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The Legend of Zelda: Breath of the Wild

Die E3-Präsentation von „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ war für Nintendo ein voller Erfolg. Der Titel räumte nicht nur von Ehrungen von einigen Websites ab, sondern erfreut sich auch auf dem offiziellen YouTube-Kanal von Nintendo mit über sechs Millionen Aufrufen des ersten Trailers großer Beliebtheit. Bislang wird das Umkrempeln der Konventionen also belohnt, der Open-World-Ansatz scheint gelungen. Keine Präsentation kann aber das Anspielen selbst ersetzen, was uns dank der Einladung von Nintendo nach Frankfurt möglich war. Ob der Titel auch darin beeindruckt, könnt ihr im Folgenden nachlesen.

Der Wind, er weht … wieder

Nicht allzu überraschend ist Link zu Beginn nicht ganz bei Sinnen und muss dieses Mal sogar aus einem 100-jährigen Schlaf erwachen, den eine ziemlich futuristische Einrichtung im Shrine of Resurrection ermöglichte. Wie in „A Link to the Past“ folgt Link einem weiblichen Hilferuf aus der Höhle und findet sich allem Anschein nach in den Ruinen des Königreichs Hyrule wieder, das ein weiteres Mal von Ganon heimgesucht wird. Mehr verrät die Umgebung um den Hylia-See und den Tempel der Zeit auch nicht direkt, wobei verschiedene Andeutungen wie die Existenz der Krogs einige Spekulationen zulassen. Bei der Demo steht die Story und die Einordnung in die Timeline der Serie aber an hinterster Stelle, weswegen wir auch zunächst dem Wesentlichen nachgehen möchten: der Oberwelt.

Zurück am Anfang

Der Produzent der „The Legend of Zelda“-Serie, Eiji Aonuma, hat in den letzten Jahren mehrmals den Wunsch geäußert, im Ableger für die Wii U, der gleichzeitig auch für Nintendos NX erscheinen soll, zum Anfang zurückzukehren und wie im ersten „The Legend of Zelda“ eine in alle Richtungen erkundbare Welt zu kreieren. Entsprechend ist der erste Blick von Link, nachdem er aus dem Schrein hinausgekommen ist, das Aufleben des Artworks des ersten Serienablegers im neuen Grafikstil. Tatsächlich ist das Gebiet aus der Demo riesengroß und, da Link nun auch klettern kann, beliebig begehbar.

Daher sind wir in Frankfurt mit Link auch ziemlich viel gelaufen und geklettert, sofern der wiederkehrende Ausdauerbalken ausgereicht hat. Langweilig wurde es dabei kaum, da die Welt vollgepackt ist mit Schreinen, Gegnern sowie Flora und Fauna. Andererseits ist Vieles anfangs neu gewesen, sodass selbst die einfachsten Kämpfe viel Laune bereitet haben. Ich bin gespannt, wie das Team hinter dem Spiel im finalen Produkt durchgehend für Abwechslung sorgen möchte. Ohne die wird vermutlich auch diese scheinbar perfekte Oberwelt wohl irgendwann langweilig werden, sobald sie nicht mehr den Hype der Enthüllung genießt.

Es steht auch offen, wie viel man jedes Mal aufs Neue bereisen muss. Link kann sich zwar dank der Kraft der Shiekah jederzeit zum Resurrection Tower teleportieren oder von einem Schneeberg flott auf dem Rücken seines Schildes hinuntergleiten, doch an vielen Stellen kommt man in der Demo nicht drumherum, einige Distanzen zu Fuß zu überbrücken. Beim ersten Anspielen haben wir währenddessen die Welt bewundern können, doch das recht aufwendige Hin und Her im Königreich Hyrule von „Twilight Princess“ lässt uns Langeweile befürchten.

Über hundert Schreine

Zu Beginn muss Link vier Schreine besuchen, um Spirit Orbs zu sammeln, für die ihm ein alter Mann einen Paragleiter verspricht, mit dem Link aus dem von der Außenwelt getrennten Great Plateau hinausfliegen kann. Vom Umfang her entsprechen die Schreine keinen gewöhnlichen Dungeons, die es in diesem Spiel ebenfalls geben soll, sondern einer kleinen Höhle mit etwa drei Rätseln. Die vier Schreine der Demo ließen sich alle durch einfache Anwendungen der in den Schreinen zu findenden Items innerhalb fünf Minuten lösen, haben aber gut zur Einführung der Gegenstände gedient. Die restlichen 100 Schreine, die über die komplette Oberwelt verteilt seien, müssen aber mehr bieten, um den Abenteurer zu unterhalten.

