Disc Jam (eShop)

Woche für Woche schwappen Welle über Welle Portierungen alter Spiele auf Switch. Seit einigen Tagen ist nun auch das futuristische Sportspiel „Disc Jam“ im eShop erhältlich, welches auf der PlayStation 4 vor einem Jahr seinen Einstand als PlayStation Plus-Titel hatte. Wie sich die Portierung für Switch spielt und wessen Wohnzimmer Feuer fängt, wollen wir euch nun in unserer Review erzählen.

Frisbee/Tennis

„Disc Jam“ ist eine futuristische Mischung aus Frisbee und Tennis. Das Spielkonzept ist denkbar einfach. Ein Frisbee wird über ein aufgespanntes Netz zwischen den Teams hin und her geworfen. Einmal gefangen, hat man nur wenige Augenblicke, um den Frisbee wieder auf die gegnerische Seite zu befördern. Berührt der Frisbee eine der Rückwände oder den Boden, explodiert er und der Gegner bekommt dafür Punkte. Anders als beim Tennis gibt es allerdings kein Seitenaus. Stattdessen befinden sich an den Seitenlinien Wände, die, beispielsweise wie beim Squash, als Bande benutzt werden können. Auf diese Art und Weise sammelt man Punkte, wobei zwei Gewinnsätze für den Sieg notwendig sind und ein Satz bis 50 Punkte geht. 

Taktik im Spiel

Die beiden taktischen Komponenten des Spiels beziehen sich nun auf die Art des Wurfs und das Timing. Der Frisbee kann natürlich gerade geworfen werden, in der Regel führen aber angedrehte Würfe eher zum Erfolg. Auch der Wechsel zwischen langen Würfen und ganz kurzen Würfen ist eine mögliche Strategie, gerade wenn der Gegner sich in einer der Ecken des Spielfeldes befindet. Ganz gleich welche Strategie der Gegner verfolgt, es gibt immer eine besondere Konterstrategie. Der Gegner macht nur einen kurzen Wurf? Warum sich dann nicht schnell ans Netz begeben und den Frisbee zurück ins gegnerische Feld prallen lassen? Schön ist, dass selbst Anfänger nach einigen Partien den Dreh heraus haben und sich bereits achtbar schlagen können. Einzig für das Verwenden der Spezialattacken, bei denen der Frisbee dann beispielsweise wild im Zick Zack über das Spielfeld fliegt, braucht es etwas mehr Spielzeit.

Als Team zum Sieg

Ein ganz großer Pluspunkt von „Disc Jam“ sind die Partien bei denen man, auch im heimischen Wohnzimmer, in Teams antritt. Die 2 gegen 2 Partien machen wesentlich mehr Spaß als die Einzelpartien, bei denen irgendwann die Luft raus ist. Gerade die Aufteilung im eigenen Feld hinten/vorne oder links/rechts wird nach einem missglückten Spielzug zu der einen oder anderen Diskussion auf der heimischen Couch führen. Dagegen guckt man als Einzelspieler schnell in die Röhre, denn eine Kampagne sucht man genauso vergebens wie einen Liga- oder Herausforderungsmodus. Ein kleines Tutorial bringt einem lediglich die Grundlagen des Sports bei. Ansonsten kann man On- oder Offline einige Spiele bestreiten. Einen Spielmodus, der einen länger an das Spiel fesselt, gibt es aber nicht.

Costumize und Technik

Für jedes bestrittene Spiel bekommt man Kohle, die man in einen Spielautomaten steckt, um zusätzliche Skins, Clothes und Accessoires für die Spielfiguren zu bekommen. Selbige unterscheiden sich beispielsweise zwischen einer wendigen Ninja-Dame und einer muskelbepackten Sportskanone. Optisch wirklich begeistern können die Handvoll „Disc Jam”-Sportler allerdings nicht und das „Tausche Kohle gegen Kostüme“-Prinzip greift einfach nicht, dafür sind die möglichen Gewinne einfach zu langweilig. Auch sonst bleibt das Spiel optisch blass. Wo sind die unterschiedlichen Plätze, oder muss man Frisbee immer in der gleichen, langweiligen Sporthalle bestreiten? Akustisch hat „Disc Jam“ zwar nette Soundeffekte, aber ein mitreissender Soundtrack fehlt ebenso wie die schon erwähnte Langzeitmotivaton.