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Harvest Moon: Baum der Stille

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Harvest Moon: Baum der Stille

Bereits seit 1998 beehrt uns fast schon regelmäßig eine bäuerliche Simulation namens “Harvest Moon“. Elf Jahre nach dem ersten Teil, findet sich mit „Harvest Moon: Baum der Stille“ der zweite Teil für Wii in den heimischen Wohnzimmern wieder. Inwieweit diesmal die Gabel im Heu begraben liegt, zeigt unser Test.

Eine Schifffahrt die ist übel!


Zu Beginn des Spiels gilt es, sich für eine Bäuerin oder einen Bauer zu entscheiden. Ist dies getan, nimmt die Geschichte ihren Lauf. Es erreicht euch just ein Werbeprospekt des Bürgermeisters der sogenannten Waffel-Insel. In diesem ruft der gute Mann dazu auf, sich eines kleinen Gehöfts anzunehmen, um dieses mit landwirtschaftlichem Know-How zu erfüllen. Auf dieses Angebot geht man natürlich umgehend ein und findet sich kurze Zeit später auf der genannten Insel wieder. Nach einer recht unangenehmen Schiffsreise und allerlei Übelkeit, verbringt man sogleich den ersten Tag krank und völlig erschöpft im Bett. Zum Glück darf man in solch schweren Zeiten auf seine neuen und sehr hilfsbereiten Nachbarn bauen, die einen in kurzer Zeit wieder hochpäppeln. Wieder bei Kräften, helfen euch die neu gewonnenen Freunde auch sofort bei den ersten Schritten im Spiel. In einer Art Tutorial erlernt man so das ABC des Bauerndaseins. Leider werden aber doch einige Buchstaben ausgelassen, denn kleinere, aber dennoch wichtige Details und Kniffe des Spiels werden nicht erklärt. So kann es sein, dass sich „Harvest Moon“-Neulinge nicht ganz so gut aufgehoben - wenn nicht sogar stellenweise verloren - vorkommen.

Ist man schließlich ein ausgebildeter Bauer und hat das nötige Handwerkszeug zur Seite gestellt bekommen, geht es so richtig an die Arbeit. Hat man sich ein kleines Grundstück ausgesucht, gilt es von nun an ordentlich Geld zu verdienen. Anfangs stehen einem dafür nur recht wenige Mittel zur Verfügung. Ein geringes Startkapital, wenig Werkzeug und ein paar müde Samen könnt ihr immerhin euer Eigen nennen. Um dem entgegen zu wirken empfiehlt es sich also ganz schnell das Unkraut vom anliegenden Feld zu entfernt, die ersten Samen auszuwerfen und rasch ein wenig Wasser zu verteilen. Hierbei bleibt dem Spieler bezüglich der Steuerung die freie Wahl zwischen einer minispielartigen Bewegungsteuerung oder der Verwendung des Classic Controllers. Wir empfehlen jedoch die klassische Methode, da hier keinerlei Ermüdungserscheinungen auftreten werden.

Tierisch, tierisch


Hat man gute Arbeit geleistet, gibt es am Ende des Tages bereits den ersten Lohn dafür. Die Felder strotzen dann vor frischem Gemüse, das sich wunderbar weiterverkaufen lässt und somit Geld in die leere Kasse spült. Hat man sich ein ordentliches Sümmchen zusammengespart, sollte man sich Gedanken über die Anschaffung eines Nutztieres machen. Ob Ziegen, Hühner, Kühe oder im späterem Verlauf sogar Strauße, allesamt bieten sie wertvolle Güter wie Milch, Eier, Käse oder sogar Seide. Behandelt man seine Tiere artgerecht, stellt einen warmen und sauberen Stall zur Verfügung und sorgt für ausreichend Futter, findet sich auch hier eine gelungen Investition.

Bei all den Arbeitstätigkeiten dürfen natürlich der eigene Schlaf und die Versorgung mit Nahrungsmitteln nicht zu kurz kommen, steht dem Spieler doch nur eine begrenzte Tagesenergie zur Verfügung. Eine gute zeitliche Planung ist zudem von großem Nutzen, wenn man möglichst ökonomisch arbeiten möchte. Hat man sich ein wenig etabliert, erhält man bessere Gerätschaften und Werkezeuge, die einem das Bauernleben erleichtern.

Der Baum der Stille


Selbstverständlich hat „Harvest Moon: Baum der Stille“ auch ein Spielziel und endet damit nicht in Langeweile. Eines Nachts erscheint dem Spieler in einem Traum die so genannte Erntegöttin, die euch die Geschichte des Mutterbaumes erzählt. Dieser ominöse Baum kann nämlich nur gedeihen, wenn man kleine Aufgaben absolviert, um daraufhin die Geheimzutaten des Regenbogenrezeptes von den Erntewichteln zu erhalten. Hat man alle Aufgaben erfüllt, lassen sich fünf Regenbogen erschaffen, die einem Zugang zu neuen Welten bieten und schließlich auch den Mutterbaum zum Blühen bringen.

Aber was wäre ein „Harvest Moon“ ohne die Partnersuche und all die anderen auflockernden Elemente, die das Spiel erweitern und zusätzliche Ziele aufzeigen. So kann man auch diesmal versuchen die Herzensdame seiner Wahl zu erobern, indem man ihr zum Beispiel Geschenke macht. Frei nach dem Motto verliebt – verlobt – verheiratet, steht bei ordentlichem Benehmen auch einer Heirat und dem Kinderkriegen nichts im Wege. Ist dann erst einmal so ein Bengel oder Mädel in die Welt gesetzt, ergibt sich sogleich der praktische Nutzen daraus. Von nun an hat man nämlich einen kleinen Helfer auf dem Familienbauernhof zur Seite.

Das Gebiet der Waffel-Insel ist wirklich großzügig gestaltet und genau darin beziehungsweise in der ziemlich langsamen Fortbewegung, liegt das große Problem des Spiels. „Harvest Moon“ war ja noch nie ein Garant für rasantes Gameplay, aber diesmal gipfelt es doch ein wenig zu sehr in schneckenartigem Geschleiche. Hinzu kommen nervende Ladezeiten zwischen den einzelnen Abschnitten der Insel. Hier wird einfach zu viel unnötige Geduld vom Spieler verlangt.

Grafik und Sound


Grafisch kommt der gewohnte Knuddel-Look in etwas geschwächter Form, als noch in „Magical Melody“ zum Einsatz. Hiermit kann man sich durchaus arrangieren, aber das Fehlen der 16:9- und 480p-Modi, ist heutzutage gewiss nicht zu entschuldigen. Die seichten Hintergrundmelodien sind hingegen Geschmackssache und gehen in Ordnung.
Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

„Harvest Moon“ ist eine wirklich tolle Spieleserie und weiß seit Jahren seine Fans zu überzeugen. Doch auch eine Farmersimulation muss irgendwann über neue Spielideen und Innovationen nachdenken. Doch stattdessen zieht sich der neuste Teil der Reihe wie ein Hubba Bubba hin und schmeckt nicht annähernd so süß. Auch hartnäckige Fans werden hier jede Menge zu kauen haben.

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