Während für manche Serien der Sprung in die dritte Dimension viele neue Möglichkeiten bescherte, wurde einigen Marken das Genick gebrochen. In den vergangenen zehn Jahren durchlebte unser Lieblingsigel Sonic beides. Die ersten zwei 3D-Teile der Serie waren grandios und boten genau das schnelle Gameplay, das den Spielern schon an den 2D-Spielen gefallen hat. Doch nach dem Untergang des Dreamcasts blieben richtig gute Spiele mit Segas Maskottchen aus. Die Fans wollten eigentlich nur eins, ein gutes, altes und vor allem zweidimensionales „Sonic The Hedgehog“ und nach vielen Jahren hat Sega endlich auf die Wünsche reagiert und veröffentlichte „Sonic The Hedgehog 4: Episode 1“.

Träume werden wahr

Keine Sidekicks, kein Werehog und keine komischen Schwerter, nur Dr. Eggmann und Sonic, die sich wieder in den Haaren liegen. Ohne große Einführung oder Erklärungen geht das Spiel in der bekannten Green Hill Zone los. Verändert hat sich nicht viel, weder vom Stil, noch vom Gameplay. Wie gehabt steuert man Sonic mit dem Steuerkreuz durch die Welt, sammelt Ringe, springt mit 2 und kann durch gemeinsames drücken von unten und 2 Sonic auf der Stelle verharren lassen, um danach mit Höchstgeschwindigkeit wieder loszurasen.

Die einzige Neuerung hier ist eigentlich keine wirkliche Neuerung, denn schon in den 3D-Teilen gab es die Homing Attack. Drückt man in der Luft in Nähe eines Gegners oder Objektes die 2, schnellt Sonic zu ihm hin. Das ermöglich zwar ein noch schnelleres Gameplay, nimmt aber auch die Schwierigkeit vieler Stellen.

Die Schattenseite des Igels

Schwierigkeit ist ein guter Punkt, denn diese ist eine der größten Mankos des Spiels. Geradeaus rennen und in der Luft dauernd 2 drücken, mehr muss man in den meisten Stages nicht machen. Gerade Sonic-Fans, für die das Spiel ja eigentlich konzipiert wurde, werden sich stark unterfordert fühlen. Aber auch normale Spieler können jeden Level in etwa fünf Minuten ohne große Probleme durchspielen.

Erschwerend kommt noch das Fehlen an Spielinhalten hinzu. Inklusive Bonus-Stages und Bosskämpfen umfasst „Sonic The Hedgehog 4: Episode 1“ lediglich 24 Level, was zwei weniger als im Original, dass man für 800 Punkte auf der Virtual Consol bekommt, sind. Es gibt zwar noch einen Time und Score Attack-Modus, doch es ist trotzdem fraglich, ob einem dieser Umfang die 1500 Punkte wert sind.

Alles beim Alten

Was man dem Spiel wiederum hoch anrechnen muss, ist die Technik. Zwar ist Sonic selbst ein wenig pixelig, der Rest sieht aber wunderbar scharf und einfach wie ein alter Sonic-Teil mit der Technik von heute aus. Die Musik untermalt das für Sonic typische Geschwindigkeitsgefühl perfekt. Zudem bleibt die ein oder andere Melodie auch noch nach dem Spielen im Hörorgan hängen und hat somit einen großen Ohrwurmfaktor