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PixelJunk Monsters (eShop)

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PixelJunk Monsters (eShop)

Vor acht Jahren erschien das Tower-Defense-Spiel „PixelJunk Monsters“ auf der PlayStation 3. Die „PixelJunk“-Reihe des Entwicklers Q-Games, welche auf Sonys dritter Heimkonsole ihren Anfang nahm, feiert Dank Double Eleven nun ihr Debüt auf einer Nintendo-Konsole. Tikiman kehrt in „PixelJunk Monsters Ultimate“ zurück und muss abermals seinen Nachwuchs verteidigen. Wir haben uns die Wii-U-Version des Klassikers geschnappt und geschaut, ob Tikiman nach all den Jahren noch das Zeug zum Meister-Verteidiger hat.


Verteidigung des Nachwuchses

Wie bei jedem Tower-Defense-Spiel gibt es eine Gefahr, die es abzuwehren und ein wertvolles Gut, dass es zu schützen gilt. In „PixelJunk Monsters Ultimate“ sind das die Tiki-Kinder, die vor gefährlichen Monstern beschützt werden müssen. Tikiman, der Beschützer des Waldes, nimmt sich dieser bedeutsamen Aufgabe an und verteidigt seine Herde mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mittel.

Bäume zu Türmen

Als Tikiman bewegt man sich frei über die Karte, errichtet dabei sein Verteidigungssystem und sammelt Münzen, welche man unter anderem von besiegten Gegnern erhält. Auch Bäume verbergen manchmal Münzen, die herausfallen, sobald man am Baum vorbei läuft. Beim freien Umherlaufen ist jedoch Vorsicht geboten, um nicht versehentlich in einen Gegner zu laufen. Passiert dies doch einmal, wird Tikiman kurzzeitig außer Gefecht gesetzt und verliert einige Münzen, die man schnellstmöglich wieder einsammeln sollte. Diese Münzen bilden die Grundlage für den Bau der Verteidigungstürme. Das gesamte Verteidigungssystem basiert auf der richtigen Nutzung der Bäume. Jeder Turm, den man zur Abwehr der Monster baut, wird an die Stelle eines Baums gesetzt. Die Spieler sind vollkommen frei in ihrer Entscheidung, welche Bäume zur Errichtung eines Turms genutzt werden. Hierbei ist jedoch strategisches Können und Voraussicht gefragt. In vielen Leveln nehmen die Gegner unterschiedliche Pfade, um zu den Tiki-Kindern zu gelangen. Dies kann gerade beim ersten Versuch ein Level abzuschließen recht frustrierend sein, da die Monster einen unvorhergesehenen Pfad einschlagen können. Zwar ist die Verteidigung des Nachwuchses dann immer noch gut schaffbar, allerdings verliert man unter Umständen ein paar der Kinder, sodass ein Level nicht perfekt abgeschlossen werden kann. Perfekte Abschlüsse sind aber bis zu einem gewissen Grad erforderlich. Dafür erhält man nämlich einen Regenbogen und eine bestimmte Anzahl eben dieser ist für das Freischalten weiterer Levels und Inseln erforderlich. Ein wiederholtes Spielen einiger bereits absolvierter Levels ist also oft nicht vermeidbar.

Nicht nur auf die Position der Türme, auch auf deren Art und die der Monster ist zu achten. So gibt es Türme die lediglich fliegende Gegner attackieren, während sich andere auf die Abwehr von Boden-Monstern beschränken. Hierbei sind auch Kombinationen möglich. Beispielsweise gibt es Golem-artige Monster, die sich mittels Ballons schwebend auf den Weg zu den Tiki-Kindern machen und daher zuerst mit einer Art Balliste vom Himmel geholt und anschließend mit schwererem Geschütz endgültig abgewehrt werden müssen. Bevor die verschiedenen Türme errichtet werden können, werden sie mittels Juwelen erforscht, welche man wiederum für das Besiegen von Monstern bekommt. Das Erforschen ist ein weiterer Punkt, der den Stresspegel der Spieler in die Höhe treiben kann. Dieses erfolgt nämlich im Tikihut, zu dem sich Tikiman erst hinbemühen muss, um Zugriff auf die Forschung zu erhalten. Das Wii U GamePad verschafft hier jedoch eine willkommene Erleichterung. Doch dazu später mehr. Ein weiterer Nutzen der Juwelen ist das sofortige Aufwerten eines bereits bestehenden Turms. Dadurch erhöht sich etwa die Reichweite oder Stärke eines Turms. Alternativ kann Tikiman zur Aufwertung eines Turms auch einen flotten Tanz absolvieren. Vorausgesetzt zwischen oder während den Angriffswellen bleibt genug Zeit dazu. Auch durch das Besiegen von Monstern, verbessert sich ein Turm nach und nach.

