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Nitrobike

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Nitro Bike

Rennspiele haben auf der Wii immer noch einen schwierigen Stand - nennenswert sind bislang ausschließlich Exite Truck und SSX Blur. Die Cliquen von Mario Kart, Wave Race, 1080° und Burnout haben sich ebenso wie ein realistisches Autorennspiel bislang noch nicht auf der Nintendo Wii gezeigt. UbiSoft möchte das nun ändern und startet mit Nitro Bike einen neuen Versuch dem Rennspielgenre einen bedeutsameren Platz auf der Wii einzuräumen.

3,2,1...GO!
Nitro Bike bietet einem die Möglichkeit eine Karriere als Motorradprofi zu beginnen und sich durch Teilnahmen an mehreren Rennveranstaltungen und entsprechend guten Platzierungen einen Name zu machen. Sechs verschiedene Serien-Veranstaltungen, also unterschiedliche Rennarten, wird man im Verlauf der aufstrebenden Karriere auf über 20 unterschiedlichen Strecken immer wieder bestreiten, um sich Medaillen und Strecken- bzw. Geschwindigkeitsrekorde zu sichern. Bei Einzelrennen tritt man gegen neun weitere Fahrer an, wobei nur die ersten Drei mit einer Medaille belohnt werden. Um das Schlagen des Streckenrekords geht es bei der Serien-Veranstaltung Schnellrunde. Beim Reifenchaos fährt man gegen einen Countdown, wobei man Zeitgutschriften für jeden durchsprungenen Reifen erhält. Möglichst spektakuläre Tricks muss man im Trickangriff ausführen und in Serienrennen bestreitet man eine Reihe von Einzelrennen über mehrere Level mit Punktevergabe nach jedem Level. Den Abschluss bildet die Eliminierung, in der man gegen vier weitere Fahrer über vier Runden antritt, wobei in jeder Runde der jeweils letztplatzierte Fahrer eliminiert wird.

Neben dem Karrieremodus können natürlich einige Rennarten auch im Schaukampfmodus, einer Art Freiem Spiel, bestritten werden. Bei Schaukampfrennen (vgl. Einzelrennen), Schaukampfserie (vgl. Serienrennen) und Zeitfahren (vgl. Schnellrunde) kann man sowohl Runden- und Gegneranzahl als auch den Schwierigkeitsgrad selbst bestimmen. Später kann man auch den Spielmodus Bowling bestreiten, bei dem es darum geht mit seinem Motorrad möglichst viele Pins umzuwerfen, wobei man zum freischalten dieses Spielmodus erst in der eigenen Karriere erfolgreich sein muss.

Shut up and drive!
Je nach Spielvariante geht es auf Motorcrossstrecke mit einer bestimmten Anzahl an Gegnern. Nach dem Startsignal sollte man direkt den eigenen Turbo anwerfen, um mit der aggressiv fahrenden Konkurrenz mitzuhalten. Allerdings sollte man nicht zu lange den Turbo drücken, denn sonst explodiert das eigene Mottorad und man wird unter argem Zeitverlust zurück auf die Strecke transportiert. Das Gleiche passiert, wenn man sich eine Zeitlang nicht mehr auf der Rennstrecke findet, über Klippen in die Tiefe stürzt oder gegen ein Hindernis fährt. Im Rennverlauf merkt man schnell welche unterschiedlichen Kurzzeittode man sterben kann und hat nach der ersten Explosionsserie dann meistens das komplette Fahrerfeld schon aus den Augen verloren. Dann kann man meist ganz gemütlich durch die Gegend fahren und sich die Strecke in Ruhe angucken, da ein nochmaliges Herankommen nahezu unmöglich erscheint. Die Steuerung hat manchmal ihre ganz eigene Logik - während man in Kurven die Wiimote fast bis zum Anschlag in die jeweilige Richtung bewegen muss, genügt bei Sprüngen eine kurze Bewegung in eine Richtung, um das Motorrad ausscheren zu lassen. Die Unterschiede in der Sensibilität sind wirklich ärgerlich und nur mit viel Übung zu meistern.

Multiplayer:
Erfreulich umfangreich ist der Mehrspielermodus von Nitro Bike. Neben einem 4-Spieler-Splitscreenmodus kann man auch mit bis zu sechs Leuten online per WiFi-Connection antreten. Im Mehrspielermodus stehen einem die Spielmodi Einzelrennen, Serienrennen, Eliminierung und das spaßige Motorradbowling zur Auswahl. Außer dem Motorradbowling sind die Spielmodi allerdings aufgrund der einsteigerunfreundlichen Steuerung reine Frustfahrten und können dem Titel nicht dem Mehrspielerhitstempel aufdrücken.

Grafik und Sound:
Grafisch kann Nitro Bike keinen Blumentopf gewinnen. Zeichnete sich der Entwickler Left Field Productions in der Vergangenheit für ein spielerisch ausgezeichnetes Excite Bike 64 verantwortlich, so könnte man nun meinen die grafische Präsentation wäre eins zu eins auf Nitro Bike übertragen worden. Grobe, matschige Texturen und Verwascheffekte sind die Regel und überhaupt nicht mehr zeitgemäß. Die Level sind dagegen recht abwechslungsreich ausgelegt und das Bestreben nach Dauermotivation wird zumindest an diesem Punkt erkennbar. Auch beim Sound sieht es nicht viel besser aus. Die Motorradgeräusche überzeugen einen nicht wirklich und man fragt sich, ob die kreativen technischen Köpfe mittlerweile den einstigen Vorzeigeentwickler von Nintendo verlassen haben.
Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Grundsätzlich habe ich keine Probleme mit Niedrigpreisprodukten. Bei Grafik und Sound kann ich dann mit den Einschränkungen ohne Weiteres leben, allerdings sollte zumindest der Spielspaß aufkommen, der diese, liebevoll „Trashspiele“ genannten Games, auszeichnet. Und genau an diesem Punkt macht einem die Steuerung der Motorräder einen Strich durch die Rechnung. Gerade zu Beginn fliegt man ständig aus der Kurve, knallt gegen Hindernisse oder erwischt Sprünge nicht richtig. Außerdem scheinen die gegnerischen Fahrer die reinsten Götter zu sein, was dazu führt, dass einem der letzte Platz vor allem beim Start auf die Stirn geschrieben steht. Gerade der schwierige Einstieg macht auch die Duelle mit Freunden zu Frustrennen, was auch das spaßige Motorradbowling nicht mehr rettet.

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