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Persona Q: Shadow of the Labyrinth

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Persona Q: Shadow of the Labyrinth

Mit „Persona Q: Shadow of the Labyrinth“ bereitet Atlus die Fans der Serie auf den nächsten Hauptreihenableger vor, der bereits im nächsten Jahr erscheinen soll. Der Titel ist in mehrerer Hinsicht interessant, da er zum einen für den Nintendo 3DS erscheint, was für die „Persona“-Serie ein erstes Mal ist, und zum anderen nicht in das übliche JRPG-Setting einzuordnen ist. Stattdessen versuchen sich die Entwickler der „Etrian Odyssey“-Spiele an der Reihe und packen die Charaktere aus „Persona 3“ und „Persona 4“ im Chibi-Stil in ein Dungeon Crawler-Abenteuer. Ob das eine gute Idee gewesen ist oder schnell wieder vergessen gehört, wollen wir in unserem Testbericht ausdiskutieren.

Das Läuten der Glocke

Anfangs darf man sich zwischen den beiden Protagonisten aus „Persona 3“ und „Persona 4“ entscheiden. Diese Wahl beeinflusst die Geschichte des Spiels, da man mit der entsprechenden Charaktergruppe des jeweiligen Protagonisten in die Labyrinthe gehen wird. Außerdem sind die Dialoge sowie Events an den speziellen Charakteren orientiert und gestalten sich nach Wahl durchaus verschieden. Serientypisch werden auch andere Entscheidungen stets den Ausgang der Story beeinflussen.

Die Geschichte beginnt mit dem Kulturfestival der Yasogami High School in Inaba. Diese beherbergt ein Geheimnis rund um einen inzwischen nicht mehr existierenden Glockenturm, dessen Ertönen den Tod der Zuhörer vorhersagen würde. Merkwürdigerweise hat jeder einzelne aus der Gruppe an dem Morgen des Kulturfestivals ein solches Ertönen wahrgenommen. Während sie dieses mysteriöse Ereignis untersuchen, findet sich die Gruppe im Velvet Room wieder.

Dieses bringt die Helden aus dem jeweiligen „Persona“-Titel in eine alternative Yasogami High School, in der sie keinen der Mitschüler wiedererkennen und im Vorhof auch einen Glockenturm ausmachen. Das Kulturfest dieser alternativen Schule ist zudem voller Dungeons, in denen sie auch die neuen Charaktere Zen und Rei vor Shadows retten. Diese beiden schließen sich im Anschluss der Gruppe an, da sie ihre Erinnerungen wiederherstellen und diese alternative Welt verlassen möchten.

In bunten & spannenden Dungeons

Das Gameplay gestaltet sich, wie angekündigt, im Stil eines Dungeon Crawlers und unterscheidet sich kaum von dem der „Etrian Odyssey“-Serie. Der Spieler wird zwischen der alternativen Yasogami High School und ihren Dungeons hin- und herwechseln, wobei die mysteriöse Schule nur für das Heilen der Gruppe, Kaufen weiterer Waffen und zum Entwickeln einer neuen Strategie dient.

Die meiste Zeit läuft man durch die Korridore der Dungeons, für die man auf dem Touchscreen stets eine Karte erstellen kann, um sich bei einem zweiten Besuch an dieser orientieren zu können. Das Vervollständigen der Karte wird sogar mit einem speziellen Schatz belohnt, der sich erst bei 100 % öffnen lässt. Alternativ kann man mit den Spielmünzen des Nintendo 3DS-Systems die Karte freischalten lassen. Allerdings werden dabei bis zu Hundert Spielmünzen verlangt, falls die neue Ortschaft größtenteils unentdeckt ist.