Neue Waffen und Items

Nach dem Erwachen besitzt Link kein einziges Item und muss Schild, Schwert, Bomben, Bogen und Pfeile auffinden oder von besiegten Gegnern aufheben. Solche Gegenstände sind auch vergänglich und zerbrechen nach intensiver Nutzung. Ich bin nicht so sehr davon überzeugt, ob das System den klassischen Fan dazu motivieren wird, nach derselben Waffe mit minimal besseren Werten zu suchen. Die Hoffnung ist da, dass es Waffen geben wird, die sich von anderen abheben und für die die Fans gerne auch eine größere Herausforderung auf sich nehmen; das Master-Schwert ist jedenfalls sowohl im Trailer als auch im Logo zu sehen.

„Zelda“-typisch findet man aber in den vier Schreinen der Demo auch Items, die nicht zerbrechen. Unter diesen wurden auf der E3 zum Beispiel ein Magnet gezeigt sowie ein Gegenstand, der die Zeit für ein einziges Objekt stoppt. Beide finden sowohl im eigenen Schrein als auch auf der Oberwelt ihren Nutzen. Es bleibt zu hoffen, dass die weiteren Items ebenfalls mit frischen Ideen versehen werden.

Im Kampf

Das Kämpfen erfolgt hingegen recht konventionell, trotz kleinerer Änderungen. Anfangs ist es gerade für „Zelda“-Veteranen ungewöhnlich, dass sämtliche Ausweichmanöver über den neu eingeführten Sprungbefehl erfolgen. Genauso gewöhnungsbedürftig ist die Knopfbelegung, die den Boden auf ZR und den Schild auf ZL festlegt und bei der nur ein Item auf den L-Knopf gesetzt werden kann. Immerhin funktioniert das Wechseln von Schwertern und Items über das Steuerkreuz recht gut, zumal die Zeit für den Moment stoppt, sodass man in aller Ruhe auswählen kann.

Womit die Kämpfe wesentlich unterhaltsamer werden, sind die zahlreichen Methoden, die Gegner auszuschalten. Ob man mit einer großen Axt auf sie losgeht, einen Riesenblock über den Magneten auf sie steuert oder über das Wolf-Link-amiibo den knuddeligen Helfer aktiviert: Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Ziemlich beeindruckend ist der Zeitlupenmodus, der aktiviert wird, wenn man einer Attacke knapp ausweicht. Der Kampf gegen den Guardian, der Link mit einem Laserschlag erledigen kann, ist bislang einer der schwierigsten der Reihe, aber mit einer relativ einfachen Taktik schnell vollbracht. Nichtsdestotrotz bleibt er uns auch nach dem Anspielen gut in Erinnerung.

Ein Hayao-Miyazaki-Film

Während des Anspielens habe ich durchgehend den Eindruck gehabt, die belebte Welt aus „Prinzessin Mononoke“ zu erleben. „Breath of the Wild“ erinnert sowohl in seiner grafischen Präsentation, die den malerischen Stil aus „Skyward Sword“ fortsetzt, als auch in seiner Musik gelegentlich an eine Studio-Ghibli-Produktion.

Nichtsdestotrotz bemerkt man sehr früh die Grenzen der Wii U, da die hellen Bilder und der schöne Stil nicht immer die detailarmen Objekte verdecken. Sehr oft sind auch Ruckler unvermeidlich, insbesondere wenn man durch dicht besiedelte Areale wie einen Wald läuft. Für einen Titel mit einer derart bepackten Oberwelt, die zudem sehr groß ist, ist die Demo aber beeindruckend.

