Seit der Wii ist die Bewegungssteuerung in Videospielen etwas völlig selbstverständliches, ähnlich wie das tägliche Zähneputzen oder Marios rote Mütze. Während Nintendo der erste Hersteller war, der im Heimkonsolen-Markt auf die Fuchtelmethode setzte, war Apple mit dem iPhone, was den Handheld-Markt angeht, einen Schritt schneller als der Hard- und Software-Riese aus Japan und lieferte das erste Gerät mit Bewegungserkennung in Spielen für unterwegs. Dass der Nachfolger des DS einen integrierten Bewegungssensor haben wird, ist mittlerweile durch eine Aussage von Satoru Iwata Tatsache. Doch sicherlich war sich der Nintendo-Boss bei dieser Aussage nicht im Klaren darüber, dass die Hardware des jüngsten DS-Modells längst in der Lage ist zumindestens einen Bewegungssensor zu simulieren. In unserem folgenden Review zum DSiWare-Titel "Move your Brain: Rollway Puzzle" klären wir euch über dieses Verfahren und das Spiel an sich näher auf.
Die Kamera bringt Bewegung ins Spiel

Der DSi bringt mit den zwei integrierten Kameras einen völlig neuen Hardware-Bestandteil mit sich, der neben dem Machen von Schnappschüssen scheinbar von Entwicklern völlig unbeachtet bleibt. Fakt ist jedoch auch, dass es schwer ist eine Kamera als sinnvollen und festen Bestandteil in ein Videospiel zu integrieren. Das französische Entwicklerstudio Assoria hat dieses Problem überwunden und ein wirklich beachtenwertes Prinzip auf die Beine gestellt. Mit Hilfe der inneren Kamera des DSi ist es dem Team gelungen eine Bewegungssteuerung ohne wirklichen Bewegungs-Sensor zu kreieren.
Die sich verändernde Umgebung beim Bewegen des Handhelds wird über die innere Kamera-Linse aufgenommen und darauf analysiert, in welche Richtung sich das Gerät bewegt hat. "Move your Brain: Rollway Puzzle" basiert komplett auf dem so eben erläuterten Prinzip. Im Spiel manövriert man so einen bunten Ball durch ein Garten-Labyrinth, indem man den DSi in die gewünschte Richtung neigt. Als äußerst wichtig stellt sich heraus, dass, wie angewiesen, der DSi so gehalten werden muss, dass der Touchscreen sich ungefähr unter dem Kinn befindet. Um dies besser erfüllen zu können, wird auf dem Topscreen stets das von der Kamera aufgenommene Bild angezeigt. Wie in "WarioWare: Snapped" werden auch die richtigen Lichtverhältnisse benötigt, um ein gutes Spiel-Erlebnis erzielen zu können und für die Kamera muss ein guter Kontrast zwischen Gesicht und Umgebung wahrnehmbar sein. Zwei Vorraussetzungen, die nur durch viel Ausprobieren erfüllt werden können.
Wilde Kugelbahn-Fahrten

Der Spielablauf ist in wenigen Worten erklärt: Ein bunter Ball muss auf der Suche nach dem Ausgang durch ein Labyrinth geführt werden. Durch ein Zeitlimit und verschlossene Türen, die sich bloß durch das Sammeln von genügend Münzen öffnen lassen, wird das Spiel anspruchsvoller gestaltet. Oft kommt es jedoch einzig und allein auf kleine und präzise Bewegungen an. Vor allem an den Abgrundpassagen gilt es, eine ruhige Hand zu bewahren und nicht durch hektische Bewegungen einen Absturz und somit Neustart vom Labyrinth-Anfang aus zu riskieren. Zum Glück hat man stets die Chance sich durch drücken der L- oder R-Taste am Labyrinth festzukleben, bis man wieder die Balance gefunden hat. Zusätzliche Gameplay-Elemente wie Katapulte, Schalter, Wirbelstürme oder Rasenmäher-Feinde sorgen für ein frisches Spielerlebnis.
Grafik & Sound

Grafisch ist "Move your Brain: Rollway Puzzle" sicherlich kein Maßstab für andere DSiWare-Spiele. Die Objekte sind größtenteils eckig und unscharf. Genau so bringt das Spiel keine wirklichen akkustischen Erlebnisse mit sich. Während die, wenn auch passende, Pfeifmelodie im Hauptspiel nervig und störend ausfällt, fehlt es dem Hauptmenü gänzlich an einer Hintergrundmusik. Wirkliche Soundeffekte gibt es zudem auch nicht.
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