Heyo, Captain Jack!
„LEGO Pirates of the Caribbean“ erzählt die Geschichte von Captain Jack Sparrow, Elizabeth Swann und Will Turner, die teils an entgegengesetzten und teils an gemeinsamen Fronten kämpfen. Über vier Filme verteilt erleben die Kumpanen zusammen so manches Abenteuer und sehen sich gezwungen, die Köpfe zusammen zustecken, um über die kniffligen Hindernisse hinweg zukommen. Dazu gehören schließlich nicht nur opulente Schlachten mit schnittigen Schwertern, sondern auch Kämpfe auf hoher See oder gar direkt im Lager des Feindes.
Die Videospielumsetzung zeigt dabei eben jene Geschehnisse und fasst sie in insgesamt vier Level pro Film zusammen. Dementsprechend gibt es 16 Level frei zuspielen, die stets am bekannten Prinzip der „LEGO“-Reihe festhalten. Fast alle Elemente in der Spielwelt sind aus den namens gebenden Klötzchen aufgebaut und laden somit freudig dazu ein, das Schwert einmal daran anzusetzen und die Gebilde in ihre Einzelteile zu zerlegen.
Viel Altes, wenig Neues
Das Prinzip der Spieleserie dürfte jedem halbwegs erfahrenen Freund der elektronischen Unterhaltung bekannt sein. Auch beim aktuellen Teil rennt man in den Arealen umher, zerstört Objekte, sammelt silberne, goldene und auch kostbare blaue Steine ein und löst eines der zahlreichen Rätsel. Diese Knobelaufgaben basieren auf dem System der verschiedenen Charakterklassen. Jede Figur gehört einer Gruppe an, beispielsweise der Gruppe der Piraten, und kann demnach Aktionen, die für Piraten vorgesehen sind, ausführen.
Steht man nun also vor einem Schalter, der nur durch einen Freibeuter betätigt werden kann, wechselt man im besten Fall zu einem Charakter dieser Gattung und erfüllt die Konditionen des Rätsels. Zusätzlich gibt es viele Aufgaben, bei denen man ein Objekt von A nach B transportieren oder einen schweren Gegenstand verschieben muss. Durch die zahlreichen Einblendungen und die blinkenden Symbole auf dem unteren Bildschirm werden die einst kniffligen Rätsel zum Kinderspiel und langweilen fast schon.
Aber selbst von den viel zu einfachen Denkeinlagen gibt es wenig Neues zu sehen. Hervor stechen zum einen die Passagen unter Wasser, die sich, vom Luftlimit einmal abgesehen, kaum von den Landpassagen unterscheiden und zum anderen die Duelle mit den Kontrahenten. Dabei wechselt das Spiel von der isometrischen Perspektive in die Seitenperspektive und zeigt zwei Figuren, die wild mit ihren Schwertern umher fuchteln. Nach einigen Sekunden erscheinen schließlich Knöpfe auf dem Bildschirm, die in der richtigen Reihenfolge gedrückt werden müssen. Jene Quick-Time-Events werden gleichermaßen nie fordernd, kosten aber einiges an Nerven, da sie relativ häufig auftauchen.
Technik
Die technische Umsetzung auf dem Nintendo 3DS ist durchschnittlich. Obwohl die Grafik wieder einmal hervorragend aussieht und sogar der Wii-Fassung durch bessere Lichteffekte den Rang abläuft, gibt es einige Punkte zu bemängeln. Da wären zum Beispiel die Ladezeiten, die für ein Handheldspiel erstaunlich lang sind. Des Weiteren wurden die Level im Vergleich zu den Fassungen für Heimkonsolen etwas simpler gestaltet und mitunter auch komplett gekürzt. Während nun also Wii-Spieler durch 20 Areale hüpfen dürfen, schauen 3DS-Besitzer mit lediglich 16 Level in die Röhre.
Gerade die Zwischensequenzen, die eigentlich ein großer Pluspunkt der früheren Ableger der Reihe waren, machen zuletzt durch die starken Kompressionsartefakte keinen Spaß. Dafür ist die musikalische Untermalung erneut exzellent und greift die bekannten Melodien der Filme perfekt auf, ohne dabei störend zu wirken. Schließlich hört man gerade die Titelmusik von „Fluch der Karibik“ in gefühlt jeder zweiten Fernsehsendung, direkt im Spiel stößt man aber glücklicher Weise nicht an seine Toleranzgrenze.
3D-Umsetzung
Vor etwa zwei Monaten mussten wir den Einsatz der 3D-Funktionalität beim direkten Vorgänger „LEGO Star Wars III: The Clone Wars“ bemängeln. Auch bei „Pirates of the Caribbean“ wird man keineswegs von den Effekten umgehauen und stellt selbst auf höchster 3D-Stufe oftmals nur einen marginalen Unterschied zum zweidimensionalen Spielen fest. Hinzu kommt die Tatsache, dass die Bildwiederholrate im 3D-Modus deutlich in die Knie geht und sichtbar zu stocken beginnt.
Bisher gibt es vier Kommentare
3DS buh, aber Wii-Version juhu!
Wer eine Wii (XBox360, PS3) besitzt, sollter lieber zur Heimkonsolenversion von Lego Fluch der Karibik greifen!