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Guitar Hero 5

Guitar Hero 5

Es ist mal wieder soweit! Das alljährliche „Bäumchen-wechsel-dich-Spiel“ geht wieder an den Start. Auch Activsion schickt einen neuen „Hero-Ableger“ ins Rennen und präsentiert mit „Guitar Hero 5“ einmal mehr die virtuelle Erfüllung so einiger Träume vom Rockerdasein. Neue Modi, neue Möglichkeiten, alte Instrumente und was es sonst noch gibt, erfahrt ihr in unserem Soundcheck äh Review.

„Du gehst’s jetzt da raus und zeigst denen mal wo der Metal seinen Pudding vergraben hat!“


Kurz nach dem gewohnten Introvideo tut sich schon die erste große Neuerung des Spiels auf, doch zunächst nimmt man sie fast gar nicht wahr. Ganz wie bei einer Live-Übertragung eines Konzerts, macht sich eine Band bereit loszuschreddern und Song um Song alles zu geben. Begleitet werden die musikalischen Einlagen von ansehnlichen Pyro-Effekten und kreischenden Fans. Erst jetzt fällt der kleine gelbe Button am unteren Bildschirmrand auf. Betätigt man dessen Plastikebenbild auf einem der zur Verfügung stehenden Instrumente, ploppt umgehend ein kleines Fenster auf, das einen den Schwierigkeitsgrad wählen lässt und fortan selbst auf die Bühne versetzt. Je nachdem welcher Song soeben angestimmt wurde, gilt es nun diesen zu spielen und die herunter rasenden Noten zu treffen. Gefällt einem die laufende Komposition nicht so recht, steigt man kurzerhand aus und sucht sich selber eine eher favorisierte aus oder man überspringt einfach den nicht gemochten Titel und lässt das Spiel das nächste Stück aussuchen.

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Steht oder sitzt man dann da so alleine in seinem Zimmer und wütet seine Instrumente durch die eigenen vier Wände, wären doch ein bis drei abgedrehte Kumpels genau das richtige. Kein Problem denn gänzlich ohne kompliziertes Menü-Gewühle schnappt sich die befreundete Rockerin oder der befreundete Rocker einfach ein Instrument seiner Wahl und singt, schrammelt oder kloppt drauf los. Dabei ist es völlig egal, ob man nun drei Genossen des Schlagzeuges, Gitarrenfanatiker oder ein paar hübsche Backgroundsängerin zur Verfügung hat. Jede Kombination ist möglich, bis auf die Vier-Spieler-Grenze gibt es keine weiteren. Ganz unkompliziert gestaltet sich auch das zwischenzeitliche Aussteigen aus einer laufenden Darbietung. So ist es stets möglich kurz Backstage zu gehen um sich fix zu duschen, auf die Toilette zugehen, den älteren Nachbarn zu erklären dass das ganze so etwas ähnliches wie Woodstock sei oder einfach nur zu pausieren. Ganz genauso einfach kommt man selbstverständlich wieder ins Spielgeschehen zurück und kann weiter rocken.

„Und wenn du wieder da bist, zeige ich dir wo der Roadie das Kabel abbeißt!“


Noch bevor man also überhaupt im eigentlichen Spiel angelangt ist, kann einem der Partymodus schon Stundenlang zum Schwitzen bringen. Darüber hinaus bietet Activisions neustes „Guitar Hero“ natürlich noch viel mehr.

Zum einen wäre da der mit zahlreichen Features aufgepimte Karrieremodus, der glücklicher Weiße diesmal nicht mit der althergebrachten Garagen-Band-Geschichte daherkommt. Diesmal ist der Modus deutlich an die Cracks da draußen gerichtet. Neben vierzehn freizuschaltenden Bühnen, einigen geheimen Größen der Musikbranche, neuen Instrumenten, Accessoires und dergleichen, gibt es zu jedem Song ganz besondere Herausforderungen. So lässt es sich in diversen Aufgaben um Gold, Platin und Diamant-Scheiben kämpfen, die wiederum gehörig Highscore und Sternchen auf das Karrierekonto bringen. Dabei lassen sich die Aufträge oft nur mit einem bestimmten Instrument oder gar nur in Bandbesetzung bewältigen. Letzteres ist selbst bei physisch nicht anwesenden Freunden via Online-Modus problemlos möglich. Das eine Mal kommt es also darauf an so oft wie möglich Bassdrum-Noten zu spielen, das andere Mal gilt es eine bestimmte Anzahl an Noten ohne Fehler abzuhaken. Zahlreiche mitunter spaßige und wirklich fordernde Aufgaben tun sich im Laufe der Karriere auf und motivieren immer wieder zum Plastik-Instrument zu greifen. Ob allein oder mit anderen Spielern, hier gibt es genug zu tun.

