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Need for Speed: Undercover

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Need for Speed: Undercover

Heute widmen wir uns dem Wii-Ableger von „Need for Speed: Undercover“ und wagen sogar einen Vergleich mit der Playstation 2-Version. Dabei handelt es sich im Grunde um dasselbe Spiel, welches auch für Playstation 3 und Xbox 360 erhältlich ist. Lediglich die Aufmachung der Menüs und die Präsentation der Dinge abseits der Strecke fiel etwas anders aus, was aber gameplay-technisch keinen Unterschied macht. Denn auch auf der Wii schlüpfen wir in die Rolle eines Undercover-Agenten, der die illegale Racing-Szene infiltrieren und helfen soll, sie auszuheben. Und so bekommen wir auch hier dieselben Echtfilm-Sequenzen und dieselbe Geschichte geboten wie auf den Schlachtschiffen PS3 und Xbox 360.

Most Wanted Reloaded?


Wollte man es sich einfach machen, könnte man sagen, dass Undercover ein Most Wanted in neuem Gewand ist, womit man sicher nichts Falsches sagt. Denn es geht erneut darum an den verschiedenen Rennen teilzunehmen, um immer höhere Vertreter der Racing-Szene zu besiegen, was die örtliche Polizei von Tri-City natürlich überhaupt nicht gern sieht, weswegen ihre Lieblingsbeschäftigung daraus zu bestehen scheint, den Spieler auf offener Straße zu jagen. Wird man dreimal erwischt, wird das jeweilige Auto eingezogen. In der Praxis aber muss man sich davor nur wenig fürchten, denn ganz anders als in Most Wanted gibt sich das Game schon sehr Spielerfreundlich und man muss sich wahrlich anstrengen erwischt zu werden. Selbst wenn man von drei Polizeifahrzeugen an die Leitplanke gedrängt wird und der Wagen schon zum Stillstand kam, ist es immer noch möglich mit einem beherzten Tritt auf das Gaspedal zu entkommen. In Verbindung mit den ebenfalls nicht gerade als herausfordernd zu bezeichnenden Mitstreitern resultiert daraus ein recht niedriger Schwierigkeitsgrad. Darüber wird sich so mancher Spieler freuen, denn Frustmomente gibt es praktisch nicht, wer aber den Anspruch sucht könnte durchaus etwas gelangweilt werden.

Doch was wirklich erstaunte, ist der Umstand, dass in der Wii-Version Elemente enthalten sind, die es nicht in die Version für die großen Konsolen geschafft haben. Beispielsweise wirkt die Stadt auf der Xbox 360 und der PS3 recht sinnlos, da es viel praktischer ist nach jedem Rennen schnell die Übersichtskarte aufzurufen und direkt die gewünschte Herausforderung zu starten. Ganz anders auf Wii. Dort gibt es nämlich die bekannten Marker direkt auf der Straße, welche dazu dienen die Rennen zu starten. Und es gibt ein GPS-System, welches einen automatisch nach einem bestandenen Rennen durch die Stadt zum nächsten führt. So entsteht ein ganz anderer Eindruck vom Spiel, und man fragt sich, weshalb es solche Funktionen nicht auch in den NextGen-Varianten gibt. Ebenfalls sehr gelungen, wenn auch direkt aus dem Vorgänger übernommen, ist das komplette Tuning- und Werkstatt-Menü, man kann also wieder Stunden damit verbringen seine Autos zu individualisieren.

Sicher, es gibt auch Dinge bei denen es sich umgekehrt verhält, wie die Telefongespräche, die man nun nicht mehr hören kann, sondern nur als Textfenster eingeblendet bekommt. Im Spiel selbst aber stört das kaum, da es sowieso immer nur darum geht über neue Herausforderungen informiert zu werden, und die finden sich, wie schon erwähnt, ja auch direkt in der Stadt und natürlich auch auf der Karte wieder.

Doch das Allerbeste der Wii-Version, ist schlicht der Umstand, dass sie recht flüssig läuft, also auch wirklich spielbar sind, ohne sich Magenkrämpfe vor lauter Ärger einzufangen, weil es ruckelt und stottert. Zwar ist die Framerate, die Anzahl der Bilder pro Sekunde, nicht die höchste, auf der PS2 dürfte sie etwas geringer sein als auf der Wii, doch sie ist relativ konstant, sodass wirklich eine flüssige Darstellung des Spielgeschehens erfolgt. So macht Need for Speed wieder Spaß. Und darum geht es ja letzten Endes.

"Undercover" mal wörtlich genommen


Zu kämpfen hat die Wii-Version eher mit der Physik-Engine. Denn was bei dem Zivilverkehr und den Polizeiautos noch witzig ist, wenn man sie wie Fußbälle herumschleudern kann, wird spätestens dann ärgerlich, wenn das Fahrzeug bei der Auffahrt auf eine Brücke beispielsweise im Boden versinkt, um kurz darauf automatisch zurückgesetzt zu werden, weil das Game merkt, dass das Auto keinen Boden mehr unter den Rädern hat. Besonders während der Flucht ist das natürlich ärgerlich, auch wenn dieser Umstand in der Testphase nie zu einer Verhaftung führte, was aber an der grenzdebilen Polizei selbst liegt, und nicht an der Physik. Eine weitere Schwäche der Engine offenbart sich in den deutlich sichtbaren PopUps. In seltenen Fällen baut sich die Stadt erst wenige Meter vor einem auf, doch dies, und das muss unbedingt gesagt werden, praktisch ohne Geschwindigkeitseinbuße.

