Das Erbe des Onkels
Nach Nintendos hauseigener Produktion der „Dillon“-Spiele und Bertil Hörbergs beeindruckenden Titel „Gunman Clive“ taucht man in „SteamWorld Dig“ ein weiteres Mal in ein Western-Abenteuer, das grafisch und musikalisch die entsprechende Atmosphäre auch wiedergibt. Der Bitte des Onkels folgend übernimmt man dessen Mine und sucht in dieser nach verborgenen Schätzen. Die entsprechende Hacke besorgt man sich anfangs vom leblosen Körper des Verwandten, kann diese aber nach kurzer Zeit verbessern. Auf der Minenoberfläche befreundet man sich mit verschiedenen Bekannten des Onkels, die sowohl den gefundenen Schatz abkaufen als auch für die entsprechende Versorgung sorgen. Die Hauptaufgabe besteht in der Untersuchung der Mine nach den Vorgaben und Hilfestellungen der neuen Freunde.
Stück für Stück
Ohne viel Erklärung landet man bereits zu Beginn in der Mine und muss sich mit der Hacke des Onkels an die Oberfläche durchhacken. Von dort aus erteilt eine nette Dame einzelne Aufgaben, die den Protagonisten Stück für Stück in die Minentiefen befördern. Den erbeuteten Schatz kann man an derselben Stelle gleich gegen Gold eintauschen. Gleichzeitig levelt man so auch auf und erwirbt neue Fähigkeiten. Mit dem Gold kann man dann beim Vater der jungen Dame anfangs die Hacke verbessern, eine Lampe für dunklere Minenstellen besorgen und eine Leiter kaufen. Mit neuen Utensilien erweitert der Herr dann auch sein Geschäft und bietet im späteren Spielverlauf allerlei nützlich Verbesserungen sowie Items an.
Upgrade & Update
Mit der Hacke lassen sich anfangs nur bestimmte Steine unter mehrfachem Anwenden zerstören, weswegen man bereits nach kürzester Zeit den Wunsch hat, den Gegenstand zu verbessern. Glücklicherweise weiß das Spiel sehr gut mit der eigenen Geschwindigkeit umzugehen und versorgt mit besseren Items, sobald diese als nötig erscheinen. Dadurch werden Frustmomente optimal vermieden. Mit der Hacke lassen sich also nur die einfachen Steine zerschlagen, durch ein Update gelingt es dem Erben der Mine bloß schneller. Sobald robustere Felsen erscheinen, muss sich der Gräber nach einem Bohrer umsehen, der wiederum durch Verbesserungen einiges mehr drauf haben kann. In diesem Muster erforscht man die Mine und gräbt sich somit immer tiefer ein.
Allerdings kann man selbst bei solch einem einfachen Konzept nicht direkt los graben und muss sich gegebenenfalls genauestens überlegen, wohin man den nächsten Schlag versetzt. Schließlich wird man auch wieder zurückgehen müssen, sodass eine Wand zum Erklettern oder eine Leiter im Gepäck vorgeplant sein sollte. Der Rückweg ist besonders anfangs notwendig, da man nur wenige Plätze für Schätze hat, sodass der Beutel schnell voll ist. Im fortgeschrittenen Grababenteuer werden jedoch Transporter und Abkürzungen zur Verfügung gestellt, sodass man nicht den kompletten Weg hochklettern muss.
Stille Feinde
Neben ertragsbringenden Schätzen und viel Staub lauern in den Tiefen der Mine auch einige gefährliche Gegner, die entweder in Steinen eingeschlossen sind oder bereits frei auf den Gräber warten. Diese sind mit Hacke, Bohrer und Faustschlag zu eliminieren, sorgen aber später für aufregendere Begegnungen. Dann wehren sie sich mit Dynamit und Ähnlichem lautstark und werden oft dafür sorgen, dass die Lebensanzeige geleert wird.
Um sich also in der Mine zu behaupten, muss man sehr gut mit dem Protagonisten umgehen, der mit allerlei Technik versorgt ist. Auf Knopfdruck kann er springen, schlagen und über mehrere Sprünge eine Wand erklimmen. Später wird er mit einer Hydraulik ausgestattet, die über einen Wasservorrat betrieben wird und in Quellen aufgefüllt werden kann. Der Bohrer verlässt sich beispielsweise auch auf diese Energiequelle, die man beim Vater oberhalb erweitern kann.
Fertig getüftelt
„SteamWorld Dig“ stellt grafisch und musikalisch die Western-Atmosphäre sehr gut dar und steht den bisherigen Abenteuern damit in nichts nach. Unter technischen Problemen leidet der Titel an keiner Stelle und läuft mit seiner Comic-Grafik sehr flüssig über den Bildschirm. Der 3D-Effekt gibt jedoch nicht mehr als ein paar Ebenenspiele her und kann im Grunde getrost ausgeschaltet bleiben.
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