Spiele • Switch

Tallowmere (eShop)

Mehr zum Spiel:

Tallowmere (eShop)

Ein ganz wichtiger Punkt bei Rogue-Likes ist die Motivation, immer und immer wieder von Neuem starten zu wollen. Neue Gegenstände, Fertigkeiten oder Charaktere sind hier meist die Belohnung. Mit „Tallowmere” kommt ein Spiel daher, das mit deutlich weniger auskommen möchte, wie unser Review zeigt.

Nochmal

Rogue-Likes können in den verschiedensten Formen daherkommen. Im Falle von „Tallowmere” ist es ein 2D-Plattformer. Aus der Seitenansicht bewegt man seinen kleinen Helden durch die zufallsgenierten Level, die mit Fallen und Gegnern nur so gespickt sind. Diese beiden Punkte sind es auch, die deutlich über dem eigentlichen Plattforming stehen. Die Zahl der Hindernisse ist ordentlich geraten, denn bis man die richtigen Reflexe für Feuerbälle, Giftwolken und Kreissägen verinnerlicht hat, wird man einige Bildschirmtode an Erfahrung reicher sein. Man wird sich nämlich erst einmal mit der seltsamen Sprung-Steuerung anfreunden müssen. Unbegrenzt oft kann man auf den Button drücken und so immer höher kommen, was dank der Levelstruktur oft auch notwendig ist. Da der Zufall jedoch gerne mal enge, senkrechte Tunnel mit Stacheln an den Seiten und Gas-Wolken von oben baut, wird man diesen seltsamen Mehrfach-Sprung oft verfluchen.

Wohlüberlegt

Das Kampfsystem von „Tallowmere” bietet etwas mehr Tiefgang, als man es von anderen Vertretern des Genres gewohnt ist. Bereits bei der Veröffentlichung für andere Systeme wurden die Auseinandersetzungen oft mit „Dark Souls” verglichen, und im kleineren Maßstab stimmt das auch. Der Schild ist ein wichtiges Element, ohne den man die ersten paar Gegner schon kaum in die Knie zwingen könnte. Ebenso das Timing beim Gegenangriff und auch die Wahl der richtigen Waffe. Von diesen gibt es eine große, abwechslungsreiche Auswahl. Doch wie es bei Rogue-Likes eben so ist: Was man bekommt, entscheidet der Zufall!

Sammeln Sie Punkte?

Wer sich intensiv mit dem Spiel beschäftigt und sowohl den richtigen Umgang mit den Fallen als auch das Kampfsystem verinnerlicht, wird unter Umständen viel Freude daran haben, ein ums andere Mal von vorne zu starten, um sich in den zufallsgenerierten Leveln in immer fiesere Bereiche vorzuarbeiten. Jedoch muss dies allein schon Motivation genug sein, denn es gibt leider nichts Freischaltbares für den nächsten Durchgang. Wo andere Rogue-Likes mit neuen Gegenständen, Charakteren oder Fähigkeiten aufwarten, muss man sich bei „Tallowmere” damit zufriedengeben, dass die erreichte Punktzahl aufaddiert wird.

Modifiziert

Nicht nur zu Beginn sondern dank zufälliger Portale auch zwischendurch darf man im Hub ein wenig verschnaufen. Hier warten ein paar hilfsbereite NPCs darauf, Heilung zu spendieren oder aber gesammelte Erfahrungspunkte in Levelaufstiege umzuwandeln. Ein weiterer, schöner Nutzen dieses Raumes ist die Möglichkeit, den Schwierigkeitsgrad auf verschiedene Weisen anzupassen, was sich jedoch dann in separaten Punktelisten widerspiegelt.

Unterstützung

Doch auch wenn man den Schwierigkeitsgrad nach unten regelt, ist „Tallowmere” eine ordentliche Herausforderung. Abhilfe schafft hier der Mehrspielermodus, der bis zu vier Helden gleichzeitig auf die Monster loslässt. Auf diese Weise wird das Spiel deutlich leichter, was sich beim Spielen jedoch schon fast ein wenig „falsch“ einfühlt. Immerhin muss man dann die gefundenen Gegenstände untereinander aufteilen, was einen gewissen Konkurrenzkampf hervorbringt.

Unansehnlich

Man kann ja heutzutage fast alles, was irgendwie pixelig-alt aussieht, als „Stil“ schönreden, aber „Tallowmere” lehnt sich in diesem Bereich einfach deutlich zu weit aus dem Fenster. Die Umgebungen könnten kaum trister und eintöniger sein, die Gegner bestehen häufig aus zusammengesetzten, undefinierbaren Knubbeln und über die Animationen soll einfach mal der Mantel des Schweigens gehüllt werden. Wer Anfang der 90er eines der simpleren Shareware-Spiele auf seinem 386er gespielt hat, hat eine ungefähre Vorstellung davon, was ihn erwartet. Es ist wirklich so unansehnlich, dass einigen Spielern schon deshalb die Lust vergehen wird.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Leider funktioniert „Tallowmere” nur eingeschränkt. Einfach nur mit jedem Lauf den Punktezähler anzuheben, dürfte nur den wenigsten Spielern über längere Zeit als Motivation reichen. Die Präsentation kann man nicht mehr als Stil abtun, das ist schlichtweg hässlich. Auch die seltsame Sprungsteuerung wird im Zusammenhang mit den zufälligen Level-Konstruktionen für Ärger sorgen. Das im Genre-Vergleich etwas tiefgängigere Kampfsystem mit den vielen, abwechslungsreichen Waffen sowie der Mehrspielermodus können dennoch dafür sorgen, dass man für ein paar Stunden Spaß hat.

Das sagen unsere Leser

Du bist nicht angemeldet. Logge dich ein oder registriere dich, um kommentieren zu können.