Moinsen.
Viele erinnern sich sicherlich noch, dass Steam vor einem guten, halben Jahr bekannt gegeben hatte, dass man künftig fast keine Spiele mehr auf Steam verbieten möchte. Unter anderem bezog sich damals die Diskussion auf erotische Spiele.
Steam sagte dazu:
Ganz ehrlich? Ich war damals sehr skeptisch. Das klang für mich zu sehr nach einem Freifahrtschein für Mist. Versteht mich nicht falsch: Jedem, der alt genug ist, sollte es erlaubt sein, erotische Inhalte zu konsumieren, sofern er dabei nicht gegen das Gesetz verstößt, aber ich habe darin eher die Gefahr gesehen, dass jetzt allem möglichen Quatsch Tor und Tür geöffnet werden. Immerhin bei der Illegalität hat Steam sich ein Stück weit die Möglichkeit eingeräumt, Entscheidungen treffen zu dürfen. Die Aussage diesbezüglich hält sich allerdings recht vage:Zitat:
Zitat von Steam-Blog
Um es mal mit der Aussage von Daniel Herbig auf Heise auf den Punkt zu bringen:Zitat:
Zitat von Steam-Blog
Doch warum kocht das Thema jetzt wieder neu auf? Auf Steam ist ein Spiel angeboten worden, in dem es darum geht, Frauen zu vergewaltigen: "Darin schlüpfen die Spieler in die Rolle eines Serienmörders, der während einer Zombieapokalypse wehrlose Frauen vergewaltigen darf." (pcgames) Der Entwickler begründet die Thematik folgendermaßen:Zitat:
Zitat von Daniel Herbig
"Muss", sagt er.Zitat:
Mord ist in der Fiktion normalisiert worden, während Vergewaltigung noch normalisiert werden muss.
https://www.golem.de/news/steam-valv...03-139854.html
Das Spiel wurde mittlerweile von Steam entfernt. Einzelfallentscheidungen gibt es schließlich nach wie vor. "Alles geht" gilt also letztendlich nicht auf Steam, dennoch wirft dieser Fall zahlreiche Fragen auf. Zum einen, was Steams Umgang mit derlei Inhalten angeht, zum anderen, was in Spielen wirklich erlaubt sein sollte.
Die Begründung finde ich zum Teil ziemlich seltsam. Geht es nun um Moral und Ethik oder um Kosten und Risiken, wenn man das Spiel im Store anbietet? Die Kritik bezog sich vor allem auf ersteres, Steam scheint aber eher letzteres zu fürchten.Zitat:
Zitat von Steam-Blog
Darüber hinaus habe ich jetzt schon mehrmals von einer Doppelmoral gelesen, die besagt, dass wir in Spielen schon seit zig Jahren töten, aber jetzt beim Thema Vergewaltigung zum Moralapostel werden. Ich persönlich würde durchaus damit argumentieren, dass viele Shooter- oder Action-Games primär eine taktische Komponente beinhalten und es nicht direkt ums Töten selbst geht. Die Vergewaltigung wird hier jedoch zum Selbstzweck "zelebriert" und auch die eben genannte taktische Komponente kann man nicht unbedingt jedem Spiel zuschreiben. Ähnliches könnte man auch (mal wieder) bei zig japansichen Spielen hinterfragen, wenn es darum geht, dass die weiblichen Charaktere mit ihren zierlichen Körpern deutlich zu jung sind.
Fantasie hin oder her, werden hier nich gewisse Grenzen überschritten? Es ist schon richtig, dass wir alle nicht zu Serienmördern, Vergewaltigern oder Pädophilen geworden sind und es ist ebenso richtig, dass die meisten Spieler ihre virtuellen Taten in der Realität abstoßend finden und niemals umsetzen würden, aber machen wir es uns damit nicht ein bisschen zu leicht?
Wie steht ihr zu dieser Debatte?
Spoiler