Ich bin tatsächlich ein wenig enttäuscht. Der Film ist ziemlich lang und hat dabei tatsächlich auch einige Längen. Auch fand ich die Tricktechnik an zu vielen Stellen echt nicht überzeugend, sodass mich das immer wieder rausgerissen hat, dass es eben nicht Harisson Ford war, sondern ein Double oder CGI. Das hat dann schon sehr die Immersion zerrissen.
Auch gibt es einige "Plotholes", die einfach keinen Sinn zu ergeben scheinen. Beispielsweise wird irgendwo auf (ich glaube es war griechischer) See eine Dynamitstange angezündet, sodass das Boot auch Feuer fängt und kurz danach taucht die Besatzung in Italien auf - ohne jede Erklärung, wie sie da erfolgreich rausgekommen sind. Oder Indy wird prominent in den Nachrichten und Fernsehen gesucht, aber kurzerhand in den Flieger zu steigen scheint kein Problem zu sein. Kontrolle am Flughafen anyone? Derlei Szenen gab es leider mehrere, bei denen ich ein "Hä?" im Kopf hatte.
Außerdem bedient er sich etwas zu sehr einigen klassischen Indy-Formeln, wie zum Beispiel Teddy als eine Art neuer Shorty.
ABER er hat schon hier und da seine Momente, in denen echt Spaß und Indiana-Jones-Feeling aufkommt. Dass Ford das alles nicht mehr so eins zu eins mitmachen kann, ist ja klar, aber allein schon, dass sie das irgendwie noch (und sei es nur halbwegs plausibel) hinbiegen konnten und er das in seinem Alter alles noch mitmacht, rechne ich ihm hoch an. Das ist schon ziemlich beeindruckend. Und nicht zuletzt ist er einfach Harisson Ford - und hat allein schon deshalb nach wie vor recht viel Präsenz.
Abseits vom verkorksten Ende des vierten Teils weiß ich daher auch nicht, ob ich den Film besser oder schlechter als den vierten finde, aber an Teil 1 und 3 kommt er leider nicht heran.