Eine Vielfalt an Steuermöglichkeiten


Bekommt man als PS2-Nutzer noch das gewohnte Steuerungsschema, inklusive der „Trambahnsteuerung“ geboten, stellen die Eingabemöglichkeiten auf der Wii ein wahres Highlight dar. Egal wie man NfS Undercover steuern möchte, das Spiel lässt es zu. Man darf also die Wiimote, wahlweise auch ins Lenkrad gesteckt, genauso benutzen wie den Classic-Controller der Wii und sogar der per Kabel verbundene Gamecube-Controller wird klaglos unterstützt. Dabei muss man nicht mal irgendwas umschalten, einfach das gewünschte Eingabegerät angesteckt und schon geht’s los.

Technik & Multiplayer


Grafisch ist die Wii-Version natürlich nicht mit den „Großen“ zu vergleichen, auf den Punkt gebracht wird einem eher durchschnittliche Kost geboten, doch auch hierbei hat die Wii die Nase ganz leicht vor der PS2. Und speziell wenn man die Nintendo-Konsole per Komponenten-Kabel an einen HD-Screen angeschlossen hat, macht sie eine deutlich bessere Figur als die PS2-Version. Nicht, weil es für die PS2 kein Komponenten-Kabel gäbe, sondern weil es auf der PS2 deutliche Probleme mit der Geometrie der Fahrzeuge gibt, welche der Wii komplett fremd zu sein scheinen. Dafür unterstützen Beide das 16:9 Format und auch soundtechnisch geben sie sich nichts. Und plötzlich wirken die nach wie vor genialen Motorsounds wieder so wie sie sollen, wenn einem das Spielen nicht durch permanente Framerate-Einbrüche verdorben wird. Bleibt noch zu sagen, dass die Wii mit kürzeren Ladezeiten aufwartet und besonders das Speichern des Spielstandes auf der Wii deutlich schneller von statten geht als auf der PS2. Das fällt aber kaum ins Gewicht, weil man während des Speichervorgangs nicht vom Spielen abgehalten wird, man kann sich bereits auf den Weg zur nächsten Herausforderung machen. Einzig die Menüs und die Übersichtskarte lassen sich währenddessen noch nicht aufrufen.

Multiplayer-technisch hingegen kann man sich auf PS2 und Wii nur offline vergnügen, einen Online-Part besitzt keine der beiden Versionen. Doch auch hier gewinnt die Wii den Zweikampf, denn sie lässt bis zu vier Spieler gleichzeitig per Splitscreen zu, wohingegen man auf der PS2 auf zwei Spieler beschränkt ist.
Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Die Versionen für PS2 und Wii liefern uns keine HD-Grafik, doch sie laufen relativ flüssig und besonders die Wii liefert per Komponenten-Kabel auch auf HD-Screens ein recht gutes Bild. Natürlich gibt ess weniger Details und die Texturen sind deutlich niedriger aufgelöst, doch dafür sind die Beiden ohne Frust und Gestotter spielbar. Dass es hierbei keine gesprochenen Telefongespräche sondern nur Textfenster gibt, kann man leicht verschmerzen, denn im Gegenzug bekommt man Gameplay-Elemente geboten die auf den NextGen-Versionen komplett fehlen, wie die Marker auf den Straßen oder das GPS-System. Warum das so ist, weiß ich nicht, bringt mich aber zu dem Schluss, dass die PS2- und ganz besonders die Wii-Version die deutlich besseren Ableger von „Undercover“ sind. Wer also über mehrere Konsolen verfügt, steht wirklich vor der Qual der Wahl, ob er sich für die hochaufgelöstere und detailliertere Grafik der NextGen-Fassungen entscheidet, bei abgespecktem Gameplay und ruckelnder Wiedergabe, oder ob er mehr Wert auf das gewohnt gute Gameplay des Vorgängers legt und zur grafisch zwar schwächeren, ansonsten aber durch die Bank besseren Version für PS2 und Wii greift. Einzig wer online spielen will, muss mit dem Geruckel leben, denn die „Kleinen“ sind dazu nicht in der Lage.

Bisher gibt es vier Kommentare

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  • Avatar von Marco
    Marco 05.12.2008, 15:50
    Das Spiel sieht ja durchaus genz interessant aus.
    Also mal was tollen für die Wii :-)
  • Avatar von Patrick
    Patrick 04.12.2008, 17:41
    Naja, "Undercover", "Underground"...Wer soll da durchblicken. xD
  • Avatar von Philipp
    Philipp 04.12.2008, 06:58
    verbessert
  • Avatar von blue88
    blue88 03.12.2008, 21:46
    ...PS2- und ganz besonders die Wii-Version die deutlich besseren Ableger von „Underground“ sind.
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