Auf in den Kampf

Mit jedem Schritt wechselt die Anzeige unten rechts im 3D-Bildschirm von blau nach rot und deutet an, dass die Gefahr einer wilden Begegnung höher wird. Diese Gegner greifen spontan an und sind in der Regel relativ schnell besiegt. Neben wilden Begegnungen findet man auf der Karte auch sogenannte FOEs, die wesentlich stärker sind und denen man anfangs unbedingt auch ausweichen sollte. Ihr Bewegungsmuster kann man nämlich studieren, um den bestmöglichen Ausweichweg anzunehmen.

Im Kampf nehmen im Allgemeinen bis zu fünf Charaktere teil, die in zwei Reihen von jeweils höchstens drei Kämpfern aufgestellt werden können. Charaktere, die auf den Nahkampf setzen, müssen in der vorderen Reihe ihren Platz einnehmen, wobei Heiler oder Schützen in natürlicher Weise hinten besser aufgestellt sind. Entsprechend entwickelt man eine Strategie unter den zahlreichen Kämpfern, die von Anfang an zur Verfügung stehen.

Die Gegner werden in ähnlicher Weise positioniert und beherbergen allesamt bestimmte Schwächen. Werden diese erkannt, kann man mit einer starken Attacke einen Boost bekommen. Unter Boost kosten sämtliche spezielle Attacken nämlich weder Lebens- noch Magiepunkte, wobei der Boost verloren geht, falls der Charakter zuvor angegriffen wird.

Zur Hilfe: Die Personas

In „Persona Q: Shadow of the Labyrinth“ kann der Protagonist zwar nicht beliebig viele Personas erwerben. Allerdings erlauben die Gesetze dieser alternativen Welt jedem Charakter den Besitz von zwei Persona-Helfern. Diese werden wie auch ihre Besitzer nach jedem Kampf durch Erfahrungspunkte stärker und lernen weitere Fähigkeiten.

Gelegentlich lassen gegnerische Einheiten blanke Tarot-Karten fallen, über die neue Persona erweckt werden können. Diese kann man dann einem Charakter aus der Gruppe zuordnen und sie gemeinsam stärker werden lassen.

Lebendig & motivierend

Die Dungeons in dem Spiel orientieren sich beispielsweise an verschiedenen Filmen wie „Alice im Wunderland“ und sind sehr schön gestaltet. Obwohl sich „Persona Q: Shadow of the Labyrinth“ am Prinzip der „Etrian Odyssey“-Serie orientiert, übertrumpft es jeden Ableger der Reihe mit individuellen, teilweise schrägen, aber nichtsdestotrotz wundervoll gestalteten Dungeons. Grafisch präsentiert sich der Titel also tatsächlich ohne Makel.

Die Musik begeistert ebenfalls mit sehr eigenen Stücken, wie schon die „Persona“-Serie auch. Es finden sich viele melodische Lieder zu fast jeder Stimmung und einige lebendige JPop-Stücke. Überraschend gut fällt auch die Synchronisation der Charaktere aus. Die japanischen Stimmen sind zwar nicht in der europäischen Version enthalten, allerdings fallen in diesem Fall die englischen Stimmen auch sehr zufriedenstellend aus.

Weiterführende Links: Forum-Thread

Fazit & Wertung

Mit diesem Ableger des Dungeon Crawler-Genres wagt die „Persona“-Serie einen mutigen Schritt. Allerdings setzen die Entwickler der „Etrian Odyssey“-Reihe die Welten der Charaktere in dem Genre sehr gut um und lassen keine zusätzlichen Wünsche aufkommen. Die größte Stärke von „Persona Q: Shadow of the Labyrinth“ und auch der Grund, warum der Titel überzeugender ist als sämtliche Spiele der „Etrian Odyssey“-Reihe, liegt im eigenen Humor, der wunderbaren Grafik und der lebendigen Musik des Spiels. Außerdem unterhalten die schrägen Charaktere durchgehend und motivieren für den Verlauf der Geschichte. Einzig der hohe Schwierigkeitsgrad zu Beginn, selbst unter der mittleren Einstellung „Normal“, dürfte für Neueinsteiger abschreckend sein.

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