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RIVE: Ultimate Edition (eShop)

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RIVE: Ultimate Edition (eShop)

Der niederländische Entwickler Two Tribes ist eines der Studios, das auch im Lebenszyklus der Wii U fleißig Videospiele für die erfolglose Heimkonsole entwickelt hat. Ende 2016 sollten die Türen dann nach dem Release von „RIVE“ allerdings endgültig dicht gemacht werden, doch es kam anders. Mit der Ankündigung von Switch und der Verspätung von „RIVE“ blieben sie bis heute offen und man kann nur hoffen, dass es irgendwie weitergeht, denn „RIVE“ ist, so viel vorweg, eines der besten Spiele für Switch.

Geschichte

Vor einigen Tagen tauchte ein Metallobjekt mit hoher Dichte auf dem Radar des Raumschiffes von Wertstoffhändler Roughshot auf. Natürlich begab er sich umgehend zu dem Ort und fand ein scheinbar verlassenes Sternenschiff in einem Asteroidenfeld vor. Die Glanzzeiten des Sternenschiffes waren zwar schon längst vorbei, allerdings waren funktionstüchtige Warp- und Verbesserungsstationen vorhanden. Doch das ist erst der Anfang einer Reise zu den Geheimnissen, die in den Tiefen des Sternenschiffes zu finden sind und leider sind die meisten der Maschinen, Roboter und Lebewesen, die dort leben nicht über das Auftauchen von Roughshot und seinem SpiderOS 0.92 erfreut. - Die Geschichte von „RIVE" bietet schon einmal die notwendige Grundlage für ein spannendes Abenteuer.

Erforschung des Sternenschiffes

Und damit befindet man sich schon mitten in der Erforschung des Sternenschiffes. Mit dem SpiderOS 0.92 wird Roughshot nun immer tiefer in das Sternenschiff vordringen und dabei sowohl nach Beute als auch Treibstoff Ausschau halten. Diese Spielkonzept „immer tiefer in einen unbekannten Ort vorzudringen", erschafft eine erstklassige SciFi-Atmosphäre.In den meisten Arealen ist der künstliche Gravitationsgenerator noch aktiv, weshalb sich der SpiderOS 0.92 wie ein Spinnenpanzer über den Boden bewegt und mit seinem Maschinengewehr die feindlich gesinnten Lebensformen ins Visier nimmt. Selbige haben es auf den SpiderOS 0.92 beziehungsweise seine Treibstofftanks abgesehen, deswegen sollte man immer zuerst schießen und später Fragen stellen. Die Action kommt somit erfreulicherweise bei Laibe nicht zu kurz. Mitunter ist der Gravitationsgenerator allerdings beschädigt, wodurch die der Zustand der Schwerelosigkeit entweder gänzlich oder in Form von entsprechenden Raumblasen erzeugt wird. Dadurch ergeben sich natürlich zusätzliche Bewegungsmöglichkeiten in der Senkrechten beziehungsweise Geschicklichkeitspassagen durch den Wechsel zwischen Gravitation und Schwerelosigkeit.Damit dürften auch diejenigen angesprochen werden, die von einem Twin Stick-Shooter mehr als reine Feuergefechte erwarten.

Wahl der Waffen

Damit „RIVE“ trotz des Gravitations-Aspektes kein x-beliebiger Twin-Stick-Shooter bleibt, haben sich die Jungs und Mädels von Two Tribes allerdings so einiges einfallen lassen. Den Anfang macht das Waffensystem. Zu Beginn der Erforschung des Sternenschiffes bekommt man eine Übersicht über Entwicklungsstand des  SpiderOS 0.92 in Bezug auf Rumpfpanzerung, Beutemagnet, Maschinengewehr, Spezialangriff und Hackstrahl, sowie dem Treibstoffstand. Während sich einige Bestandteile des Spinnenpanzers mit fortlaufender Geschichte automatisch verbessern, müssen andere käuflich erworben. Dazu findet man  ab und an eine Verbesserungsstation an denen man im Tausch gegen die eingesammelte Beute von besiegten Gegnern vier zusätzliche Angriffsarten, zwei Panzerverbesserungen und zwei Magnetverbesserungen erwerben kann. Man hat also außer dem Überleben erfreulicherweise immer das Ziel auch möglichst viel Beute zu sammeln. Mit Falcon-Angriff kann man sieben zielsuchende Raketen abschießen, der Büchsen-Angriff stellt eine verheerende Schrottsalve dar, beim Kessler-Angriff werden springende Bomben ausgeworfen und der Tesla-Angriff versetzt den Gegner einen Elektroschock. Im Gegensatz zum Maschinengewehr kann man die jeweiligen Angriffsarten nicht unendlich einsetzen, sondern muss sie mit Munitionskisten, welche beispielsweise von besiegten Gegnern hinterlassen werden, wiederauffüllen.

Hacken um zu Überleben

Ein zweites zentrales Feature ist der Hackstrahl. Mit dem Hackstrahl können zum einen  Computer gehackt werden, um beispielsweise verschlossene Tore zu öffnen. Wesentlich interessanter ist der Hackstrahl allerdings ab den Zeitpunkten an denen man den Zugehörigkeitsalgorithmus von Maschinen überschreiben kann. Wer hat nicht gerne eine heilende Reparaturdrohne oder einen feuerkräftigen Geschützturm dabei, wenn es in die Tiefen des Sternenschiffes geht? Und dort warten in allerhand fantastischen Arealen, wie eine Treibstoffstation in einer Schmelzhütte, eine alte Eisenbahnliniensystem im Schiffrumpf und Unterwasserlabyrinth, nicht nur allerhand kleine Gegner, sondern auch das eine oder andere dicke Kaliber, bei dem man die richtige Strategie benötigt, damit die Erforschung des Sternenschiffes nicht ein verfrühtes Ende nimmt. 

