Zitat von
Tiago
Ghost of Tsushima
Ghost of Tsushima erfindet das Rad nicht neu. Es ist ein typisches Open World-Spiel im Stile von Assassins Creed, mit relativ langweiligen Nebenquests und vielen noch langweiligeren Copy and Paste-Aufgaben: Bambus schneiden, Füchsen folgen, Haikus schreiben usw. - alles für sich genommen völlig okay, aber nach zwanzig Mal dann doch irgendwann ziemlich öde.
Warum das Spiel trotzdem mein (bisheriges) Game of the Year ist? Weil es die guten Sachen dafür umso besser macht! Alter Schwede ist das Spiel hübsch! Ich liebe die Inszenierung, die Landschaft, die traumhaft malerischen Setpieces und die Japan-Romantik in jedem Atemzug. Trotz herrlich dichter Vegetation unzähliger Blätter, die im Wind flattern und vielen schicken Details bleibt das Spiel unerschrocken flüssig und stabil auf der PS4 Pro und die Ladezeiten sind geradezu sensationell kurz.
Auch die Story hat mich vor allem am Ende mehrmals auf dem falschen Fuß erwischt: Ich durfte entsetzt aufkeuchen, angewidert zweifeln und ganz am Ende sogar ein Tränchen verdrücken. Das hatte ich bei dem Spiel nicht erwartet - und genau diese positive Überraschung ist auch der Grund, warum ich für mich persönlich (und trotz seiner Schwächen!) Ghost of Tsushima dieses Jahr über Final Fantasy VII sehen würde. FF7R ist vermutlich das bessere und rundere Spiel, aber es hat eben "nur" sehr gut abgeliefert und wurde von meinen hohen Erwartungen letztendlich in der persönlichen Wahrnehmung etwas gedrückt. Auf Ghost of Tsushima hatte ich auch Bock, aber es hat mich am Ende dann doch etwas mehr abgeholt.
5/5 für ein herausragend gutes Spiel
PS: Habe das Spiel übrigens platiniert.