Es ist auch möglich, Türme zu verkaufen und so die Verteidigung an die jeweilige Situation anzupassen. Da dies alles recht schnell vonstattengehen muss, kann es ziemlich stressig und hektisch zugehen. Jedoch kann man innerhalb eines Levels bei den späteren Monster-Wellen recht gut abschätzen, ob die bisher aufgebaute Verteidigung das Gröbste abhält oder nicht und es so auch mal etwas ruhiger angehen lassen.

Viel zu tun

Von Anfang an stehen einem zwei Schwierigkeitsgrade zur Verfügung; die dritte Schwierigkeits-Stufe muss erst freigeschaltet werden. Vor allem wenn man die Levels abschließen  möchte, ohne auch nur ein Tiki-Kind zu verlieren, bietet das Spiel bereits auf den unteren Stufen eine ordentliche Herausforderung. Die vorher erwähnten Regenbögen sind nicht nur in gewisser Anzahl notwendig, um Zugang zu weiteren Inseln zu erhalten, auch zusätzliche, teilweise besonders fordernde Level schaltet man mit ihnen frei. Zwar geht es in jedem Level stets darum die Tiki-Kinder zu schützen, jedoch wird durch die Gegner-Vielfalt etwas Abwechslung geboten. Auch verschiedene Level-Bedingungen sorgen dafür, dass es einem nicht langweilig wird. Manchmal darf beispielsweise nur eine bestimmte Art Turm eingesetzt werden, ein anderes Mal muss mit besonders wenig Geld oder Bäumen ausgekommen werden. Des Weiteren trifft man hin und wieder auf Speziallevels, durch deren erfolgreichen Abschluss Tikiman selbst aufgewertet werden kann, wie etwa mit der Erhöhung des Lauftempos. Und wer sich den Monstern nicht allein entgegenstellen möchte, kann einen zweiten Spieler zur Unterstützung dazu holen und so mit zwei Tiki-Männern die eigene Herde verteidigen.

Außerdem findet man in den Medaillenherausforderungen eine weitere Möglichkeit sein Können unter Beweis zu stellen. Hierbei geht es darum, bereits abgeschlossene Levels mit einem zusätzlichen Ziel zu meistern, wie zum Beispiel eine vorgegebene Anzahl Juwelen zu sammeln oder Türme nicht aufzuwerten. Hat man alles gesehen, jedes Level freigeschaltet und perfekt absolviert, gibt es immer noch die Tum-Tum-Insel, welche euch ein zufällig generiertes Level zusammenstellt.

Forschungsförderndes Wii U GamePad

Zwar kann so gut wie jeder Wii-U- und Wii-Controller verwendet werden, jedoch bietet das Wii U GamePad ein paar Vorteile. Es gibt drei verschieden Möglichkeiten das Wii U GamePad zu nutzen, wobei eine davon schlicht das Ausschalten des GamePad-Bildschirms ist. Eine Option, die mehr Spiele bieten sollte – vor allem wenn das GamePad in keine besondere Weise Verwendung findet. Die zweite Möglichkeit ist, die von vielen Spielen genutzte Off-TV-Funktion, die ein Spielen ohne Fernseher oder Monitor ermöglicht. Die dritte und spielerisch wohl sinnvollste Verwendung ist das Tikihut. Hierbei wird dauerhaft das Forschungs-Menü auf dem Bildschirm des GamePad angezeigt. So muss Tikiman nicht mehr über die gesamte Karte zum Tikihut hetzen, sondern die Spieler haben jederzeit Zugriff auf die Forschung und können zudem einen Blick auf die unterschiedlichen Eigenschaften der Türme werfen. Das erleichtert das Erforschen neuer Verteidigungsmechanismen ungemein.

Technik

Bei der Technik gibt es kaum etwas zu meckern. Alles läuft flüssig und das Spiel präsentiert sich in einer Cartoon-artigen Optik, die auf den ersten Blick wenig Begeisterung hervorruft, jedoch einen gewissen Charme vorzuweisen hat. Ein kleines Problem gibt es leider bei beim Klang. Es kann vorkommen, dass ein Effekt zu laut wiedergegeben wird oder sich mehrere Effekte überlagern. Das kommt zwar äußerst selten vor, blieb aber stärker im Gedächtnis, als die an sich passable Musik. Diese ist eher simpel und bietet kaum Höhepunkte, erfüllt jedoch ihren Zweck.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Auch nach acht Jahren kann „PixelJunk Monsters“ Fans von Tower-Defense-Spielen für sich gewinnen und überzeugt mit der recht einzigartigen Mechanik, bei dem man nicht einfach nur den Aufseher spielt, sondern tatsächlich selbst als Tikiman am Geschehen teilnimmt. Wie im Genre üblich, kann es sehr hektisch und stressig zugehen, doch dem kann die sehr gute Einbindung des Wii U GamePad entgegenwirken. Hat man die Gelegenheit, einen zweiten Spieler für sich zu gewinnen, kann so eventuell aufkommender Frust reduziert werden. Wer das Original noch nicht kennt und auf der Suche nach einem guten Strategie-Spiel ist, darf Tikiman gern bei der Verteidigung seines Nachwuchses unter die Arme greifen.

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