Sich ausruhen kann man in „RIVE“ übrigens nur sehr selten. Wenn man mal den Finger vom Abzug des Maschinengewehrs nimmt wird man entweder einen Hack ausführen oder eine Geschicklichkeitspassage, beispielsweise die Flucht vor geschmolzenem Stahl, meistern müssen. Am Ende jeder Mission wartet das Spiel dann mit der erspielten Gesamtpunktzahl inklusive dem eigenen Weltranglistenrang und einer umfangreichen Missionsstatistik auf. In zwölf Kategorien bekommt man beispielsweise angezeigt wie viel Kills man erreicht hat, wieviel Kugeln man abgefeuert hat und wieviel Zeit man benötigt hat. Die Missionsstatistik wird am Ende in die gleichaufgebaute Kampagnenstatistik überführt. Vorbildlich und die ideale Ausgangslage für jede Highscorejagd.

Schabenschreck

Wer in der Kampagne erfolgreich ist, schaltet auch die Spielmodi Missionen, Herausforderungen und Kampfarenen frei. Unter Missionen können bereits abgeschlossene Missionen der Kampagne erneut gespielt werden, um so beispielsweise einen neuen Höchstpunktzahl aufzustellen. Die Herausforderungen, die zusätzlich in die Ausführungen Bronze, Silber und Gold eingeteilt werden, reichen vom „Schabenschreck“, bei dem man alle Schaben in einer vorgegebenen Zeit besiegen muss, bis zu „Rettet den Skywhale“, bei dem man einen kurz vor dem Exitus stehenden Skywhale eine gewisse Zeit beschützen muss. Langweilig dürfte einem dadurch nicht werden.

Abgerundet wird das Spielpaket durch die Kampfarenen, eine Art Endloskampf bis zum bitteren Ende. Die Kampfarenen hören auf Namen wie Grube des Mitleids, Stampf-Gelände oder Skywhale-Sektor. Zusätzlich kann man sich an der Kampagne natürlich auch auf einem höheren Schwierigkeitsgrad oder im Schnelldurchlauf- oder im Nur-ein-Versuch-Modus versuchen. „RIVE“ wartet mit insgesamt 16 Erfolgen auf, die erspielt werden können. Neben Erfolgen, die mit dem normalen Fortschritt in der Geschichte erreicht werden, wie „Einbruch“ oder „Kapitän Ahab“, gibt es auch noch Erfolge beispielsweise für das Sammeln von Kleineisenwaren, wie „Sammler“, und das Verbessern des SpiderOS 0.92 an einer Verbesserungsstation, wie „Laden und Sichern“.

Ultimate Edition

Die „Ultimate Edition“ enthält einen Co-Pilot-Modus. In diesem teilt man sich die Arbeit: Der eine Spieler ist für die Bewegung des SpiderOS 0.92 zuständig, der andere Spieler übernimmt die Kontrolle über das Waffensystem. Wirklicher Jubel kommt dabei allerdings nicht auf. Schon bei „Sine Mora EX“ hatte man das Gefühl, dass man keinen richtigen Kooperationsmodus bekommen hat und „RIVE“ setzt hier noch einmal einen drauf. Dabei ist die Kooperation Light eigentlich überhaupt nicht notwendig, da „RIVE“ auch so ein ausgezeichnetes Spiel ist.

Technik

Das spielerische Gesamtpaket ist schon aller Ehren wert, aber auch technisch macht „RIVE“ vieles richtig. Optisch bekommt man ständig Explosionen und Projektile zu sehen, während man den Finger am Abzug des Maschinengewehrs und der Sekundärwaffen hat. Währenddessen kann man die wunderschönen Areale kaum bewundern, denn Action ist auf dem Bildschirm allgegenwärtige. Der Sound geht auf die Ohren und ständig sind irgendwo mechanische Geräusche, beispielsweise von sich öffnenden Röhren, aus denen Feinde kommen und direkt das Feuer eröffnen, zu hören.   

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„RIVE“ ist einer der besten Twin-Stick-Shooter, die in den letzten Jahren erschienen sind. Two Tribes hat ein sowohl fesselndes als auch forderndes Spiel erschaffen, welches sich auf Switch direkt die Subgenre-Krone sicher kann. Dass sich hinter dem Co-Pilot-Modus lediglich eine Light-Version eines Kooperationsmodus verbirgt, ist eine der wenigen Negativpunkte des Spiels. Trotzdem sollte man das Spiel nicht unterschätzen, da es sich auch technisch nicht hinter den ganz großen Namen verstecken muss.

Bisher gibt es fünf Kommentare

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  • Avatar von Monty
    Monty 29.11.2017, 14:38
    Das ist gut zu hören. Hoffentlich komme ich mit dem Game klar.
  • Avatar von Jens
    Jens 29.11.2017, 13:54
    Auf Normal bin ich in den 12+1 Levels zwar ab und an drauf gegangen, allerdings sind die Checkpoints doch wirklich fair verteilt.
  • Avatar von Monty
    Monty 29.11.2017, 13:37
    Ich habe es gekauft und schon kurz angespielt. Grafisch ist es bombig. Der Schwierigkeitsgrad scheint ordentlich Salz abbekommen zu haben.
  • Avatar von Jens
    Jens 29.11.2017, 11:58
    MIt Toki Tori und den Puzzle-Games konnte ich auch nichts anfangen, aber RIVE ist schon eine ganz andere Sache,
  • Avatar von Taurin
    Taurin 29.11.2017, 09:25
    Mich erreichen Sie mit so einem Spiel leider nicht. Habe bei Two Tribes auf Wii U nur im Angebot zugeschagen bei ihren Spielen.