Seit über drei Jahren mussten Fans des wohl besten Gentlemans der Videospiel-Geschichte auf ein neues Haupt-Abenteuer warten. Doch mit „Layton’s Mystery Journey” muss man auf Hershel Layton verzichten und begleitet seine Tochter Katrielle Layton durch ein Abenteuer voller Puzzle. Wir haben uns in den letzten Tagen durch die Android-Version gerätselt und präsentieren euch im Folgenden unsere Meinung zum Spiel
Start in eine neue Ära
Mit dem Start in eine neue Ära startet die Geschichte nicht nur für die Spieler sondern auch für Katrielle selbst. Denn, um in die Fußstapfen ihres berühmten Vaters, den sie selbst seit Jahren nicht mehr gesehen hat, eröffnet sie ihre eigene Detektei, um jeden Fall, der in London anfällt zu lösen – zumindest solange sie an dem Fall Interesse hat. Hier stoßen wir auch schon auf die erste große Änderung, die Katrielle von Hershel abhebt. Denn der Gentleman hat wirklich stets versucht, jedem zu helfen und war immer mit den Gedanken voll dabei. Katrielle hingegen lässt sich immer wieder ablenken, was für Hardcore-Fans, die vor allem das Spiel für Hershels Charakter gespielt haben, etwas sauer aufstoßen könnte. Aber sieht man darüber hinweg bekommt man mit Katrielle einen trotzdem guten Protagonisten geboten, der zwar noch eine Lady in Ausbildung ist aber einem trotzdem schnell ans Herz wächst.
Verspätete Verschwörung
Die Geschichte selbst ist in mehrere Fälle unterteilt, die vor allem zu Beginn noch sehr lose zusammenhängen und die neuen Charaktere langsam einleiten. Die titelgebende Verschwörung der Millionäre lässt lange auf sich warten, aber das soll nicht heißen, dass die Fälle langweilig sind. Denn von der ersten Minute an hat man wieder das Gefühl, ein „Layton”-Spiel der ersten Trilogie zu spielen. Die Dialogie sind mit Witz geschrieben und man ist immer gut unterhalten. Dazu kommt ein sehr linearer Ablauf der Geschichte, der durch die Puzzle, wie immer, genug spielerische Abwechslung bietet. Einzig mit der Struktur und den lose zusammenhängenden Fällen muss man sich zunächst zurechtfinden, aber das sollte eigentlich niemanden stören, da die Fälle immer interessanter werden. Anhand dieser Kurve könnte man auch den Werdegang Katrielles sehen, die noch klein anfängt und dann immer größere Fälle lösen kann – also hat die etwas andere Struktur schon Sinn.
Ein sprechender Hund
Die „Layton”-Spiele, vor allem die erste Trilogie, hatten bisher immer einen Drang, ins Fantastische abzurutschen aber am Ende wieder die Kurve mit einer in sich schlüssigen Erklärung zu bekommen. Gerade bei „Layton’s Mystery Journey” wird man aber in den ersten Minuten mit Sherl konfrontiert. Der sprechende Hund ist eines der großen Mysterien des Spiels, ist aber über viele Spielstunden hinweg einfach uninteressant, da Katrielle keine Lust auf seinen Fall hat. Dadurch wird Sherl eher zu einer Randfigur, was sich anfangs merkwürdig anfühlt aber durchaus im späteren Verlauf nicht mehr so stark ins Gewicht fällt. Vor allem sind nur wenige Charaktere perplex, dass Katrielle ständig mit ihrem Hund spricht, da nur wenige Menschen ihn sprechen hören können. Da wäre es vielleicht sinnvoller gewesen, Sherl erst etwas später einzuführen, damit er seine Rolle in der Geschichte etwas passender ausfüllt aber auch als Comic-Relief kann er davor durchaus seine Freunde finden.
Spielerisch kaum Neues
Spielerisch wurde an der Formel so gut wie gar nicht geschraubt. Man bewegt sich auf vorgegebenen Punkten durch die Welt und hat immer einen Screen, auf dem man per Touch bestimmte Punkte mit der Lupe untersucht. Dazu kommen Gespräche mit den verschiedenen Charakteren, die durch animierte 3D-Modelle dargestellt werden. Das Herzstück sind natürlich wieder die Rätsel. Egal ob eine Textaufgabe, ein Geschicklichkeits-Rätsel oder weitere Puzzle, man freut sich regelrecht darauf, eins zu finden. Denn, wenn man nur der Geschichte folgt, dann wird man einen Großteil der Puzzle verpassen, was ein wenig schade ist. Man sollte also wenigstens mit allen Personen reden, um ein wenig Abwechslung von den Dialogen zu haben und immer wieder den stärksten Teil des Spiels zu spielen. Abgerundet wird das Ganze mal wieder durch drei Minispiele, zu denen wir gar nicht allzu viel sagen wollen aber wie immer reichen diese von okay bis gute Unterhaltung. Für Zwischendurch sind sie aber natürlich vollkommen ausreichend.
Gute Smartphone-Umsetzung
Auf technischer Seite können wir bei einem Android-Spiel natürlich nicht alle Facetten abdecken aber auf meinem Moto G2, einem Budget-Mittelklasse-Smartphone, lief das Spiel erstaunlich gut. Man muss zwar ein paar Abstriche machen, was die Framerate angeht, die zwar hier und da etwas ruckelig sein kann, aber bei einem solchen Spiel ist das völlig egal. Auch der Akku wurde von dem Spiel nicht allzu stark beeinflusst, wodurch ich knapp vier Stunden mit voller Helligkeit bei einer vollen Aufladung spielen konnte und immer noch 30 Prozent übrig hatte. Ansonsten ist vor allem der Soundtrack wieder fantastisch gelungen und vermählt den gewohnten Stil mit modernen Klängen. Auch die Synchronisation ist auf Englisch sehr gut gelungen aber auch auf Deutsch kann man damit leben, sofern man den britischen Akzent für die Atmosphäre nicht unbedingt benötigt.
Bisher gibt es sechs Kommentare
Auf dem iPad Air 2 gibts glücklicherweise keine Ruckler. Läuft ganz normal, wie die Layton Spiele auf dem 3DS.
Warum willst du auf eine technisch schwächere und wahrscheinlich teurere Version warten?