurde der Nachtlord, der König der Dämonen, von den ersten Curia-Schutzrittern besiegt. Dabei wurde allerdings sein Blut über die Welt verstreut und jedes Lebewesen, welches in Kontakt mit dem Blut kam, verwandelte sich in einen Dämon. Seitdem sorgen die Curia-Schutzritter für die Sicherheit im Land. 

- Jahrhunderte zogen ins Land. - 

Ende des 19. Jahrhunderts: Die junge Aluche bekommt von den Vorsitzenden der Curia-Schutzrittern ihren ersten Auftrag: Die Eskorte einer jungen Priesterin. Mit einer Kutsche macht sie sich auf die Priesterin abzuholen und nach Curia zu eskortieren. Doch schon vor dem Beginn des Eskorte-Auftrages kommt es zu einem Dämonen-Angriff und Aluche muss die Priesterin retten. Diese stellt sich als Liliana, eine ehemalige Jugendfreundin von Aluche heraus,  welche übrigens nicht ganz so wehrlos ist, wie zunächst angenommen. Nach dem ersten Angriff erfolgt schon kurz danach ein zweiter Angriff. Da ein Rad an der Kutsche bei diesem Kampf zerbricht, setzen die beiden Freundinnen ihren Weg zu Fuß fort und stoßen dabei auf ein weiteres bekanntes Gesicht. Ruenheid ist mittlerweile ein Ritter des Lourdes Ordens und nicht besonders gut auf die Curia-Schutzritter zu sprechen. Doch bevor es zur Auseinandersetzung kommt, greift eine weitere dämonische Partei ein. Liliana wird in dem Kampf entführt und Aluche sogar getötet. Aluche erwacht kurze Zeit später als Halbdämon in den Händen einer mysteriösen Organisation. Getrieben vom Wunsch Liliana zu finden, macht sie sich auf den ganzen Geheimnissen auf die Spur zu kommen.

Aller Anfang…

Auch wenn die Geschichte etwas länger ist als bei manch‘ anderen J-RPG, ist der Einstieg alles andere als zäh. Das liegt vor allem daran, dass die einzelnen Teile der Geschichte durch Kampfpassagen im Stil eines „Fire Emblem Warriors“ unterbrochen werden, welche zeitgleich als eine Art Tutorial für die Grundlagen des Kampfes dienen. Die Rettung von Liliana dient beispielsweise dazu den Kampf mit dem Schwert zu erlernen. Grundsätzlich stehen dafür die Y-Taste für einen normalen Angriff und die X-Taste für einen starken Angriff zur Verfügung. Selbige können natürlich zu mächtigen Combos, wie Roundhouse-Kick und Rising-Slash, kombiniert werden. Die L-Taste zur Abwehr, die B-Taste zum Sprung und die R-Taste für eine Ausweichrolle komplettieren die Grundlagen des Kampfes. 

Schon beim zweiten Kampf wird man dann in die Zusammenarbeit mit einer Partnerin eingewiesen, welche sich vor allem dadurch auszeichnet, dass diese einen nicht nur schlagkräftig unterstützt, sondern man auch versucht mit sogenannten Double- und Revenge Attacks wesentlich effizienter zu agieren. Gleichzeitig füllt sich eine entsprechende Anzeige, durch welche die Partnerin mit einer Support-Attacke Einfluss auf das Kampfgeschehen nimmt. Ruenheid bewirkt beispielsweise einen kurzzeitigen magischen Schutz für Aluche gegen alle feindlichen Angriffe. Kleinere Befehle gibt man seiner Mitstreiterin auf Zuruf, allerdings hat es sich von Vorteil erwiesen diese frei kämpfen zu lassen und sich stattdessen lieber um Aluche zu kümmern. Auch Aluche wird übrigens mit steigendem Trefferzähler einen mächtigen Angriff gegen ihre Gegner ausführen können.

Mission: Die Suche nach Liliana

Nach dem Einstieg in die Geschichte findet sich Aluche in einem kleinen Hotel wieder, welches ihr von nun an als Operationsbasis dienen wird. Grundsätzlich kann man den Ablauf nun wie folgt zusammenfassen: Mission aussuchen – Team und Ausrüstung zusammenstellen – Mission beginnen – Fähigkeiten des Teams verbessern – Schlafen. Das Aussuchen einer Mission muss allerdings schon erklärt werden, immerhin wirft man dabei lediglich einen Blick in die derzeitig offenen Haupt- und Nebenaufträge und die Orte an denen sie erledigt werden müssen. Da es immer mal wieder vorkommt, dass man an einem Ort mehrere Missionen erledigen kann, ist man dadurch bei der „Wahl“ seiner Mission komplett frei. 

Die Aufträge richten sich grundsätzlich nach dem bekannten Muster „Finde“–„Besiege“–„Rette“. Anschließend wird man sein Team zusammenstellen. Zu Beginn ist dabei lediglich die Wahl zwischen Ruenheid und Camilla zu treffen. Doch sehr schnell kommen eine Handvoll kleinere Support-Charaktere, sogenannte Servan, hinzu, die immer wieder in den Kampf eingreifen. Außerdem muss man seine Ausrüstungen überprüfen und unter Umständen beim Händler im Hotel Gegenstände erwerben, mit denen sich beispielsweise die Attribute oder der Widerstand gegen eine Statusveränderung verbessern lassen. 