Kritischer fällt die Soundkulisse aus, die zwar einige Naturgeräusche erklingen lässt, aber selbst in Dungeons sehr minimalistisch ausfällt. Die „The Legend of Zelda“-Reihe bleibt unter anderem dank ihres Soundtracks in Erinnerung; die Gerudo-Wüste aus „Ocarina of Time“ und Drakonia aus „The Wind Waker“ sind zwei von vielen Beispielen. Es wäre schade, wenn „Breath of the Wild“ keine eigenen Beiträge in dieser Kategorie leisten sollte.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Ersteindruck & Fazit

Die erste Demo zu „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ beweist, dass Nintendo sehr wohl ein wunderbares Open-World-Abenteuer gestalten kann. Gleichzeitig haucht sie der legendären Videospielreihe neues Leben im Gameplay ein, was stellenweise auch sehr gut gelingt. Bis zum Release muss das Spiel aber einige der oben genannten Ungewissheiten klären, die restliche Welt gut füllen und auch in der Story für mehr Begeisterung sorgen. Unser erster Eindruck ist aber trotz Vorbehalten überwiegend positiv und unsere Vorfreude auf den Titel nun um einiges höher.

Bisher gibt es elf Kommentare

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  • Avatar von Garo
    Garo 26.06.2016, 11:38
    Zitat Zitat von Captain Pickert Beitrag anzeigen
    @Garo
    Ja du hast Recht. Damit hast du es mal wieder auf den Punkt gebracht.
    Stimme dir aber auch vollkommen zu. Skyward Sword ist ein richtig grottiges, mMn sogar das schlechteste Zelda, aber ein fantastisches Spiel.
  • Avatar von Captain Pickert
    Captain Pickert 26.06.2016, 07:50
    @Garo
    Ja du hast Recht. Damit hast du es mal wieder auf den Punkt gebracht.
  • Avatar von Tobias
    Tobias 25.06.2016, 10:28
    Gut dass du das mit der Musik erwähnst, Burak. Das ist momentan mein einziges Bedenken zu dem Spiel. Aber im Trailer hört man ja auch ein Orchester-Stück, also wird es ja definitiv auch solche Musik wieder geben. Die Frage ist natürlich bloß, in welchem Verhältnis/wie häufig.
  • Avatar von Garo
    Garo 25.06.2016, 09:18
    Zitat Zitat von Captain Pickert Beitrag anzeigen
    Wie ich schon sagte:" Auch ein schlechtes Zelda, ist ein gutes Zelda"
    Wohl eher:
    "Auch ein schlechtes Zelda, ist ein gutes Spiel."?
  • Avatar von Captain Pickert
    Captain Pickert 25.06.2016, 08:59
    Ich weiß nicht sehe ich das nur so oder wie? Die Grafik (Bilder der Videos) sind meiner Meinung nach alle so trübe. Da ist so ein leichter Schleier drauf.
    Meinen Montior habe ich entstaubt :-)
    Über das Gameplay und wie das Spiel wird kann noch nicht viel gesagt werden, aber ich denke mal das es sehr gut ist. Wie ich schon sagte:" Auch ein schlechtes Zelda, ist ein gutes Zelda"
  • Avatar von Verwirrter
    Verwirrter 24.06.2016, 21:14
    Danke für diese gute Preview! Die der weltweit anderen zuvor waren ja eher vom Hype gezeichnet. Daher schön, dass mal auch auf die Makel eingegangen wird!
  • Avatar von virus34
    virus34 24.06.2016, 20:24
    Ich bin wirklich gespannt wie es wird.
    Sehe es als 50/50 Chance, entweder wird es richtig Hammer oder richtig langweilig. Hoffe natürlich auf Hammer.
  • Avatar von Shaiger
    Shaiger 24.06.2016, 18:23
    Zitat Zitat von Laritou Beitrag anzeigen
    Guter Artikel! Hoffentlich wird die Demo auch auf der GC anspielbar sein
    Oh da hoffst nicht nur du
    aber zum Zelda Jubiläum wird sich Nintendo bestimmt auch auf der gc was einfallen lassen!
  • Avatar von Anonym 20200729
    Anonym 20200729 24.06.2016, 18:22
    -
  • Avatar von To0nfish Nr. 1
    To0nfish Nr. 1 24.06.2016, 15:59
    Respekt für diese Arbeit, ziemlich detailliert, unter anderem weil auch auf die Musik eingegangen wird.
  • Avatar von Laritou
    Laritou 24.06.2016, 14:27
    Guter Artikel! Hoffentlich wird die Demo auch auf der GC anspielbar sein