„Doch zuvor erklärt mir mal einer was hier eigentlich los ist …“


Wo wir grad bei den Mitspielern sind, Multiplayer-technisch hat man sich bei Neversoft auch Neues einfallen lassen. Da wären die Möglichkeit andere Spieler nach einigen Verpatzern wieder ins Boot zu holen oder die Band-Moment, bei denen man sich rasch ein paar zusätzliche Punkt verdienen kann. Neben Pro-Duell, Punkte-Duell und dem Band vs. Band-Modus gibt es in diesem Jahr außerdem den Rock-Fest-Modus oben drauf. Hier spielt man unter verschiedensten Bedingungen gegeneinander. Nach und nach fliegt immer der schwächste Spieler raus bis zum Schluss der Beste übrig bleibt.

Spaßig ist zudem der neue Roadie-Modus, in dem sich zwei Gitarristen und zwei Roadies jeweils in einem Team zusammenfinden. In gewohnter Manier lassen es die Musiker an den Gitarren krachen, während sich zwei Techniker in kleinen Mini-Spielen auf dem Nintendo DS bekriegen. Vom Saitenriss bis hin zum missglückten Feuerwerk, die Technik kann schon einiges zu schaffen machen. Stets gilt es dem musizierenden Teamkollegen aus der Patsche zu helfen und im gleichen Atemzug dem Gegner-Team die Show zu vermasseln.
Der Mii-Freestyle-Modus ist letztendlich als kleine Spielerei zu betrachten, in der sich mit Hilfe des DS Lichteffekte und dergleichen arrangieren lassen während der Rest der Meute fröhlich eine Jam-Session vollführt. Auch das Musikstudio ist in einer frischen Version zurück und weiß mit neuer Optik und Übersichtlichkeit die Produzenten unter der Spielerschaft zu überzeugen.

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Nicht zu Letzt runden herunterladbare Inhalte, die Importmöglichkeit von „World Tour“ und „Smash Hits“ –Songs das Gesamtpaket gehörig ab. Voraussetzung dafür ist natürlich ausreichend Platz auf der SD-Karte.

„Und ob die Jungs das Hotelzimmer wieder verwüstet haben oder diesmal Ordnung halten konnten.“


Auf grafischer Ebene macht Guitar Hero Nummer fünf eine durchaus gute Figur. Die Kamerafahrten wurden überarbeitet und die Pyroeffekte tragen zu einer gelungen Aufführung bei. Die Song-spezifische Präsentation gibt es aber leider immer noch nicht, deshalb wirken manche Aktionen der virtuellen Rocker ganz einfach oft unpassend und aus der Luft gegriffen.

Soundtechnisch gibt es fast nichts zu meckern, die Setlist bietet allesamt original Songs die über eine gute Anlage schon einiges hermachen. Hier und dort gibt es jedoch kleinere Schwächen die sich durch leichtes Rauschen äußern, zum Glück ist dies aber die Seltenheit. Ob sie nun den Geschmack eines jeden trifft, steht auf einem anderen Blatt Papier. Wobei das auch oft eine Frage des Einlassens auf eben jene ist, einige Perlen gibt es nämlich gewiss.
Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Guitar Hero 5“ hat im Vergleich zum Vorgänger gehörig an Fahrt aufgenommen. Der neue innovative Party-Modus weiß absolut zu überzeugen und glänzt mit angenehmer Unkompliziertheit. Verkürzte Ladezeiten, kein ständiges warten auf die Internet-Verbindung bevor es ins Spiel geht und keine erzwungenen Karriereabläufe sind nur einige Vorteile die ich an dieser Stelle nennen möchte. Wo andere Online-Magazine sich über die Tracklist beschweren und von mieser Technik sprechen, sage ich, dass erstere Geschmacksache ist und letztere keineswegs schlecht ist und sogar im Vergleich zu „World Tour“ leicht verbessert wurde. Der Fünfer bietet riesigen Spaß im Mehrspieler, gelungene Motivation im Karriere-Modus und lustige und frische Ideen wie die des Roadie-Modus. Obendrauf bekommt man noch Song-Import und DLC, was will das Rockerherz mehr. Ich verbleibe also uns sage: „Die rote Laterne muss Activision keinesfalls mit sich tragen.“.

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