Auf in den Kampf

Anschließend beginnt man seine Mission und es geht in den Kampf. Das Ganze entwickelt sich schnell zu einem wahren Schlachtfest, welches „Fire Emblem Warriors“ in Nichts nachsteht. Schwerter werden geschwungen, Gewehre geschossen, Zauber gewirkt und mächtige Angriffe ausgeführt. Leider spielt die Kamera dabei nicht immer mit und das Nachjustieren dieser wird zur Regel. Trotzdem machen die Kämpfe einfach nur Spaß und daher findet man sich schnell damit ab, das „Bride of the New Moon“ hier leider nicht perfekt ist. Mit Hilfe einer kleinen Karte hat man die notwendige Orientierung, um zu erkennen wo man noch nicht gewesen ist beziehungsweise wo noch Gebiete sind, die man aktuell nicht erreichen kann, weil der Weg beispielsweise durch eine scheinbar undurchdringliche Wurzelwand oder einen unter Strom stehenden Zaun versperrt ist. Irgendwann wird man natürlich auch diese Hindernisse passieren können, im Fall der Wurzelwand beispielsweise durch das Feuer eines Servan. Im Auge behalten muss man allerdings die Zeit, da man für seine Ausflüge immer nur ein begrenztes Ausmaß dieser zur Verfügung hat. 

Missionsnachbereitung

Nach dem Ablauf dieses Zeitlimits wird man automatisch zurück ins Hotel gebracht, wobei zunächst die ermittelten Erfahrungspunkte berechnet werden. Der ausgewählte Partner steigt dabei unter Umständen eine Stufe auf, womit sich seine Attribute verbessern. Außerdem wird seine Verbindung zu Aluche gestärkt, wodurch die Art und die Effizienz seiner Support-Attacken verbessert wird. Aluche selbst wandert im Hotel kurzer Hand in einen Blutcontainer und spendet ihre Erfahrungspunkte in Form von Blut, um eine Stufe aufzusteigen. Gleichzeitig kann sie auf einem Erfahrungsbaum ihre Fähigkeiten verbessern. Selbige reichen von zusätzlicher Zeit bei den Ausflügen über eine steigende Angriffskraft bis zu einer höheren Wahrscheinlichkeit, dass der Gegner nach einem Angriff eine Statusveränderung erleidet. Abschließend muss man noch schauen, ob man Servan-Punkte bei der letzten Mission, beispielsweise durch das Erledigen von Nebenaufträgen, bekommen hat, um die Attribute seiner Servan ebenfalls zu verbessern beziehungsweise diese sogar in eine stärkere Form transformieren zu lassen. 

Wer das alles erledigt hat, wird vielleicht noch einige, ab und an etwas anzügliche, Gespräche meist am Pool des Hotels führen und sich dann schlafen legen. Selbiges hat zwei Effekte: Zum einen ist man frisch erholt und bekommt neue Einsatzzeit, zum anderen bewegt sich der Mond ein Stück in Richtung Neumond. Das Erreichen der Mondphase des Neumondes sollte man allerdings tunlichst versuchen zu meiden, da das Spiel in diesem Fall vorzeitig endet. Gerade durch das Besiegen von großen Dämonen kann man sich hier zusätzliche Zeit „erkaufen“. So komplex sich „Bride of the New Moon“ anhört, hat man allerdings schnell den Dreh raus und freut sich an den vielen Ideen, die das Entwicklerstudio Gust ins Spiel integriert hat. Trotzdem ist der zeitliche Druck nicht von der Hand zu weisen und der eine oder andere könnte sich an dem Spiel die Zähne ausbeißen.

Technik

Die größte Stärke von „Bride of the New Moon“ ist leider auch seine größte Schwäche. Die Grafik des Spiels hat eine schöne Ästhetik, allerdings mangelt es den Landschaften sehr an Detail und der Grafikaufbau in selbiger ist selbst für einen Anfänger deutlich erkennbar. Leider hat man auch in den Kämpfen teilweise den Eindruck, dass Gust hier mit einem Patch noch einmal nachbessern muss, um das Spiel rundum flüssig laufen zu lassen. Abseits der grafischen Mängel und der schon erwähnten Kameraproblematik, fällt natürlich das Thema nackte Haut direkt ins Auge. Gust hat alle Kleidungsstücke mal wieder hauteng geschnitten und dabei möglichst wenig Stoff benutzt und auch in den Gesprächen wird mit anzüglichen Bemerkung nicht gespart. Selbige finden übrigens in japanischer Sprachausgabe mit englischen Untertiteln statt. Ansonsten wird das Spiel von melodischen Klängen begleitet, wenn man mal nicht gerade im Kampf ist, wo der Sound dann direkt eine Spur aggressiver wird.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Bride of the New Moon“ ist eine konsequente Fortsetzung seines Vorgängers mit neuer Geschichte, neuen Protagonisten und der einen oder anderen spielerischen Verbesserung. Technisch ist das Spiel allerdings keine Spur besser geworden – erkennbarer Bildaufbau, Kameraprobleme und kleinere grafische Unsauberkeiten bewirken, dass das Spiel den erhofften Sprung nicht machen kann.

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