Indie Spiele - Was ja, was nein
Moin, moin.
Seit ein paar Jahren bin ich vom Videospielmarkt angenervt. Natürlich gibt es viele gute Spiele aber vor allem die Entwicklung der großen Spiele mit ihrem oftmals gleichen Spieldesign und der Gewinnmaximierung der Publisher stoßen mir sauer auf. Dazu kommt noch, dass ich es nicht mehr einsehe 60€ oder mehr für ein Spiel auszugeben bzw. dass ich sehr wählerisch geworden bin, wofür ich meine Freizeit opfere (denn wenn es ein Opfer ist, läuft was falsch). Ich finde, ähnlich wie im Kino, dass die großen Titel oft nichts neues bieten und mich nur dazu verleiten wollen noch mehr Geld auszugeben. Wo früher Immersion/Spaß/Herausforderung im Mittelpunkt standen, so mein Gefühl, geht es heute oftmals nur darum, so viele Spielerschichten wie möglich abzuholen, um so viel Geld wie möglich zu machen. Überspitzt: Spielerische und künstlerische Ansprüche bleiben da oft auf der Strecke.
Aber zum Glück sind nicht alle Spiele/Entwickler/Publisher so. Es gibt auch noch Entwickler, die nicht mit der Brieftasche denken (auch wenn die Finanzierung nie eine unwichtige Rolle spielt) und Spiele entwickeln um eine interessante Geschichte zu erzählen oder ein interessantes Gameplay zu bieten oder einfach nur um eine super Stimmung zu vermitteln. Kurz: Spiele, die man als kreativ bezeichnen kann (vielleicht sogar Kunst??) Diese Entwickler bestehen meistens aus einem kleinen Team und die Spiele kosten keine 60€ oder mehr und Lootboxen, DLC oder Micros sucht man vergebens.Indie Spiele haben mir in den letzten Monaten das geboten, was ich seit langem vermisst habe. Eine kreative und klare Linie. In diesem Spiel geht es um XY und es soll nicht mehr sein als es ist. Interessante Stories, die nicht dem Zweck dienen hinterher noch mehr zu verkaufen und auch zum nachdenken anregen. Gameplay, das mal zweckdienlich ist um die Geschichte in den Vordergrund zu stellen oder die Geschichte ersetzt.
Hier soll es jetzt um diese Spiele gehen. Welche habt ihr gespielt, wie waren eure Erfahrungen usw. Ich fang mal an.
Firewatch (PS4)
Als Freiwilliger verschlägt es euch in einen Nationalpark. Hier übernehmt ihr die Rolle einer Brandaufsicht, deren Aufgabe darin besteht Waldbrände zu verhindern. Die einzige Person, mit der ihr kommuniziert ist eine andere Wache in einem anderen Turm. Kommuniziert wird über ein Funkgerät. Es entsteht sehr schnell eine Bindung zu diesem unbekannten Charakter, da ihr auch über fast alles was ihr seht mit ihr reden könnt. Das Gebiet, welches ihr kontrolliert, ist weitläufig aber nicht zu groß als das es überhand nehmen würde. In den meisten Fällen bekommt ihr Anweisungen vom anderen Charakter und wandert/klettert durch den Park. Über die Story mag ich nicht viel sagen, nur soviel, dass ich zum Ende Kopfkino hatte und etwas paranoid wurde. Die Grafik ist simpel aber schön und der Soundtrack unterstreicht die Stimmungen im Park bzw. in den Situationen.
What remains of Edith Finch (PS4)
Als junges Mädchen sucht man das Haus seiner Kindheit auf und durchlebt in kurzen aber intensiven und abwechslungsreichen Passagen Szenen seiner Familienangehörigen. In vielen Redaktionen war dieses Spiel Titelanwärter für GOTY und für mich total nachvollziehbar. Die Passagen sind alle Emotional und jede bietet ein anderes Gameplay Element als Kern. Über die Story sag ich nichts und lege jedem ans Herz es einfach zu spielen.
Welche Indie Titel habt ihr gespielt und welche empfehlt ihr weiter?
Indie Spiele als Zukunft der Kreativität?
Also um mal meine ganz bescheidene Meinung ganz kurz und knackig zum besten zu geben: ich persönlich halte 95% aller Indiegames für den ausgemachten Scheissdreck schlechthin, hässlich und wenig interessant vom Spielprinzip her plus mit oftmals kindischem Setting und fragwürdiger Steuerung. Auch hier sehe ich oft immer das gleiche *hust* pixelige 2D-Platformer *hust*
Nun zu den Großen: auch die halte ich für den absoluten Großteil für den ausgemachten Scheissdreck, der sich immer wiederholt und zwar in Form von generischen Egoshootern, 3rd Person Shootern oder dümmlichen Rennspielen. Einziger Vorteil ist hier, dass diese Games oft technisch und grafisch gut umgesetzt sind und man wenigstens in der Hinsicht was geboten bekommt.
Summa summarum sind die meisten Games, egal ob Indie oder Major genau genommen spielensunwerter Dreck, wobei man sich gleichermaßen auf die 5%-10% konzentrieren muss, die schlussendlich spielbare bis sehr gute Spiele darstellen.
Fazit: überall das gleiche, wenig Gutes und viel Scheisse.